Carlo Ancelotti | 1. Bundesliga

Kein neues Spielsystem geplant

11.07.2016 - 17:02 Uhr Gemeldet von: Kristian Dordevic | Autor: Kristian Dordevic

Mit der Ankunft eines neuen Trainers geht regelmäßig auch die Frage einher, welche Art des Fußballs der neue Mann am Ruder praktizieren lassen will. An der Säbener Straße wird es mit dem Amtsantritt von Carlo Ancelotti in Sachen Spielsystem jedenfalls keine Revolution geben – das ließ der Bayern-Coach heute bei seiner offiziellen Vorstellung wissen.


Die Linie des FCB sei es, Angriffsfußball spielen zu lassen, was ihm sehr zusage; diese wolle er fortsetzen. Ebenso plane er dort anzuknüpfen, wo sein Vorgänger Pep Guardiola aufgehört hat und dessen Stil fortzusetzen.

Zwar erklärte Ancelotti im Hinblick auf die Formation, dass er je nach Charakteristik der aufgebotenen Spieler auch viel wechselt, beispielsweise statt eines 4-4-2 bei Bedarf auch mit drei Verteidigern spielen lässt. Aber "wenn wir über ein System sprechen, wird es mehr oder weniger das Gleiche sein" wie zuvor, so der 57-jährige Italiener.

Quelle: Pressekonferenz

  • KOMMENTARE
  • 11.07.16

    Wir werden sehen wie es kommt. Soweit ich mich erinnere hatte Pep auch angekündigt, dass er kaum Änderungen vornehmen will.

    • 11.07.16

      Willst du damit sagen, du hoffst auf Veränderung?

    • 11.07.16

      Ich will damit sagen, dass wir sehen werden wie es kommt... Auch Pep hat zu Beginn seiner Amtszeit gesagt, dass er nicht viel ändern will und kurz darauf waren einige wichtige Änderungen vollzogen. Man muss abwarten, ob das nicht wieder ähnlich läuft. Das habe ich relativ wartungsfrei gemeint.

  • 11.07.16

    Auf der Pressekonferenz sagte er, er liebe Angriffsfußball. Bleibt nur zu hoffen, dass er ihn etwas anders interpretiert ,-)

  • Mavro
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    Mavro
    11.07.16

    Also ich hatte mir bei diesem
    Trainerwechsel erhofft,dass ancelotti nicht so arg an Peps Strategie festhält. Weil es für den Zuschauer echt auf dauer auf die Nerven gehen kann. Dennoch hoffe und glaube ich dass mit ihm mehr aktraktivität ins Spiel kommt.

    • 11.07.16

      Ist doch nur ein Floskel. Pep meinte damals auch, dass er das Heynckes System nicht umschmeissen will und hat trotzdem anschließend seine Ideen umgesetzt.

  • 11.07.16

    Hoffe trotzdem auf was anderes,als das Ballhinundhergeschiebe

    • 11.07.16

      Jo, hoffentlich wirds ähnlich wie das Frankfurter Offensivfeuerwerk letzte Saison. Das was Bayern gespielt hat, konnte man sich ja nicht ansehen

    • 12.07.16

      Ballhinundhergeschiebe... Klar, wenn du den Gegnern der Bayern mal erklären würdest, dass sie offensiver spielen sollen, könnte ich mir unter Ancelotti auch mal Konterfußball vorstellen. Aber wenn ein Gegner mit 11 Leuten am und im eigenen 16er verteidigt, wirds schwer mit Heavy Metal Fußball, von dem übrigens auch die Dortmunder unter Tuchel abgerückt sind. Ich glaube, Tuchel könnte nächste Saison Ancelotti den Titel als Ballschieber abnehmen, wobei ich diese Art von Fußball sehr gerne sehe, denke aber nicht, dass Ancelotti derart spielen lassen wird. Lassen wir uns überraschen.

    • 12.07.16

      Naja, das System der Bayern zwingt den Gegner dazu zehn Leute hinten reinzustellen. Wenn du zwei Verteidiger an die Mittellinie stellst und den Gegner hinten reindrückst, willst du doch genau das. Klar gibt es Mannschaften, die es versuchen sich da zu lösen, das gelingt vielen aber einfach, auf Grund der Klasse der Bayern, nicht. Dann gibt es die, dessen Plan es ist sich hinten reinzustellen, weil sie keine andere Chance sehen. Verständlich.

      Nichtsdestotrotz drücken die Bayern den Gegner in die eigene Hälfte. Das ist doch das Resultat des Ballbesitzfußballs. Sich anschließend zu beschweren zeugt nicht gerade von Objektivität.

      Abgesehen von all dem. Bayern hat in dieser CL-Saison Konter quasi vermieden, wenn die Gelegenheiten da waren.

      Die Pep-Anhängerschaft (so nenne ich sie jetzt einfach mal) wird schon noch sehen, dass Bayern ganz anders aufspielen lassen kann. Ich erinnere mich noch an Jupps Fußball. Und da hieß es noch, die Bayern wären wie die Chinesen, hätten sich Klopps Tempofußball abgekupfert.

      Ich verstehe die ganze Glorifizierung Guardiolas sowieso nicht. Toller Trainer, macht Spieler unheimlich stark, die Philosophie seines Fußballs funktioniert allerdings nur in der Theorie oder, wenn du einen Messi im Team hast.

    • 12.07.16

      Vorab, mein Kommentar war sachlich nicht so gemeint, wie du ihn interpretierst. Mir ist schon klar, dass dieses Thema mehr Weitblick erfordert, aber wenn jemand von "langweiligem Ballgeschiebe" schreibt, dann ist die Diskussion auf keinem Niveau einer Weitsicht. Anders wie bei deinem Kommentar:

      Jup, das sehe ich prinzipiell auch so. Natürlich wollte man das unter Guardiola besonders, den Gegner einzuschnüren und mit Ballbesitz erdrücken, um auf den einen Fehler zu warten. Aber das war meiner Ansicht nicht nur unter Guardiola so. Van Gaal hatte diese Ansätze bereits, Heynckes optimierte das eigentlich. Die beiden hatten aber noch die Vorteile, dass das andere Mannschaften nicht sofort auszunutzen wussten. Klopp war der erste, der van Gaal decodierte. Zurück ziehen, die Bayern machen lassen und dann umschalten. Auch Heynckes hatte diese Probleme ein Jahr. Hatte dann aber mit Martínez einen Spieler bekommen, der ihm ein frühes Pressing ermöglichte und die Bayern frühe Ballgewinne hatten, was ihnen zu frühen Ballrückgewinnung (was ja auch zu vielem Ballbesitz führt) half. Jetzt kommt genau der Unterschied: Bevor sich irgendein Team wirklich an diesen Fußball gewöhnen konnte, wurden die Trainer der Bayern gewechselt. Meiner Meinung nach wechselte Guardiola eben nicht so viel durcheinander. Er wollte lediglich noch viel aggressiver, viel früher und viel höher der Ball zurückgewinnen, was das System eben auch etwas konteranfälliger macht, wenn die erste Pressinglinie mal überpielt war. Aber meiner Meinung nach, verbesserte Guardiola das Niveau nochmal ein Stück. Die letzte Saison (gerade in der Hinrunde) hat das alles schon nahe an der Perfektion funktioniert. Dazu musste sich Guardiola übrigens eingestehen, dass er dazu auch einen Vidal benötigt, was ja Guardiola oft nachgesagt wurde, dass er solche Spieler eigentlich nicht gerne im Team hat. Und dann muss man meiner Meinung (ich schreibe es extra immer dazu, weil es einfach meine Meinung ist) Guardiola zugute halten, dass sein Spiel im letzten Jahr praktisch ohne (größere / natürlich war es nicht perfekt) Schwächen war. Ich glaube nicht, dass das Heynckes so weitergeführt hätte und weitere drei Meisterschaften geholt hätte.

      Dass auch Ancelotti sauberen Fußball spielen lassen kann, bestreite ich ja gar nicht. Und es ist auch nicht so, dass ich erst ein Fan von Pep bin, seit er in München ist. Für mich war er natürlich (erst recht?) davor schon der beste und er wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit weiter bleiben, falls nicht komische Dinge in England passieren. Ich mag diese Art von Fußball einfach.

    • 12.07.16

      Wessen Philosophie funktioniert denn in der Praxis? Die von Klopp? Ancelotti? Heynckes? Mourinho? Simeone? LvG?
      Das juego de posicion ist weit mehr als nur Ballbesitzfußball, und kein System ist frei von Fehlern, aber in Perfektion (für mich - Achtung, objektiv!) das schönste Spiel. 'Effektiv' ist natürlich anders, und wenn man 3 mal im Folge im HF fliegt hat man natürlich auch nicht die Argumente auf seiner Seite, dennoch hat Guardiola Heynckes' Bayern im Gesamten noch stärker gemacht..

    • 12.07.16

      Haha, -objektiv +subjektiv :)

    • 13.07.16

      Gut analysiert!

      Ich stimme komplett mit ein, dass Pep die Bayern stärker gemacht hat, individuell, sowie gemeinschaftlich. Keine Frage. Und ja, kein System ist das perfekte System.

      Meine Kritik beruht eigentlich nur darauf, dass das System "Ball-hin-und-her-geschiebe" ein Glücksspiel ist, wenn man auf Mannschaften trifft, die in der Defensive so gut organisiert sind wie es Madrid ist. Wenn man nach 45 Minuten merkt, dass auf den Flügeln überhaupt kein Durchkommen ist, dann sollte man von einem Trainer dieser Größenordnung erwarten können, das System umzustellen. Und das ist mein größtes Problem, das ich mit Guardiola habe/ hatte. Ist kein Durchkommen, weil zu viele Beine vor dem Tor rumlaufen, dann ab nach hinten, später pressen und kontern oder eben Messi einwechseln. Muss man eigentlich nicht erklären, aber eine Kurzfassung geht da in Ordnung.

      Ja, ich glaube, dass mich das am meisten störte, diese Beharrlichkeit. Wenn man schon die besten Spieler hat, kann man sie vieles spielen lassen, wenn eines nicht funktioniert. Das habe ich vermisst und hat mich ab und an als Zuschauer etwas verärgert. Ich drücke jeder deutschen Mannschaft alle Daumen, wenn es um europäische Titel geht. Und wenn die Bayern dann die Chance haben und sie nicht nutzen und ich mir Madrid gegen Madrid im Finale ansehen muss, dann ärgert mich Guardiolas Sturrheit.

      Aber damit sollte es auch gut sein, ich weiß selbst nicht warum ich immer auf Guardiola anspringe. Eigentlich mag ich ihn. Aber ich freu mich tierisch auf Ancelotti. Ich denke, dass er von Guardiolas Zeit stark profitieren wird und den Bayern einen schnelleren Drang zum Tor einflößen wird. Das könnte wirklich die Ära werden, die sich alle von Guardiola erhofften.

  • 11.07.16

    Pep schreibt ihm immer über Whatsapp, wie er spielen soll

    • 11.07.16

      Ancelotti owns Pep. Aber sowas von.

    • 11.07.16

      Ich glaube das kann man nicht so sagen... Zählen beide mit zu den besten Trainern der Welt. Ancelotti hat mehr Erfahrung, und kann vielleicht (auch menschlich) mit den Stars besser umgehen/diese besser erreichen.
      Guardiola hingegen halte ich schon für ein taktisches Genie, der auf jeden Fall Ahnung von seinem Fach hat. Ich meine, wer Spieler wie Deco, Ronaldinho, etc. bei seiner ersten Trainerstation erst einmal die Tür zeigt, der muss von seiner Spielidee in der Theorie schon sehr überzeugt sein.^^ Wenn diese dann auch noch aufgeht, und das Triple dabei herausspringt - mei, was will man dann dagegen sagen?

      Oder kurz gesagt: Ancelotti verwaltet ein fertiges Team hervorragend, Guardiola baut gerne etwas nach seinen Vorstellungen auf - zumindest war das bei seinen drei bisherigen Stationen so, auch wenn die Voraussetzungen dafür in München wohl die besten waren.

  • 11.07.16

    Ich find Ancelotti echt ganz cool. Zumindest gibt es glaube international nicht viele Trainer, die mehr Erfahrung und Erfolg haben.

    Ich hätte auch gedacht, dass er schon älter als 57 ist.