Borussia Mönchengladbach | 1. Bundesliga

Schubert deutet System­wechsel an

04.10.2016 - 19:09 Uhr Gemeldet von: Kristian Dordevic | Autor: Kristian Dordevic

Die jüngste Begegnung zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach (4:0) offenbarte in puncto Tabellenplatzierung der beiden Mannschaften eine – sozusagen spiegelverkehrte – Parallele zur Vorsaison. Damals standen die Fohlen nach fünf Spieltagen ohne Punkt am Tabellenende und der Revierklub rangierte auf Platz vier. Diesmal galten an Spieltag sechs also umgekehrte Vorzeichen für die Klubs.


Ähnlich wie das Team vom Niederrhein, das damals im ersten Spiel unter Trainer André Schubert den Befreiungsschlag schaffte (4:2 gegen Augsburg), haben nun die Königsblauen dank des Sieges Grund zum Aufatmen: Nach einer torlosen ersten Halbzeit hat Schalke seinen Kontrahenten am Ende noch mit 4:0 abgewatscht.

Für die Gladbacher setzte sich damit der Negativtrend in der Fremde fort. In den letzten vierzehn Auswärtspartien gab es für den Champions-League-Teilnehmer nur einen Sieg; in der laufenden Saison steht bislang ein Auswärtspunkt zu Buche. Demgegenüber läuft es daheim wie am Schnürchen.

Eine Diskrepanz, die dem Fohlen-Coach zu denken gibt, wie er einräumt: "In der Tat, mit der Situation müssen wir uns auseinandersetzen", so Schubert nach der 0:4-Pleite. "Oftmals spielen wir auswärts auch sehr gut, haben deutlich mehr Ballbesitz, bestimmen oftmals auch das Spiel. Aber was Torchancen anbetrifft, spielen wir zu Hause deutlich mutiger, konsequenter, entschlossener in unserer Art und Weise", so seine Analyse. Daher kommen im Borussia-Park mehr Abschlüsse und letztlich auch Tore zustande.

In der Konsequenz bedeutet das, dass Schubert mit dem Gedanken spielt, sein Team in den kommenden Auswärtspartien mit einer anderen Ausrichtung aufs Feld zu schicken. Er wolle das Ganze in Zukunft womöglich "einen Tick defensiver" angehen, "mehr auf Stabilität setzen" und "vielleicht erst mal den Gegner kommen […] lassen".

Aufgrund der Länderspielpause erscheint es jedoch "aktuell kontraproduktiv", das mit der Mannschaft einzuüben, fehlt Schubert doch ein Dutzend seiner Spieler. Bis zum nächsten Auswärtsspiel ist es indes noch ein wenig hin, denn zunächst steht das Heimspiel gegen den Hamburger SV an (15. Oktober, 15:30 Uhr)

Quelle: youtube.com

  • KOMMENTARE
  • 05.10.16

    "In der Tat, damit müssen wir uns auseinandersetzen".....einfach nur herrlich. Ja, damit müssen wir uns mal auseinandersetzen. Aber laaaangsam, nichts überstürzen, wir gewinnen ja dauernd zuhause. Außerdem haben wir in 2016 ja auch schon ein ganzes Auswärtsspiel gewonnen, bei freudestrunkenen Darmstädtern, da muss man nichts überstürzen.
    Und der Eberl hat ja gerade erst unfassbarerweise 2 Jahre mit mir verlängert, in der CL sind wir raus, wir müssen ruhig bleiben.

  • 05.10.16

    Elvedi -Christensen, Vestergaard- Wendt

  • 05.10.16

    Das erklärt möglicherweise die schwache Laufleistungen, wie in Freiburg zB als der SCF als Team ingesamt zwischen 5-7 KM mehr lief. :D

  • 04.10.16

    Interessant ist ja, dass der Rasen des Borussia-Parks größer als alle anderen der Liga ist. Jeder andere Rasen in der Bundesliga misst 105x68m (außer Freiburg: 100x68m) - in Gladbach ist das Spielfeld 111x72m groß.
    Ob die auswärts einfach nur Platzprobleme haben? :D

    • 05.10.16

      Das könnte auch Freiburgs Heimstärke bzw. Auswärtsschwäche erklären :D

    • 05.10.16

      Hä? Muss das nicht genormt sein?

    • 05.10.16

      Klar gibt es Richtlinen. Du kannst ja kein Spielfeld machen, das zwei Kilometer lang ist. Aber man kann es ja natürlich nicht auf den Meter überall gleich machen. In der Bundesliga vielleicht, aber wie willst du das in den unteren Ligen regeln? Deshalb gibt es Richtlinien. Ich meine bei der Länge muss es zwischen 90 und 120 Meter sein und bei der Breite zwischen 45 und 90 Meter. Dabei muss die Seitenlinie aber immer länger als die Torlinie sein, was bedeutet, dass keine quadratischen Felder möglich sind.

      Wenn ich richtig informiert bin, hat der DfB aber mal vor Jahren noch exaktere Richtlinen vorgegeben (bin mir aber nicht sicher, inwiefern die Klubs dabei verpflichtet sind, diese einzuhalten) in denen sich Gladbach scheinbar auch noch bewegt.

    • 05.10.16

      Soweit ich weiß hat sich da beim DFB nichts geändert, theoretisch sind so verrückte Maße wie 90 x 45 oder gar 90 x 80 m in der Bundesliga nicht verboten. Macht natürlich trotzdem keiner... warum auch.
      Die UEFA und die FIFA empfehlen eine Größe von 105 m x 68 m, ist aber offiziell auch dort keine Pflicht.

  • 04.10.16

    Er hat mMn den Fehler gemacht zur Halbzeit mit Stindl für Vestergard zu offensiv zu wechseln. Da hat er sich einfach verzockt weil danach mit Dahoud und Kramer im DM die defensive Absicherung nicht mehr ausreichend gewährleistet war. Gut dass er jetzt darüber nachdenkt so etwas auf Gegners Platz nicht mehr in dieser Form zu machen.

  • 04.10.16

    Die Schlüsselaussage ist m.M.n. "den Gegner kommen zu lassen". Ich hab jetzt nicht die letzten Ergebnisse der Auswärtsspiele von Gladbach im Kopf, aber für mich klingt das so als wenn man vorne die Chancen hat liegen lassen und sich hinten die Gegentore einfängt, obwohl man die Spiele häufig dominiert. Heißt also, dass die Gegner Gladbach das Spiel überlassen und mit dieser Spielweise häufig, zumindest bei Gladbachs Auswärtsspielen, belohnt werden. Und genau diese Art von Spiel möchte Schubert jetzt anwenden. Wenn man so will er das kopieren, was gegen seine bisherige Spielweise so gut funktioniert :D

  • 04.10.16

    Heißt das, es könnte bald eine 4er-Kette mit Christensen und Vestergaard als IV geben?

    • 04.10.16

      Fände ich gut, Christensen und Vestergaard gehören beide in die Startelf. Außerdem könnten wir dann wieder mit echten Außenstürmern spielen, was die Chancen von Herrmann deutlich verbessern dürfte.

    • 05.10.16

      Seh ich genauso. Unfassbar was Schubert mit Hermann macht. Vestergaard war sehr ekketiv, musste aber warum-auch-immer duschen und dann ging der Schuss nach hinten los. Er und Christensen vertreten Dänemark weltweit und sollen sie als Duo gemeinsam für Borussia auflaufend zu schlecht sein?
      Wenigstens hat Schubert nun verstanden dass Traore öfter ran muss. Ich hoffe dass Drmic wieder fit wird, denn jedes Team braucht irgendwann ein Brecher.

  • 04.10.16

    Für den HSV wird es wohl dieses Jahr nichts zu holen geben im Borussia Park

  • 04.10.16

    Gladbach ist doch ziemlich flexibel, die werden das bestimmt noch öfters je nach Gegner wechseln.

    Nach einem Spiel muss man ja kein Fass aufmachen

    • 04.10.16

      Kann dir da nicht zustimmen. Finde, dass Gladbach nicht Systemflexibel ist. Spielen jetzt eine geraume Zeit schon ihr 3-5-2. Positionsfelxibel, also verschiedene Spieler für verschiedene Positionen, schon. Und nach einem Spiel kein Fass aufmachen passt bei der Auswärtsbilanz auch nicht ganz...

  • 04.10.16

    Klingt irgendwie widersprüchlich. Wenn er die Heimstärke auf die mutige Spielweise zurückführt, ist eine defensivere Ausrichtung auswärts eigentlich keine logische Konsequenz.

    • 04.10.16

      Wenn wir auswärts spielen treten allerdings die Heimmannschaften anders auf, weil sie den Anspruch haben zuhause das Spiel zu machen, weshalb wir schneller die Konter fangen.

    • 04.10.16

      Das Spiel machen meist wir, auch auswärts, so wie am Sonntag auf Schalke, da hatten wir 67% Ballbesitz.
      Leider fehlt dabei, anders als zu Hause, häufig die Durchschlagskraft, während gleichzeitig die Fehlerquote höher ist, was dem Gegner dann Konter ermöglicht.