FC Bayern München
1. Bundesliga
Leitet Bayern den Umbruch ein?

Kristian Dordevic

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Folgt auf die Verletzungsmisere der Umbruch beim FC Bayern? Während beim Ligaprimus nach Angaben der "Sport Bild" zuletzt lediglich die Verpflichtung eines neuen Rechtsverteidigers Priorität in den Transferplanungen genoss, schwebt Trainer Pep Guardiola mittlerweile ein größerer Streich vor. Wie das Magazin berichtet, lässt der Verein inzwischen auf vier Positionen scouten.

An der Finanzierbarkeit mehrerer Einkäufe sollte das Unterfangen indes nicht scheitern, sorgt doch die kürzlich erfolgte Vertragsverlängerung und –nachbesserung mit Ausrüster Adidas bei den Bayern für einen zusätzlichen Geldsegen.


Die Erbfolge von "Robbery"

Angesichts der diesjährigen Verletzungshistorie von Franck Ribéry und Arjen Robben (beide 31) steht in der Transferstrategie ein Ersatz für die Außenbahnen im Mittelpunkt – idealerweise schon zur kommenden Spielzeit. Bayerns niederländischer Torjäger, der seine einstigen Fitnessprobleme, kürzlich erfolgte eine Vertragsverlängerung , kam zunächst weitgehend unbeschadet durch die Saison, absolvierte gegen Borussia Mönchengladbach allerdings sein vorerst letztes Spiel. Ein Bauchmuskelriss und – nach zügiger Genesung – ein Muskelbündelriss in der Wade bedeuteten das Saisonaus.

Robbens Pendant auf der linken Seite erwischte es in diesem Jahr schlimmer – oder anders gesagt: regelmäßiger. 15 Bundesligaspiele, vier Champions-League-Partien und drei Pokalbegegnungen verpasste Ribéry fitnessbedingt. Seit Ende März befindet sich der Franzose im Grunde durchgehend im Aufbautraining (Probleme am Sprunggelenk), Aussicht auf zügige Besserung hat sich dagegen noch immer nicht eingestellt.

Ribérys Landsmann Antoine Griezmann vom spanischen Meister Atlético Madrid gilt als heißer Kandidat für eine baldige Verpflichtung. Der 24-Jährige (22 Saisontreffer in der Primera División) ist zudem nicht nur eine Lösung als Linksaußen, sondern alternativ auch in der Spitze einsetzbar. Im Sturmzentrum lässt der Rekordmeister mit Claudio Pizarro nach Ablauf der Saison eine Ersatzoption für Torjäger Robert Lewandowski ziehen.

Griezmann ist in der spanischen Hauptstadt allerdings noch bis 2020 gebunden und wäre nur zu einem happigen Preis zu haben. In diesem Zusammenhang werden 35 Millionen Euro als Ablöse kolportiert.


Weitere Alternativen für die Offensive

Deutlich billiger käme die Bayern ein Transfer von Mittelfeldspieler Felipe Anderson (22) von Lazio Rom zu stehen, der nach "Sport Bild"-Informationen auch im Blick der Scouts steht. Der Brasilianer hat zwar ebenfalls einen Vertrag bis 2020, steht aber trotz seiner 17 direkten Torbeteiligungen in der Serie A (10 Tore – 7 Assists) nicht so sehr im Fokus der Topvereine. Sein Marktwert wird auf etwa 15 Millionen Euro taxiert. Die Münchener waren mutmaßlich bereits Ende 2012 am damals noch 19-jährigen Anderson interessiert.

Laut dem britischen "Guardian" steht obendrein Alexandre Lacazette auf dem Zettel des amtierenden Meisters. Der 23 Jahre junge Stürmer steht momentan bei Olympique Lyon unter Vertrag (bis 2018).


Neue Leitwölfe

Bedarf herrscht in absehbarer Zeit auch in der Mittelfeldzentrale: Xabi Alonso (33), Bastian Schweinsteiger (30) und Philipp Lahm (31) haben altersmäßig die 30-Jahre-Marke schon geknackt. Mit dem aus Dortmund abwandernden Ilkay Gündogan wurde der FCB unlängst in Verbindung gebracht, doch an der Säbener Straße herrscht "Sport Bild" zufolge mit Blick auf Form und Fitness des 24-Jährigen – Gündogan fehlte der Borussia zwischenzeitlich über ein Jahr – noch Ungewissheit.

Die aufkommenden Gerüchte um die Suche nach neuen Akteuren im zentralen Mittelfeld sorgten jüngst bei Paris Saint-Germain für Aufhorchen: Die Vereinsführung will von einer Kontaktaufnahme der Rot-Weißen mit dem Berater des PSG-Spielers Marco Verratti erfahren haben. Über ein Interesse am 22-jährigen Italiener wurde bereits vor Monaten spekuliert.