RB Leipzig | 1. Bundesliga

Europa-Lea­gue-Aus für RB Leipzig

13.12.2018 - 23:07 Uhr Gemeldet von: NevenX | Autor: NevenX

Die Ausgangslage war für RB Leipzig klar: Um die Zwischenrunde der Europa League zu erreichen und nicht nach dem zwölften internationalem Spiel in dieser Saison die Segel zu streichen, musste ein Sieg her gegen Trondheim, während in Glasgow Schwesterklub Red Bull Salzburg keine Punkte lassen durfte.


Nach der 0:3-Niederlage in Freiburg und vor der Englischen Woche in der Bundesliga setzte Ralf Rangick zur großen Rotation an: Mit Yvon Mvogo, Nordi Mukiele, Willi Orban, Marcelo Saracchi, Stefan Ilsanker, Konrad Laimer, Bruma und Jean-Kévin Augustin anstelle von Péter Gulacsi, Lukas Klostermann, Dayot Upamecano, Marcel Halstenberg, Diego Demme, Marcel Sabitzer, Yussuf Poulsen und Timo Werner gehörten acht frische Kräfte der ersten Elf an.

Vor größtenteils leeren Rängen in der Red Bull Arena waren es die Gastgeber, die von Anpfiff an die spielbestimmende Mannschaft stellten. Bereits in der zweiten Minute ergab sich die Chance zur Führung. Laimer wurde über mehrere Passstationen freigespielt, flankte flach vor das gegnerische Gehäuse, wo Augustin jedoch keinen Druck hinter den Ball bringen konnte. Hansen im kurzen Eck hatte beim Zufassen keine großen Probleme.

Wenige Zeigerumdrehungen später bot sich Augustin eine weitere gute Gelegenheit, doch der von Kampl in Szene gesetzte Franzose hatte erneut das Nachsehen gegenüber Rosenborgs Keeper.

Nach einem missglückten Schuss von Saracchi, der den Ball ans Außennetz setzte, gab es für die 16.957 Zuschauer längere Zeit nur Leerlauf zu betrachten. Ab der 30. Minute arbeitete sich Leipzig im Minutentakt in den gegnerischen Strafraum vor. Augustin vergab erneut zwei Gelegenheiten, als er sich zunächst von Tore Reginiussen abdrängen ließ und beim Nachschuss erneut an Hansen scheiterte.

Kurz darauf versuchte sich der umtriebige Kampl, der auf links mit Bruma für die größte Gefahr sorgte und immer wieder Angriffe einleitete. Allerdings stellte auch der Schlenzer des Slowenen Hansen vor keine großen Schwierigkeiten.

Der zusammen mit Bruma und Augustin aufgebotene Cunha setzte sich in der 37. Minute erstmals in Szene. Rechtsverteidiger Mukiele flankte, Cunha versuchte akrobatisch mit dem Außenrist den Ball auf Köpfhöhe in das Tor unterzubringen, doch bei seinem Versuch bekam er keinen Druck hinter das Spielgerät.

Kurz vor dem Seitenwechsel war es dann fast so weit. Bei einem Eckball Kampls setzte sich Orban im Duell mit Bewacher Anders Konradsen durch und köpfte den Ball an die Latte. Hansen wäre ohne Chance gewesen.

Zur zweiten Halbzeit vollzogen die Roten Bullen einen Wechsel: für den unglücklich agierenden Augustin brachte Rangnick Dauerläufer Poulsen in die Partie.

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel ging der Bundesligist dann in Führung. Eine Eckballvariante drohte aufgrund von Ungenauigkeiten im Passspiel und schlechter Absprache zunächst zu verpuffen, doch über Kampl und Bruma gelang der Ball zu Cunha. Der brasilianische U20-Nationalspieler visierte von der Strafraumkante das gegnerische Tor an und traf, da Reginiussen statt zu blocken den Ball unhaltbar für Hansen abfälschte.

In der Folge traute sich Norwegens Meister öfters aus der eigenen Hälfte, um in Nähe des Leipziger Gehäuses Torgefahr auszustrahlen, reichte es jedoch nicht. Stattdessen öffneten sich Räume für die Gastgeber, die in Person des eingewechselten Poulsen in der 62. Minuten fast das 2:0 erzielten.

Bei einem von Orban initiierten Konter kam der Däne nach Ballstafetten über Cunha und Laimer in aussichtsreicher Position zum Abschluss, doch erneut hatten die Sachsen Pech mit dem Aluminium – der Ball prallte an den Pfosten.

Währenddessen ging im Celtic Park Salzburg in Führung. Torschütze war der Munas Dabbur. Unmittelbar danach hätte Mukiele den Treffer des ehemaligen Leipzigers durch einen Lapsus fast wertlos gemacht. Der Sommerneuzugang ging bei einer Flanke nicht richtig zum Ball, was Samuel Adegbenro ausnutzte. Mvogo rettete für seinen Vordermann, doch Gefahr bestand weiterhin. Meling enteilte dem für Kampl eingewechselten Sabitzer (68.), doch dessen Schuss ging knapp am Kasten vorbei.

Während Mukieles Fehler ohne Folgen blieb, hatte Celtic-Keeper Gordon im Parallelspieler niemanden hinter sich, der noch eingreifen konnte. Ein Abspielfehler des Schlussmannes nutzte Fredrik Gulbrandsen zum 2:0.

Dieses hätte zeitgleich in Leipzig auch fast Poulsen nach punktgenauer Hereingabe von Sabitzer erzielt. Doch wiederholt war aber Hansen zur Stelle. Die Minuten bis zum Schlusspfiff wurden schon gezählt, da sorgte Rosenborg für den Ausgleich.

Nach einem Einwurf bediente Djordje Denic per Hacke Birger Meling, der mit seinem Dribbling Cunha sowie Ilsanker stehen ließ und von der Grundlinie an den zweiten Pfosten chippte. Dort setzte sich Reginiussen gegen Saracchi und Bruma durch und köpfte den Ball zum Ausgleich in die Maschen.

Der Bundesligist war um die erneute Führung bemüht, kam in den Schlussminuten aber zu keinen Chancen. Salzburgs Schützenhilfe aus Glasgow (2:1) blieb ungenutzt, Leipzig verabschieden sich als Gruppendritter aus dem Wettbewerb.


  • KOMMENTARE
  • 14.12.18

    Ich gebe Kacki lediglich recht, dass die Schadenfreude komplett daneben ist, wenn ein deutscher Verein aus einem internationalen Wettbewerb ausscheidet, den Rest von ihm kann man selbstredend vergessen. Dass das Ausscheiden verdient war, streite ich auch nicht ab. Wer es trotz Schützenhilfe gegen Trondheim nicht schafft, hat es einfach auch nicht verdient. Das gilt auch für die Auftritte vorher. Der zweite Anzug passt scheinbar nicht, aber das sind alles junge Kerle, das gehört zum Reifeprozess dazu.
    Nochmal zum mittlerweile überholten Leipzig-Bashing: Ihr ganzen sog. “Traditionalisten“ seid doch allesamt arme, geblendete Würstchen. Fußballvereine sind mittlerweile in erster Linie Wirtschaftsunternehmen, und das gilt für Leipzig genauso wie für Frankfurt, Leverkusen oder Dortmund. Ohne die Subventionen von Sponsoren läuft der Laden nun mal nicht (da geht es hier im Vergleich zu England noch human zu). Oder ist Leverkusen's Jugendarbeit der Schlüssel zum Erfolg? Nein, es sind die Finanzspritzen vom Konzern. Wo besteht also der Unterschied? Wohl einzig in der fehlenden Historie. Die wächst mit der Zeit, keine Angst. Und so ist auch der enttäuschende Zuschauerschnitt zu erklären, fehlende Historie. Um beim Beispiel Leverkusen zu bleiben: die hatten bei 2 von 3 Spielen in der Euro League das Stadion auch nur halbvoll, Gründungsjahr 1904 und Dauergast auf europäischer Bühne. ?

    • 14.12.18

      Wow, ich bin beeindruckt. Seit Wochen lese ich nun heute mal wieder einen Kommentar auf dieser Plattform, der wirklich Substanz hat.

      Denn fast 95% hier kann man getrost in die Tonne klopfen.

    • 14.12.18

      Und das bei Leverkusens Minimi Stadion..

    • 14.12.18

      Nun kommt mal wieder runter!!! Keiner bestreitet hier, dass es ohne Kohle heutzutage nicht mehr funktioniert. Aber jetzt mal ehrlich:
      - schönste Arena der Welt?
      - Weltspitze?
      - nächste Saison um den CL-Titel spielen?
      - viele Fans weltweit?
      Ein bisschen Realismus gehört nun einmal auch dazu.

    • 14.12.18

      Mein "armselig" bezog sich auf die gesamte gezeigte Leistung in der EL. Ich bin der Meinung, dass man von einer deutschen"Spitzenmannschaft deutlich mehr erwarten MUSS, als 2 Niederlagen gegen den "kleinen" Bruder (und das völlig verdient, denn Salzburg war eine andere Klasse in den Spielen) und ein Unentschieden gegen Trondheim, das bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht einen einzigen Punkt erspielt hatte.
      Und das zuhause.

      Die Leistung war schlicht armselig.
      Hoffenheim war letzte Saison ebenfalls armselig.

    • 14.12.18

      Sogar als rb Fan muss ich dir vollkommen recht geben Bommel
      Spätestens als sie die 5-6 Gelegenheit nicht genutzt haben um das 2:0 zu machen bzw. als kampl vom Platz ging war mir klar das die es noch verhauen.
      Ständig die große Fresse und vom Gefühl schon den Sieg feiern und dann am Ende sich lächerlich machen.
      Man nervt das!
      Sry musste raus

    • 14.12.18

      @mistap3 der Vergleich ist A) eine Beleidigung und B) hat er genau das nicht, was er anprangern soll: Substanz. Ich lese nur 'nen Vorwurf (in Trump-Manier?!) und kein Argument dahinter. Nicht zu vergessen C) dass ich meine Meinung mit Beispielen gestützt habe...
      Populistisch ist eher das, was hier abgeht: stumpfe Schadenfreude, Anti-RB-Gehetze und alles ablehnen, was neu ist (das bewährt sich schon im sozialen Miteinander nicht...) ohne sich vor Augen zu halten, dass jeder Verein erst durch Sponsoren getragen werden kann...

    • 14.12.18

      Nach Trump-Vergleich von jemandem, der in Populismus-Manier selbst austeilt ohne Stellung zu beziehen und dem Vorschlag, dass ich Subventionen googeln soll, solltest du deine Diskussionen weiter am substanzreichen Stammtisch führen und dir da die Schulterklopfer abholen. Auf dem Niveau lehne ich's ab.

      Ps.: armes Würstchen ist eine Redensart, keine Beleidigung. ?

  • 14.12.18

    Ich find diese Schadenfreude sehr traurig. :( Die Mannschaft hat alles gegeben, aber man muss als Club der Weltspitze auch mal solche Erfahrungen machen, um in der kommenden Saison wieder um den CL-Titel mitzuspielen. Das gehört alles zum Reifeprozess einer sehr jungen Mannschaft und ich glaube, hier werden sich noch einige wundern!

    Die Roten Bullen haben außerdem sehr viele Fans in ganz Deutschland und weltweit! Da schafft es aber nunmal nicht jeder, Donnerstagabend in der schönsten Arena der Welt zu sein!

    • 14.12.18

      Du meinst das wirklich ernst, oder????

    • 14.12.18

      der Kommentar war einfach kacki

    • 14.12.18

      Also von mir als Frankfurter bekommst du ein Like, schon traurig das man hier als Fan nicht mitreden "darf" nur weil eine Mannschaft vermeintlich unbeliebter ist.

    • 14.12.18

      Schadenfreude ist immer unreif. Reifeprozesse einer Mannschaft oder auch eines Vereins ebenfalls nötig. Da stimme ich zu und sicher einige andere auch.

      Aber das mit der Weltspitze, dem schönsten Stadion der Welt sowie den vielen Fans weltweit ist dann leider etwas übers Ziel hinausgeschossen.

      Fan sein ist super, Rivalität gehört dazu, aber Bodenständigkeit und Realitätsnähe eben auch.

    • 14.12.18

      danke dafür: "...aber man muss als Club der Weltspitze ...." (was hab ich verpasst???) :-)

    • 14.12.18

      Trink weniger Brause ...

    • 14.12.18

      wenn "kacki" folgende Textstellen weggelassen hätte, hätte ich sogar geliked:

      "...Club der Weltspitze..."
      "...schönsten Arena der Welt..."

      nun leider Fahrradkette ;-)

    • 14.12.18

      Weltweit? Ich geh ein...

    • 14.12.18

      Bin echt hin und hergerissen: einerseits sollten die Klubs EL spielen, die es auch wollen und gemeinsam mit ihren Fans ein Fest daraus machen (Frankfurt, Celtic, Köln z.B.)
      Anderseits hätte ich es irgendwie lustig gefunden, wenn Rangnick und Co sich weiter in einem Wettbewerb herumgequält hätten, den sie arrogant als nebensächlich behandeln, weil sie sich nach einer Teilnahme schon als Stammanwärter auf die CL-Plätze sehen. Das auch so schamlos nach außen zu tragen, ist in meinen Augen ein ziemlicher Schlag ins Gesicht für die Gegner, die Zuschauer etc.

      Wieso man hier automatisch jeden deutschen Klub unterstützen muss, sehe ich ehrlich gesagt, nicht ein. Sicherlich profitiert die Bundesliga. Aber das verpflichtet mich nicht dazu, ihr Ausscheiden zu betrauern. Erst recht muss ich mir keine Schadenfreude verkneifen, wenn ein mögliches Ausscheiden vom Klub schon vorher ganz offiziell als "nicht bitter" bezeichnet wird und sportlich absolut verdient ist.
      (Meistens hoffe ich übrigens auf deutsche Erfolge im internationalen Wettbewerb. Aber das Verhalten der Leipziger diese Jahr hat mich ziemlich geärgert.)

  • 14.12.18

    Endlich ist Leipzig raus! Dann ist jetzt der volle Fokus auf der Liga ?

    Den Europa League Pott schnappt sich eh Eintracht Frankfurt

  • 14.12.18

    Gestern im Celtic-Park: 56.000 Zuschauer, die ihren Herzensverein unterstützen.

    Gestern in Leipzig: 16.000 Zuschauer, die sich von einem Marketingprojekt unterhalten lassen wollten.

    Manchmal beweist der Fußballgott, dass er doch ein bisschen Herz hat.

  • 14.12.18

    Hat halt auch viel mit der richtigen Einstellung zu tun.
    Anhand der Aufstellung hat man ja schon gesehen, welchen Stellenwert die EL für Rangnick hat, dass finde ich einfach ganz schwach...

    Karma wäre es, wenn es in der Bundesliga wieder nur für ein EL-Platz langen würde, dass fände ich sehr lustig :D

  • 14.12.18

    Sorry, einfach nur peinlich!

  • 14.12.18

    Zitat Rangnick nach dem 3:2 Quali-Sieg für die Gruppen Phase:

    "So weit ich weiß, qualifiziert sich der Europa-League-Sieger direkt für die Champions League. Das ist noch ein ganz weiter Weg, da braucht man ein ganz gutes Fernglas, um da hinzuschauen, aber wenn wir schon dabei sind, warum nicht?"

    hat dann wohl leider nicht geklappt.. dafür halten Frankfurt und Leverkusen die Fahne hoch und Hoffenheim und Leibzig kann man ohne 3-fach Belastung aber wahrscheinlich ne starke Rückrunde zutrauen..

  • 13.12.18

    Ob das auch unter Hasenhüttl passiert wäre ?

  • 13.12.18

    Armselig.

  • 13.12.18

    ich verstehe nicht warum leipzig die Euro-Quali-Spiele so ernst genommen hat, nur um dann in der Gruppenphase (scheinbar absichtlich) so reinzuscheissen.

    • aussenrist90
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      aussenrist90
      13.12.18

      Der Plan war eigentlich dass man 2 Kader hätte, mit denen alle Spieler Einsatzzeit kriegen, aber durch die vielen Verletzungen mussten Stammspieler in der EL aushelfen

    • 14.12.18

      @FussballProf
      Weil es beim erreichen der Gruppen Phase gut Geld gibt. Danach lohnt sich ein Weiterkommen kaum noch finanziell. Gab ja schon einige Manager die sich darüber aufgeregt haben.

    • 14.12.18

      Naja über „gut Geld“ lässt sich streiten, wenn man ohnehin einen Investor namens Red Bull hat.Glaube dass es für Leipzig finanziell eher egal sein dürfte da man in der EL selbst wenn man alles gewinnt inkl. Titel weniger Geld bekommt als nur für das mitspielen in der CL Gruppenphase. Darum interessiert es die PL Vereine zB ja auch nie wirklich.

    • 14.12.18

      Für PL-Vereine gibt es auch für die CL viel weniger Geld, als in der Liga, welhalb nicht einmal die CL für sie sonderlich attraktiv sein sollte.

  • 13.12.18

    Des war doch absicht

  • 13.12.18

    Kann mir vorstellen, dass Rangnick darüber garnicht mal so unglücklich ist wie er auch schon öffentlich rausblicken lies.
    Jetzt auf die Bundesliga konzentrieren und dem Herrn Nagelsmann eine CL-Mannschaft übergeben als in der Bundesliga Endphase durch Europa zu touren.
    Die Spieler hatten mehr Bock zu gewinnen als der Trainer.

  • 13.12.18

    Zum Glück kam noch der Ausgleich, damit ist das Gruppenergebnis Leistungsgerecht.

  • 13.12.18

    Damit hat Rangnick ja sein Ziel erreicht. Glückwunsch!

  • 13.12.18

    Wer Celtic das Weiterkommen nicht gönnt, hat den Fußball eh nie geliebt. RB Leipzig einfach nur saudumm. Zum Teil unguckbare Spiele abgeliefert - nicht nur heute. Der deutsche Fußball kann es aber sicherlich verkraften

  • 13.12.18

    Und das bei der Gruppe, das ist echt schwach...!

  • 13.12.18

    Hahaha. Da kriegen sie die Schützenhilfe und verhauen dann ihr eigenes Spiel kurz vor Schluss. Genau mein Humor.

    • 13.12.18

      "Verhauen" könnte man es nennen, hätten sie wirklich Interesse daran gehabt überhaupt weiterzukommen. Völlige Farce. Vermutlich haben sie das Gegentor kurz vor Schluss nicht mal zufällig bekommen.

  • 14.12.18

    Jedem das was er verdient ... NEIN ZU RB !!!