Bakalorz löst Anton als Kapitän ab

In Anbetracht des desaströsen Auftritts der Mannschaft in Stuttgart (1:5) sah man bei Hannover 96 wieder mal Gesprächs- respektive Handlungsbedarf. Eines der Themen: Waldemar Anton. Auch der Spielführer und Leistungsträger der Roten ließ sich zuletzt von der allgemeinen Verunsicherung anstecken. Er wurde nunmehr von der Last des Kapitänsamtes befreit – die Binde trägt von nun an Marvin Bakalorz.

Am Dienstagmorgen führte Thomas Doll ein Gespräch mit Anton. "Ganz offen und direkt", sagt der Chefcoach und gibt einen Einblick:

"Dabei ging es auch darum, welchen Rucksack er durch das Kapitänsamt mit sich herumträgt, und die vielen Verpflichtungen, die damit verbunden sind. Er ist sehr weit in seiner Entwicklung, aber der Junge ist erst 22 Jahre alt, das darf man nicht vergessen. Wir glauben, dass ihm hilft, sich davon freizumachen, indem er die Kapitänsbinde weitergibt."

Es sei keineswegs eine Entscheidung gegen den Spieler, sondern vielmehr für ihn und die Mannschaft. "Das hat er auch so aufgefasst und es in dieser Situation als Erleichterung empfunden. Er soll wieder der werden, der er in der letzten Saison gewesen ist: Der starke Innenverteidiger, den wir alle kennen und der 96 im Herzen hat – mit dem Potenzial, einer der besten der Liga zu sein. Und genauso ist es bei der Mannschaft auch aufgenommen worden."

Bakalorz hingegen "hat mit seinen 29 Jahren viel Erfahrung in unterschiedlichen Situationen gesammelt", hält Doll fest, er kenne den Verein und habe vor allem durch seine Mentalität absoluten Rückhalt im Team.

Sollte der Mittelfeldmann, der drei der fünf Spiele unter dem jetzigen Coach von Beginn an absolvierte, nicht auf dem Feld stehen, wird er von Hannovers wohl bestem Akteur dieser Saison vertreten: Torhüter Michael Esser. An der Besetzung des Mannschaftsrates ändert sich nichts, Anton bleibt hier genauso vertreten wie Edgar Prib, Pirmin Schwegler, Oliver Sorg und Niclas Füllkrug.