Fabio Blanco
1. Bundesliga
Glasner äußert sich zur Blan­co-Situa­tion

Robin Meise

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Im vergangenen Sommer wechselte Fabio Blanco mit einer großen Erwartungshaltung aus dem Nachwuchsbereich des FC Valencia in die Bundesliga zu Eintracht Frankfurt. Der erst 17 Jahre junge Außenbahnspieler hatte die Hoffnung, im Profigeschäft durchstarten zu können.

Die Realität sieht nach den ersten Monaten in Deutschland nun aber ganz anders aus. Für den Profikader der Adlerträger hat es bisher in noch keiner Pflichtpartie gereicht. Lediglich in dem ein oder anderen Testkick durfte er sich für einige Minuten auf dem Platz zeigen.

Aber auch im Trainingsbetrieb der Profis hat es Blanco schwer, sich für höhere Aufgaben zu empfehlen. „Wenn du Elf-gegen-Elf spielst, dann kannst du 20 Feldspieler einsetzen. Wenn du aber 22 zur Verfügung hast, dann musst du die anderen anderweitig beschäftigen“, erklärte Coach Oliver Glasner vor dem Heimspiel gegen Köln (1:1).

„Das mache ich natürlich nicht gerne“, führte Glasner weiter aus, „aber dann macht Fabio– ein bisschen ungewollt – sein Einzeltraining. Er hatte aber auch noch kein einziges Erwachsenenspiel bevor er zu uns gekommen ist, das darf man nicht vergessen. Er kommt aus der U17 von Valencia. Und jetzt geht es in die deutsche Bundesliga, eine der Top-Ligen in Europa. Das ist schon ein sehr, sehr großer Schritt.“


„Er hat sehr viel Talent und ist sehr Ehrgeizig“

An den Tapetenwechsel muss sich der junge Spanier dementsprechend noch gewöhnen. „Er kommt in ein ganz anderes Land mit einem ganz anderen Umfeld, einer anderen Sprache und einer anderen Mentalität. Er hat aber sehr viel Talent und Ehrgeiz“, so Glasner.

„Für uns ist es jetzt die Herausforderung, wie wir den Jungen am besten fördern und entwickeln können. Das ist in unserer Phase schwierig, er hat zuletzt ja auch U19 bei uns gespielt. Der Spielplan der U19 passt mit unserem Trainingsplan aber überhaupt nicht zusammen. Für so einen Jungen ist es natürlich auch eine Enttäuschung, wenn er dann zur U19 muss.“


„Er kam mit großen Ambitionen“

Einen Weg wie beispielsweise Jude Bellingham, der in einem ähnlichen Alter direkt bei Borussia Dortmund durchstarten konnte, hatte sich natürlich auch Blanco erhofft. „Er kam mit großen Ambitionen. Wir sind ständig im Austausch und machen uns viele Gedanken.“

Das Wichtigste, was ein 17-Jähriger braucht, seien „viele, viele Spiele“, wie der Trainer festhielt. „Aber das können wir ihm bei uns in diesem Maße nicht gewähren. Deswegen versuchen wir das über die U19 für ihn hinzubekommen. Es ist für ihn persönlich nicht ganz zufriedenstellend. Weil für die U19 hätte er auch in Valencia bleiben können, eine U23 haben wir aber nicht. Es ist eine verzwickte Situation, aber er geht sehr gut damit um.“


Krösche: Winter-Wechsel „überhaupt kein Thema“

Auch wenn aktuell noch nicht alles optimal verläuft, haben die Hessen nicht die Absicht, den talentierten Offensivmann vorzeitig abzugeben. „Fabio ist ein junger Spieler, der sehr viel mitbringt. Er macht jetzt einen normalen Prozess durch. Wir wollen ihn aufbauen und weiter entwickeln, darüber haben wir auch mit ihm geredet“, ließ Sportvorstand Markus Krösche laut Bild wissen.

„Es ist sehr gut, wenn er ungeduldig ist. Es wäre ja fatal, wenn er zufrieden wäre. Aber wir dürfen nicht vergessen: Er ist erst drei Monate hier. Neues Land, neue Stadt, neues Team, das ist für einen so jungen Spieler viel, und wir alle brauchen Geduld. Eines ist völlig klar: Wir sind von seinen Fähigkeiten total überzeugt, und ein Winter-Wechsel ist überhaupt kein Thema.“