Eintracht Frankfurt: Transferziel Niels Nkounkou drängt auf Wechsel

Da hat jemand mal so gar keine Lust auf die zweite Liga Frankreichs. Niels Nkounkou drängt in einem Interview mit der L’Équipe öffentlich auf einen Wechsel in diesem Sommer und übt dabei auch Kritik an seinem Noch-Arbeitgeber AS Saint-Étienne. Sein Ziel: Er will zu Eintracht Frankfurt.

Zwischen dem Bundesligisten und dem 22-jährigen Linksverteidiger soll so weit schon alles klar sein. Er gilt als Wunschspieler der Eintracht, um auf der Seite eine Konkurrenzsituation herzustellen. Philipp Max ist dort aktuell die erste Wahl, Christopher Lenz wiederum gilt als Kandidat, der noch wechseln könnte. Nkounkou kann sowohl in einem System mit Viererkette als auch in einer Grundordnung mit einer Dreimannabwehr agieren.

Der Franzose musste nicht lange überlegen: „Als ich über die Möglichkeit in Kenntnis gesetzt wurde, dort (in Frankfurt, d. Red.) zu unterschreiben, habe ich sofort meine Zusage gegeben.“ Das lässt sich in Bezug auf den französischen Ligue-1-Absteiger, der den zuvor für ein halbes Jahr ausgeliehenen Spieler diesen Sommer per Kaufoption (zwei Millionen Euro) verpflichtete, nicht behaupten.

Sportdirektor Loïc Perrin sagte kürzlich, dass sein Klub ein eingetroffenes Angebot abgelehnt habe: „Die Idee ist, Niels zu behalten“, so Perrin. Nicht ausgeschlossen, dass es sich um Verhandlungsgeplänkel handelt, um den Preis nach oben zu treiben. Was Frankfurts Zahlungsbereitschaft anbelangt, kursierten Beträge von drei bis zu sechs Millionen Euro.

Nkounkou: Saint-Étienne wollte die Kaufoption nicht

Geduld ist gefragt. Die hat Nkounkou offenbar nicht. Wäre es nach ihm gegangen, würde er jetzt gar nicht mehr in Saint-Étienne unter Vertrag stehen (bis 2026). Es sei nie über eine längere Zusammenarbeit gesprochen worden, beteuert der vormalige Everton-Spieler. Die ASSE habe die Leihe sogar ohne Kaufoption durchführen wollen. Dass sie doch Bestandteil des Deals war, sei auf das Drängen von Everton zurückzuführen.

Entsprechend überrascht und „nicht wirklich begeistert“ war Nkounkou, als ihm im April mitgeteilt wurde, dass die Option gezogen wird. Seine Haltung sei seit jeher gewesen, dass das Engagement in Saint-Étienne ein Halbjahresprojekt ist. Das habe man ihm damals auch vermittelt, um ihn zur Unterschrift zu bewegen.

Wie dem auch sei: Nkounkou hat Ambitionen auf erstklassigen Fußball und will wechseln. Das habe er seinem Coach Laurent Batlles nach Urlaubsende auch schon mitgeteilt, die übrigen Verantwortlichen wüssten auch Bescheid. Und er würde nicht müde werden, das immer wieder zu bekräftigen: „Wenn ich ihnen jeden Tag sagen muss, dass ich gehen will, werde ich das tun.“

„Einen Spieler gegen seinen Willen dazubehalten, ist nicht die richtige Lösung“, ist er sich sicher und hofft auf eine schnelle Klärung. Unterm Strich liegt es vermutlich an den Vereinen, ob sich diese Hoffnung erfüllt.