Wendell
1. Bundesliga
Bayer lehnt Real-Anfrage ab

Max Hendriks

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Bayer Leverkusen hat sich über die Jahre hinweg einen Namen als Kenner des brasilianischen Spielermarktes gemacht und Fußballern wie Lucio, Paulo Sergio, Emerson oder Zé Roberto zum Durchbruch in Europa verholfen. Das 21. Mitglied dieser brasilianischen Werksklub-Riege, Wendell Nascimento Borges, befindet sich in dieser Spielzeit auf dem besten Wege, es seinen namhaften Vorgängern gleichzutun, spielt eine mehr als überzeugende Einstandssaison.

Insbesondere im Jahr 2015 zeigt die Kurve des 21-Jährigen verstärkt nach oben ("kicker"-Rückrundennote 3,27): Mit Ausnahme einer Partie (Gelbsperre) stand er in jedem Bundesliga-Spiel in der Anfangsformation und ging zudem im Achtelfinale der Champions League gegen Atlético Madrid über die volle Distanz. Während Leverkusen den Mann mit dem Rufnamen Wendell im letzten Sommer für einen Betrag von über sechs Millionen Euro von Grêmio Porto Alegre verpflichtete, ist der linke Außenverteidiger mittlerweile in etwa das Doppelte wert.

Folglich war es nur eine Frage der Zeit, bis die besser betuchten Vereine Europas ihre Fühler nach dem pfeilschnellen Südamerikaner ausstrecken würden. Nach einem Bericht des "Express" war es nun kein geringerer Klub als der spanische Rekordmeister Real Madrid, der erst kürzlich einen Abwerbeversuch unternahm.

Bei den Königlichen wird offenbar jemand gesucht, der die Rolle von Fábio Coentrão (99 Pflichtspiele für Madrid) einnehmen soll; den Portugiesen zieht es dem Vernehmen nach auf die Insel zu Manchester United.


Wendell bleibt in Deutschland

"Es stimmt, dass wir gegen Ende des vergangenen Monats eine Anfrage von Real erhalten haben", bestätigt Wendells Spielerberater Sergio Malucelli laut "Express" die Offerte, "aber in Leverkusen hat man sich nicht für Verhandlungen geöffnet."

Ohne diplomatische Hintertüren und mit aller Bestimmtheit machen die Verantwortlichen unterm Bayer-Kreuz klar, dass die Tür in dieser Hinsicht zu ist. "Real Madrid kriegt Wendell nicht. Er hat noch vier Jahre Vertrag bei uns," erklärt etwa Manager Jonas Boldt, der zu jener Scouting-Entourage der Leverkusener gehörte, die den technisch versierten Linksverteidiger in Brasilien entdeckt hatte.

Verdientermaßen ernten die Spürnasen für das Auffinden dieses Fußballjuwels von Klubboss Michael Schade Lob in höchsten Tönen: "Da haben unsere Leute wieder einen Riesenjob gemacht."