VfL Wolfsburg
1. Bundesliga
VW-Millionen in Gefahr?

Dirk Sommer

© imago images

Zwischen VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch und dem Vorstandschef Martin Winterkorn tobt aktuell ein Machtkampf im Konzern. Der 77-Jährige kritisiert die geringe Rendite auf dem amerikanischen Markt und ein Zögern im Einstieg ins Billigsegment der Autobranche über ein "Budget Car".

Mehr und mehr forciert Piëch die Abberufung Winterkorns. "Ich bin auf Distanz zu Winterkorn", gab er zuletzt gegenüber dem "Spiegel" zu Protokoll.

Die Demission von Winterkorn könnte weitreichende Folgen für die hunterprozentige VW-Tochter VfL Wolfsburg haben, gilt der 67-Jährige doch als ausgewiesener Fußballfan, der neben seiner Tätigkeit bei VW auch im Aufsichtsrat des FC Bayern München sitzt.

Seit der Einstellung von Winterkorn wuchsen die Investitionen in den VfL kontinuierlich. Rund 80 Millionen Euro pumpt der Autokonzern jährlich in den Bundesligisten. Piëch im Gegensatz interessiere sich wenig für Fußball, ließe sich kaum im Stadion blicken.

Auch wenn ein VW-Ausstieg bei Wolfsburg für die Zukunft kein Szenario ist, berichtet die "BILD" doch von der Möglichkeit, dass Volkswagen sein Engagement zurückfährt. Vor Winterkorn erhielten die Wölfe jährlich lediglich eine Summe von 30 Millionen Euro pro Saison.

Eigentlich war Winterkorn für die Nachfolge von Piëch nach dessen Vertragsende 2016 vorgesehen. Sollte es der Familie Piëch jedoch gelingen, die nötige Mehrheit im Kontrollgremium hinter sich zu versammeln, dürften diese Pläne Makulatur sein.

Bereits in der Vergangenheit demonstrierte Piëch mehrfach seine Macht im Konzern, sorgte für die Entlassung von Porsche-Chef Wendelin Wiedeking oder VW-Vorstand Wolfgang Bernhard.