Joshua Kimmich
FC Bayern München
Nagelsmann äußert sich zur Kim­mich-Thema­tik

Bennet Stark

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Joshua Kimmichs Hinrunden-Aus war in dieser Woche das große Thema. Fast schon folgerichtig also, dass Trainer Julian Nagelsmann auf der Pressekonferenz des FC Bayern München vor dem Mainz-Spiel auf die aktuelle Situation und den Stand der Dinge beim Mittelfeldspieler eingegangen ist. Sorgen mache sich Nagelsmann aber keine.

„Sie haben beide leichte Infiltrationen in der Lunge von der Infektion“, erklärte der Trainer der Münchener im Hinblick auf Kimmich sowie Eric-Maxim Choupo-Moting, der ebenfalls infolge einer Corona-Erkrankung in diesem Jahr nicht mehr spielen wird. „Bei beiden ist die Situation identisch“, so Nagelsmann weiter.

Das Duo müsste jetzt noch insgesamt zehn Tage pausieren. Zwar nicht komplett, „aber zumindest ohne große Belastung fürs Herz oder generell den Körper“. Danach werde sich ein neues Bild von beiden gemacht. „Bei Choupo etwas früher, weil er die erste Untersuchung früher hatte beziehungsweise sich eher freitesten konnte.“

Erwartet wird dann, dass die Infiltrationen in der Lunge weniger geworden oder bestenfalls schon verschwunden sind. „Die Statistik zeigt, dass das im Normalfall nach circa zehn Tagen der Fall ist. Dann können sie wieder ganz normal auftrainiert werden“, sagte Nagelsmann.


Nagelsmann erwartet keine Folgeschäden

Für dieses Jahr sind Kimmich und Choupo-Moting sicher raus. Zur Rückrunde hoffe der Coach der Bayern aber, dass sie wieder eingreifen können. „Hoffentlich sind beide dann wieder ganz normal bei der Mannschaft. So ist es aber geplant und ich gehe auch schwer davon aus.“

Auch wichtig für Kimmich, auf den Nagelsmann nochmal näher einging: Folgeschäden werden nicht erwartet. „Es ist nicht so dramatisch. Er hatte auch, was die Infektionslage angeht, eigentlich keine Symptome. Ich mache mir da gar keine Sorgen, dass er nicht mehr an die Leistungsgrenze gehen kann.“

Bei Choupo sei der Krankheitsverlauf zwar „ein bisschen“ schwerwiegender gewesen, doch auch hier gehe Nagelsmann vom Bestmöglichen aus.


Kimmich „ist nicht der Sündenbock“

Besonders groß wurde die Thematik bei Kimmich natürlich dadurch, dass die Bild herausfand, dass Kimmich sich zunächst noch nicht impfen wollte. Dieser sah sich kurz darauf gezwungen, ein Statement bei Sky abzugeben, welches sowohl positiv als auch negativ gesehen worden war.

Nagelsmann deutete auf der Pressekonferenz ebenso an, dass die Reaktionen aus der Bevölkerung „an einem Menschen natürlich nicht spurlos vorbeigehen“. Kimmich sei „durchs Dorf getrieben worden“. Aber, wenn man so in der Öffentlichkeit stehe wie Kimmich, „gehört das zum Job dazu“.

Nichtsdestotrotz nahm er den 26-Jährigen klar in Schutz: „Er ist nicht der Sündenbock. Er hat für sich eine Entscheidung getroffen, die man akzeptieren muss. Es gibt in Deutschland noch keine Impfpflicht. Wir müssen eine bunte Vielfalt an Meinungen und Kulturen zulassen. Dann kriegen wir auch einen guten Austausch hin.“

Durch seine verspätete Rückkehr in den Trainings- und Spielbetrieb kann Kimmich nun immerhin den Kopf freibekommen und somit zum Rückrundenauftakt aller Voraussicht nach wieder voll durchstarten.