"Eine gute Option" als Linksverteidiger

Nach dem Wechsel von Benjamin Henrichs schien es im bisherigen Saisonverlauf von Bayer Leverkusen so, dass Wendell auf der linken Abwehrseite praktisch konkurrenzlos sei. Der Brasilianer verpasste tatsächlich noch kein Pflichtspiel der immer noch in drei Wettbewerben aktiven Werkself.

In der Länderspielpause gab jedoch ein Bayer-Profi eine Bewerbung für die Wendell-Rolle ab, die kaum überzeugender hätte sein können: Tin Jedvaj lief für Kroatien als Linksverteidiger auf und traf beim Spiel in der Nations League gegen Spanien (3:2) doppelt. Auch gegen England (1:2) besetzte er anschließend den äußeren Abwehrposten.

Leverkusens Cheftrainer Heiko Herrlich betont laut "kicker", dass es ihm grundsätzlich nicht um die Torgefahr gehe, er den Kroaten für die linke Seite jedoch klar auf dem Schirm hat: "Er hat seine Stärken in der Defensive. Aber für uns ist er eine neue Option. Vor allem, da er es in der Nationalmannschaft zweimal erfolgreich gemacht hat", so der Coach.

"Es ist eine gute Option, die du zusätzlich hast. Wenn ich unsere Statistiken sehe, dass wir relativ viele Gegentore über die linke Seite bekommen haben, ist das für uns eine Möglichkeit, da besser zu stehen. Und das ist erstmal das Wichtigste", hofft Herrlich, der allerdings auch die gute Defensivarbeit der kroatischen Mitspieler Jedvajs hervorhebt: "Da müssen wir halt dahinkommen, dass er das Vertrauen und das Gefühl auch bei uns hat."

Zu Wochenbeginn merkte der Bayer-Coach diesbezüglich allerdings an, dass der 22-Jährige die Rolle als Außenverteidiger auch "mit Überzeugung" annehmen müsse, denn fühle er sich im Abwehrzentrum am wohlsten. Vielleicht mit ein Grund dafür, dass Jedvaj in dieser Saison bei seinen Auftritten als Rechtsverteidiger nicht zu gefallen wusste.