Walace
1. Bundesliga
Gladbach und Frankfurt mit Interesse?

Kristian Dordevic

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An diesem Mittwoch feiert Walace seinen 23. Geburtstag. Dass er seinen nächsten Jahrestag ebenfalls als Spieler des Hamburger SV feiert, gilt nahezu als ausgeschlossen. Zu tief scheinen die Gräben nach den neuerlichen Verfehlungen des Brasilianers.

Die Konkurrenz soll sich derweil die Hände reiben und die Gunst der Stunde nutzen wollen. Nach einem Bericht der "Sport Bild" sind gegenwärtig neben brasilianischen Klubs sowie FC Porto, Deportivo Alavés, Deportivo La Coruña und ZSKA Moskau auch zwei deutsche Vertreter am Mittelfeldakteur interessiert: Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt.

Dem Spieler wird unterdessen nachgesagt, am liebsten in der Bundesliga bleiben zu wollen.

Alle genannten Teams würden derzeit Erkundigungen über Walace einholen und als Resonanz nicht nur das Bild vom Streikprofi erhalten. Der unter schwierigen Familienverhältnissen aufgewachsene Fußballer (alkoholkranke Mutter, drogenabhängiger Vater) werde als sensibler Mensch dargestellt, der Vertrauen und Rückhalt braucht und dieses dann auch zurückzahlt.

Beim HSV, wo er noch einen Vertrag bis 2021 besitzt, setzte insbesondere Ex-Coach Bernd Hollerbach Vertrauen in den Olympia-Sieger von 2016. Nach Amtsübernahme von Christian Titz sorgte Walace wieder für Negativschlagzeilen.

Weil er sich weigerte, Innenverteidiger zu spielen, wurde er zur U21 beordert, wo er sodann ein Training schwänzte und stattdessen einen Trip nach Mailand unternahm. Die Maßnahme des HSV, den Spieler zur Reserve zu versetzen, ist im Übrigen nicht unproblematisch:

"In den Musterarbeitsverträgen der DFL ist unter Ziffer D 1.2. geregelt, dass ein Fußballprofi, sofern er zur zweiten Mannschaft versetzt wurde, auch dort von einem Fußballlehrer trainiert werden muss", zitiert das Blatt Gregor Reiter, Sportrechtler und Geschäftsführer der Spielervermittler-Vereinigung (DFVV).

Walace verfügt einen solchen Mustervertrag. Und der jetzige U21-Coach Steffen Weiß besitzt lediglich den A-Schein, nicht aber die Fußballlehrerlizenz.

Weil sich der Klub des Konfliktstoffs bewusst sei, habe man nach Informationen der "Sport Bild" eine Kanzlei mit der Prüfung des Falls beauftragt. Die Spielerseite überlege noch, wie damit umgegangen werden soll.