Yannick Gerhardt
VfL Wolfsburg
Zurück auf gewohntem Posten: Gerhardt bringt Balance ins Wölfe-Spiel

Kristian Dordevic

© imagoimages

Seit Florian Kohfeldt als Chefcoach übernommen hat, feiert nicht nur der VfL Wolfsburg im Ganzen eine Wiederauferstehung, sondern auch der eine oder andere Spieler. Bis hierhin ein Gewinner des Trainerwechsels: Yannick Gerhardt. Und er zahlt das in ihn gesteckte Vertrauen zurück, wie der neue Mann an der Seitenlinie durchblicken lässt.

Unter Mark van Bommel, Kohfeldts Vorgänger, lief es für den vielseitigen Mittelfeldspieler durchwachsen. Zwar kam er in den ersten zehn Pflichtspielen achtmal zum Einsatz (darunter drei Startelfeinsätze in der Bundesliga), war dabei jedoch mehr Notnagel: Auf der Position des Linksverteidigers ermöglichte er in Abwesenheit des verletzten Paulo Otávio Verschnaufpausen für Jérôme Roussillon.

Otávio ist inzwischen zurück und mit Kohfeldt an Bord weht jetzt ohnehin ein anderer Wind. Er verfrachtete Gerhardt auf dem Spielfeld in gewohnte Gefilde: In den ersten drei Pflichtspielen unter dem neuen Trainer durfte der 27-Jährige auf zentraler offensiver Mittelfeldposition spielen. In der Ära von Van-Bommel-Vorgänger Oliver Glasner hatte Gerhardt einst als Zehner überzeugen können.


Gerhardt legt in drei Spielen zwei Tore vor

Kohfeldt ist zufrieden mit dem, was er bisher sieht. „Ich finde, dass er das in allen Spielen gut bis sehr gut absolviert hat“, sagte er nach dem 1:0-Sieg über Augsburg. Er erläuterte seine Idee: „Ich habe Yannick auch aus der Ferne, bevor ich hier hingekommen bin, als enorm fleißigen Spieler wahrgenommen, der auf einer offensiven Position der Mannschaft auch eine gute defensive Stabilität und Balance gibt.“

Für den ehemaligen Werder-Coach ein Hauptansatzpunkt, um das zuvor wacklig auftretende Team wieder in die Spur zu bringen. Dass Gerhardt neben der angesprochenen Balance („Das schätze ich sehr an ihm“) auch Torgefahr aufs Feld bringt, soll nicht unerwähnt bleiben. Sowohl beim 2:0 gegen Bayer 04 als auch beim 2:1 im Champions-League-Duell mit Red Bull Salzburg steuerte er einen Assist bei.


„Nichts ist in Stein gemeißelt“

Gutgetan hat Kohfeldts Ankunft gewiss auch Spielern wie Lukas Nmecha (je ein Tor in den letzten drei Spielen), Otávio (zuletzt zweimal Startelf) oder Josuha Guilavogui, der als zentrales Glied der Dreierabwehrkette momentan zur Achse des Wolfsburger Spiels gehört.

Dass er in so kurzer Zeit schon sein Stammpersonal gefunden hat, würde Kohfeldt aber sicherlich so nicht unterschreiben. „Nichts ist in Stein gemeißelt“, betonte er, „dafür habe ich einfach zu wenig Eindrücke gehabt.“ Für die Konkurrenz heißt es also: Dranbleiben!