Nicht ganz zwei Jahre ist es her, da stand Borussia Dortmund im Finale der Champions League und lieferte eine mitreißende Partie auf der höchsten europäischen Bühne ab – zum wiederholten Male. "Schade, dass es jetzt erst mal vorbei ist", konstatierte Mats Hummels nach dem diesjährigen Achtelfinal-Aus gegenüber Medienvertretern mit Blick darauf, dass die Tür zur Königsklasse wohl mindestens bis September 2016 geschlossen bleibt.
Mit fünf Zählern Rückstand auf Platz 6 und als Viertelfinalist im DFB-Pokal kann der BVB immerhin noch von der Europa League träumen; außerdem kommt eventuell sogar der Tabellensiebte für eine Teilnahme am europäischen Wettbewerb in Betracht – abhängig davon, wer als Pokalsieger hervorgeht.
Demgegenüber lassen sich zwölf Punkte auf die viertplatzierten Leverkusener auch mit einem etwaigen Schlussspurt in der deutschen Beletage kaum mehr aufholen, weiß auch Trainer Jürgen Klopp: "Sich damit noch zu beschäftigen ist Quatsch", zitiert ihn die "Sport Bild" im Zusammenhang mit der Champions-League-Frage.
Neue alte Ausrichtung?
Wir kommen wieder. // We'll be back. Someday. #bvbjuve #UCL pic.twitter.com/QKgEQ4tNwt
— Borussia Dortmund (@BVB) 18. M
Das Sportmagazin will im Übrigen längst die Gründe für den sportlichen Abschwung ausgemacht haben. Dabei an erster Stelle: die Abkehr von einstigen Tugenden. Statt weiterhin eher unbekannte Spieler – gegebenenfalls aus der eigenen Jugendabteilung – zu engagieren und zu formen, investierte der Verein seit dem Finalspiel in Wembley über 100 Millionen Euro in gestandeneres Personal. Darunter auch vermeintliche Nostalgietransfers von Spielern, die im Ausland gescheitert waren (Shinji Kagawa und Nuri Sahin).
Dieser Kurs wirkte sich in der Folge auch auf die Mannschaftshierarchie aus, in der sich der Großteil der Spieler mittlerweile auf einer Stufe mit seinem Gegenüber sieht. Was vor allem dann problematisch wird, wenn es sportlich nicht läuft, da sich vorangehende Führungsspieler nicht länger der bedingungslosen Gefolgschaft sicher sein können – wie es in der Vergangenheit etwa bei den sogenannten No-Names noch der Fall war.
Die Klubverantwortlichen ziehen jedenfalls ihre Lehren aus den vergangenen zwei Jahren, arbeiten dem Vernehmen nach bereits an einer Umstrukturierung. In Anbetracht der ungünstigen Konstellation – gestiegene Personalkosten auf der einen, möglicher Wegfall von Europapokaleinnahmen auf der anderen Seite – lautet die Devise für die nähere Zukunft: Nicht mehr ausgeben, als eingenommen wird.
Ergebnisse und nachste spiele
Aus dieser Gesamtentwicklung schlussfolgert die "Sport Bild" in der Konsequenz, dass sich der BVB bei Ausbleiben von Zusatzeinnahmen von einigen Akteuren trennen wird. Über eine Schmerzgrenze im Fall Hummels wurde erst kürzlich gemutmaßt. Als weitere Aspiranten werden die aktuell hinter den Erwartungen zurückbleibenden Henrikh Mkhitaryan und Ciro Immobile genannt, die allerdings vermutlich mit Verlust (Ablösesumme für beide Spieler: circa 47 Millionen Euro) verkauft werden müssten.
"Es müssen Veränderungen her", urteilt auch Klopp gegenüber "Sport Bild" im Hinblick auf die Lage in Dortmund. "Zu sagen, in welcher Form", so der Coach weiter, "dazu ist es jedoch noch zu früh."
Veränderungen müssen sicher her, aber an den richtigen Stellen! Wieder wie früher eher No Name spieler zu verpflichten oder aus der Jugend spieler zu holen ist sicher eine gute Lösung. Verkauf von Ciro halte ich für einen totalen Schwachsinn. Miki würde ich auch nicht abgeben. Da gibt es durchaus andere Kandidaten die man ziehen lassen sollte.
Und der Kauf von Sahin und Kagawa war meiner Meinung nach richtig, Sahin ist voll und ganz angekommen Kagawa mit einer richtigen Vorbereitung wird auch wieder viel besser spielen. Im Sommer muss man, finde ich, eigentlich niemanden mehr Verpflichten, Volland würde ich mir zwar wünschen aber sonst braucht Dortmund niemanden.
Ich bin sehr gespannt was da passieren wird. Ich glaube auch nicht an große Transfers jenseits der 20 Millionen... Bittencourt holt ma ja vllt zurück den ich für sehr veranlagt halte... Auch ein Geis würde Dortmund gut zu Gesicht stehen auch wenn er schon 10+ Mio. kosten würde... Ich finde dennoch man sollte sich von einigen Spielern trennen. Schmelzer und Großkreuz beispielsweise oder auch ein neuer Torwart fände ich passend. Interessant wird auch die IV Position. Hummels zu halten wäre schon sehr wichtig wenn auch viel Geld eingenommen werden könnte. Wenn man aber oben mitspielen möchte bzw. auch in CL mithalten möchte brauchst du genau sone Spieler. Und ein Hummels Gündogan und Reus sind für mich die Aushängeschilder des BVB's. Auf der Sturmposition macht Auba seine Sache ja garnicht schlecht man darf ihn nur nicht mit lewandowski vergleichen das sind zwei ganz andere Spielertypen. Immobile würde ich irgendwie noch nicht abschreiben... wie gesagt ich bin gespannt!
1karius, ne andere Option hat Dortmund auch gar nicht. Wenn sie dieses Jahr die cl nicht schaffen und da sie im achtelfinale ausgeschieden sind fehlen ihnen locker 40 Millionen, wenn nicht noch mehr.
Grundsätzlich sehr gut formuliert crOw, nur die Sache "mit sehr Viel Glück verbunden..." stimme ich nur teilweise zu. Glück gehört auf jeden Fall dazu, aber es ist durchaus durch gutes Scouting zu beeinflussen ;)
Man kann den BVB noch gar nicht hinsichtlich des Sommers beurteilen.
Sollte tatsächlich niemand gehen, muss Dortmund nur zusammenfinden und es sollte in der nächsten Saison für Platz 2/3 reichen.
Niemand von uns kann allerdings beurteilen, inwieweit Profis wie Weidenfeller, Schmelzer, Subotic, Großkreutz, Piszczek zu sehr in der Komfortzone stecken.
Dazu weiß man nicht, ob Hummels wirklich bleibt, wenn ManUtd lockt. Ramos dürfte zudem unzufrieden sein. Ginter ist sicher ein Leih-Kandidat, wenn Hummels bleibt. Was an den Immobiel-gerüchten dran ist, weiß kein Mensch.... selbiges gilt für Miki.
Ich denke, dass der BVB dieses Jahr nur Leute holt, die sehr günstig sind aufgrund von AKs oder so, um dann zu schauen, was die nächste Saison bringt.
Ich glaube nicht, dass Dortmund generell einen falschen Weg eingeschlagen hat.
Ob mit Transfers Qualität hinzugewonnen wird liegt an vielen Faktoren. Wenn man dabei mehr Geld ausgiebt steigt sicherlich die Wahrscheinlichkeit, es gibt aber keine Garantie. Dass es insbesondere bei Dortmund vor fünf Jahren so verzüglich mit eher unbekannten und günstigen Spielern geklappt hat, ist auch mit sehr viel Glück verbunden gewesen, das man nicht einfach so wiederholen oder erzwingen kann. Insofern war es richtig, die vorhandenen Millionen auch zu investieren um dauerhaft oben zu bleiben. Es hat einfach die Wahrscheinlichkeit erhöht.
Dass dies bislang nicht unbedingt die gewünschte Wirkung erzielt hat, macht den eingeschlagenen Weg nicht per se fehlerhaft.
Des Weiteren waren die Rückholaktionen von Kagawa und Sahin in meinen Augen goldrichtig, da man Spieler mit Qualität zu günstigen Konditionen bekommen hat. Und insbesondere Sahin war auch wesentlich an dem Rückrunden-Aufschwung beteilgt. Ich erwarte mir von beiden, im nächsten Jahr solider Bestandteil eines erfolgreichen Teams zu sein.
Solange der BVB seine Finanzen in dieser Phase besser im Auge hat als damals Ende der 90er ist alles in Ordnung.
Stillstand=Rückschritt