Im Hinspiel des Europa-League-Viertelfinales musste der VfL Wolfsburg am Abend einen herben Rückschlag hinnehmen: Die Niedersachsen verloren vor eigenem Publikum mit 1:4 gegen den SSC Neapel. Die Tore für die Gäste erzielten Gonzalo Higuain, Marek Hamsik und Manolo Gabbiadini, den deutschen Ehrentreffer markierte Nicklas Bendtner.
Damit rückt der Traum vom zweiten Vereinstitel nach 2009 (Deutscher Meister) in weite Ferne, im Rückspiel am nächsten Donnerstag braucht es dafür schon einen überaus magischen Abend im Stadio San Paolo.
Neapels Offensive ohne Gnade
Die Italiener spielten von Beginn an clever und nutzten eiskalt ihre Möglichkeiten. In der 15. Spielminute nahm das Unglück seinen Lauf, als Higuain aus leicht abseitsverdächtiger Position das Leder mit dem rechten Oberarm annahm – was zum Leidwesen des Bundesligisten ungeahndet blieb – und vollendete. Acht Minuten später erhöhte Kapitän Hamsik auf 2:0.
Von da an stand der Serie-A-Klub defensiv durchgehend kompakt und bot kaum Räume an. Kurz vor Pausenpfiff hatte Schürrle die beste Gelegenheit für Wolfsburg, doch seinen Schuss lenkte SSC-Keeper Mariano Andujar mit einer guten Reaktion ans Lattengebälk.
Nichts lief zusammen
Drei Minuten nach Wiederbeginn hätten die Gäste schon durch Higuain erhöhen können, doch Wolfsburgs Schlussmann Diego Benaglio hielt seine Farben mit einer Großtat gegen den allein auf ihn zulaufenden Argentinier vorerst im Spiel. Nichtsdestotrotz fehlte es dem Bundesliga-Zweiten in der Folge weiterhin an Ruhe und Abgeklärtheit, über außen gelang so gut wie nichts.
Da passte der Fehler von Josuha Guilavogui, der dem 0:3 vorausging, gut ins Bild. Nutznießer war am Ende erneut der slowakische Nationalspieler Hamsik. Wolfsburgs Leihgabe hätte seinen Patzer sechs Minuten später beinahe mit einem Treffer wettgemacht, aber Andujar trat wiederum glänzend in Erscheinung.
Dann schlug die Stunde der Einwechselspieler: Erst legte Neapel durch Gabbiadini (Assist: Lorenzo Insigne) in der 76. Minute nach, kurz darauf schlug Bendtner nach Vorlage von Perisic zurück und netzte aus kurzer Distanz zum Endstand ein.
Endstation Viertelfinale?
Die Bundesliga erlebte also unterm Strich eine bittere Europapokalwoche. Während der FC Bayern in der Champions League (1:3 gegen FC Porto) vor dem Rückspiel "dahoam" noch nicht die Fahne streichen muss, gerät das Erreichen des Halbfinales in der Europa League für Wolfsburg zur absoluten Herkulesaufgabe.