Florian Jungwirth | 1. Bundesliga

Jungwirth wehrt sich gegen die Kritik

30.01.2017 - 13:14 Uhr Gemeldet von: Max Hendriks | Autor: Max Hendriks

Florian Jungwirths Trainingsleistungen unter der Woche veranlassten den Darmstädter Neu-Coach Torsten Frings dazu, den wechselwilligen Defensivmann aus dem Aufgebot für das Spiel gegen Köln (1:6) zu streichen und dann auf der Pressekonferenz öffentlich zu schelten.


"Wir haben ihm versprochen, wir suchen eine Alternative. Wenn was da ist, können wir über seinen Wechsel reden. Wenn nichts da ist, muss er sich weiter für uns den Arsch aufreißen. Wenn er das nicht macht, sitzt er sechs Monate auf der Tribüne. Wir können uns als Verein nicht von Spielern bestimmen lassen, was wir zu tun haben", polterte Frings in der Medienrunde.

Nun wehrt sich Jungwirth gegen die harsche Kritik seines Trainers: "Natürlich kann der Trainer meine Trainingsleistung öffentlich kritisieren; ob das auf die Pressekonferenz nach einem Bundesligaspiel gehört, das 1:6 verloren wurde, bei dem ich nicht im Kader stand, mag dahingestellt sein. Spieler werden für derartige öffentliche Äußerungen mit empfindlichen Geldstrafen belegt", so Jungwirth laut "kicker". "Gerade weil unser Trainer sich eigentlich noch daran erinnern müsste, wie ein Spieler empfindet, kann ich diesen Rundumschlag nicht nachvollziehen. Ich denke, er hat da inhaltlich und auch persönlich mir gegenüber völlig unnötig weit übers Ziel hinausgeschossen."

Das Fachblatt mutmaßt, dass eine weitere Zusammenarbeit von Spieler und Trainer eher schwierig erscheinen könnte. Jungwirth erneuert dazu seinen Wechselwunsch in die MLS zu den San José Earthquakes: "Mein grundsätzlicher Wunsch, im Winter in die USA zu wechseln, war dem Verein seit Monaten bekannt. Jeder, der mich kennt, weiß, mit wie viel Herzblut ich jede Minute für Darmstadt 98 auf dem Platz stand. Daher ist die Kritik nicht nur unpassend und unfair, sondern einfach falsch." Zudem weist Jungwirth darauf hin, dass Mitte Januar bereits in Person des vertragslosen Markus Steinhöfer ein Spieler verpflichtet wurde, der seine Position eins zu eins übernehmen könne.

Quelle: kicker

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  • KOMMENTARE
  • 30.01.17

    Kann die Aussagen von beiden nachvollziehen. Frings hat, wenn ich das richtig mitbekommen habe, die Schuld an der Niederlage nicht an Jungwirths Auschluss festgemacht. Er ist einfach auf die Frage eines Journalisten eingegangen und hat sich mehr oder weniger verständlicherweise in Rage geredet. Dies wiederum prangert der Spieler an und wehrt sich gegen die Art und Weise und den Inhalt der Kritik, was finde ich sein gutes Recht ist. Er muss ja nicht schweigend zuschauen, wenn ihm wegen Frings Aussagen jetzt von allen Seiten was um die Ohren fliegt. Und mit der Aussage "Spieler werden für derartige öffentliche Äußerungen mit empfindlichen Geldstrafen belegt." hat er durchaus Recht. Natürlich ist Frings sein Coach und in dem Sinne "Vorgesetzter", aber sowas kann man durchaus intern deutlicher zur Sprache bringen als das vor 20 Reportern breitzutreten. Wenn ein Spieler das macht, ist das gleich eine Todsünde. Da sollte man nicht mit zweierlei Maß messen. Nebenbei will ich noch sagen, dass ich Frings Aussagen vom Inhalt her durchaus richtig finde.

    • 30.01.17

      Ich finde deinen Vergleich, und auch Jungwirths obigen Vergleich, nicht ganz passend. Richtig ist, wenn ein Spieler sich in der Öffentlichkeit so über den Trainer äußert, bekommt er ne fette Geldstrafe. Aber der Sachverhalt muss erst mal vorliegen. Ich kann mich spontan an keinen Trainer erinnern, der weg wollte und deshalb seiner Arbeit im Training nicht mehr nach kam. Jungwirth scheint das auch überhaupt nicht zu checken und will dem Verein jetzt auch noch erklären, dass man doch einen ähnlichen Spielertypen wie ihn hat und er deshalb gehen könne. Kann doch nicht sein, dass die Spieler jetzt mittlerweile die Personalplanungen des Klubs übernehmen wollen. Sorry, aber da kommt mir leicht das Mittagessen wieder hoch. Es ist doch schon schlimm genug mit den ganzen Payets und Co.

    • 30.01.17

      Im Grunde genommen gings mir um den Vergleich Kritik an einem Spieler mit Kritik an einem Trainer. Ein Trainer darf in der Öffentlichkeit über einen Spieler abhetzen, andersherum wird das aber nicht gedultet. Ob Frings Aussagen richtig sind steht auf einem anderen Blatt. Bin einfach der Meinung, dass Jungwirth durchaus berechtigt ist, sich auf gleichem Kanal wie Frings der Kritik zu stellen und rechtfertigen. Mehr sage ich nicht.
      Verstehe aber nicht, wie du Frings attestieren kannst, dass seine Aussagen vollends der Wahrheit entsprechen, während du Jungwirths Aussagen nicht ernst nimmst. Hier steht es Aussage gegen Aussage. Woher wollen wir denn als Aussenstehende wissen, wer nun näher an der Wahrheit ist?

    • 31.01.17

      Jungwirth soll erst mal seiner vertraglich zugesprochenen Leistung nachkommen (moralische Aspekte gegenüber einer Mannschaft im Abstiegskampf nicht mal eingeschlossen), dann kann er auch die Klappe aufmachen. So einfach ist das. Was hast du denn inhaltlich an Frings Aussage auszusetzen? Über Deutlichkeit und Zeitpunkt kann man sicher streiten, aber was ist daran falsch, wenn ein Trainer eines Tabellenletzten sagt "wir brauchen jetzt Leute, die sich voll für das Team den Ars*h aufreißen und wer das nicht macht, sitzt auf der Tribüne". Für mich eine absolut richtige Aussage und da stellt er sich auch irgendwo vor SEIN Team. Also vor dem Teil des Teams, das noch an einem Strang zieht.

  • 30.01.17

    Frings sollte sich meines Erachtens,besser mit dem Aufbau des Kaders für die nächste Saison in der zweiten Liga "beschäftigen" und nicht völlig unangebracht in der Öffentlichkeit eigene Spieler kritisieren. So macht man sich als Trainer unmöglich und dann ist es fraglich, ob er überhaupt für die nächste Saison noch für Darmstadt als Trainer "in Frage" kommt.

  • 30.01.17

    Oh je, was für eine Schlammschlacht. Ob man nun das von Frings als richtig erachtet oder das von Jungwirth, in der Öffentlichkeit hat das nichts verloren.

    Nur eine Kommentar in eine Richtung sei erlaubt: ob man nach gefühlten 2 Wochen Trainer in der Bundesliga sein schon so einen Anfall kriegen muss, das wage ich zu bezweifeln.

  • 30.01.17

    Ich muss sagen, ich habe Frings Worte ähnlich eingeordnet. Nach einem 6:1 auf Jungwirth einzugehen erschien mir ein gefundenes Fressen und Ablenkungsmanöver. Dass Jungwirth genau dieses Timing kritisiert, kann ich gut verstehen.

    • 30.01.17

      Das was Frings bei der PK zu Jungwirth erzählt hat, hat mich total an Mourinhos Vorgehensweise bei schlechten Leistungen seiner Teams erinnert. Wenns für seine Truppe, sei es Real, Chelsea oder ManU, eine deftige Niederlage gab, hat er immer versucht die Mannschaft aus der Schusslinie zu nehmen, indem er irgendwelche anderen Themen aufgemacht hat, um abzulenken (z.B. Kritik am Schiri), was die Presse natürlich dankend angenommen hat. Bei ihm passiert das alles aus Kalkül. Das will ich Frings jetzt mal nicht unterstellen, aber trotzdem interessant diese Parallele.

  • 30.01.17

    Ist ja jetzt nicht so, dass Frings aus freien Stücken damit an die Presse ging. Frings wurde nach einem 1:6 auf einer PK darauf angesprochen und stellt sich da (wie ich zumindest finde) gut vors Team und sagt in aller Deutlichkeit, worauf es die nächsten Monate noch ankommt.

    Das Recht, das Jungwirth hier einfordert, hat er an dem Zeitpunkt verworfen, an dem er seine Teamkollegen im Stich gelassen hat. Fand die Worte von Frings zwar auch deutlich, aber nicht unangebracht. Man kann sich von den Spielern nicht mehr alles gefallen lassen.

    • 30.01.17

      Also so wie es sich für mich darstellt hat sich Jungwirth ziemlich vorbildlich verhalten und dem Verein scheinbar rechtzeitig informiert, dass er weg möchte. Ob der von ihm angesprochene Ersatz qialitativ gleichwertig ist, kann man drüber diskutieren. Wenn die Trainingsleistung nicht stimmt, dann macht man den Spieler meiner MEinung nach nicht vor der Presse nieder, sondern sagt es ihm intern.

      Aber welches Recht fordert Jungwirth denn ein? Dass er seinen Verein wechseln möchte? Denke das darf jeder Spieler, bei de Bruyne und Co. ist es verständlicher "dass der Spieler den nächsten Schritt machen will" etc.
      Und wo lässt Jungwirth denn seine Teamkollegen im Stich? Er hat doch bis zum Winter gespielt und denke sein bestmögliches gegeben (diese Trainingswoche ausgenommen, aber das ist ja evtl nachvllziehbar, wenn man doch nicht gehen darf, trotz rechtzeitiger Info an den Verein).

    • 30.01.17

      Vorbildlich verhalten? In einer Situation, in der es dem ganzen Verein gerade etwas schwer fällt, will er in die USA. Das ist sein gutes Recht, so einen Wechselwunsch zu äußern. Aber dann seine Leistung im Training zu verweigern und seine Kollegen somit im Stich zu lassen, die sich gegen Köln abschlachten lassen mussten soll vorbildlich sein? Also da bin ich deutlich anderer Meinung.

      Nein, ich meinte damit, dass Jungwirth das Recht einfordert, aus dem Team (dazu zähle ich den Trainer auch) nicht öffentlich kritisiert zu werden. Und das hat er meiner Meinung nach eben an dem Punkt verworfen, an dem er eben dieses Team im Stich gelassen hat.

    • 30.01.17

      Der Junge hat aber nen Vertrag, ganz einfach! Wenn der Verein ihn nicht abgeben will und er zumindest bis Sommer in Darmstadt bleiben soll dann ist das völlig legitim! Die spielen um den Abstieg und können es sich gar nicht leisten im Winter hochkarätige Spieler abzugeben.. Und wenn er dann noch scheiße trainiert, dann wird er eben auf die Tribüne gesetzt. Ich finde Frings hat damit das richtige Zeichen gesetzt, auch in Hinblick auf solche Geschichten wie mit Payet und co. in jüngster Vergangenheit! Die haben nen Vertrag und kriegen da die Knete in den Arsch geschoben! Dann muss er halt mal beide Arschbacken zusammenkneifen damit das Geld drinbleibt und sich eben noch nen halbes Jahr durchbeißen!

  • 30.01.17

    Die Reaktion von Jungwirth ist schon mal wesentlich intelligenter und reflektierter als Frings Kritik. Ob es jetzt so schlau ist, damit an die Öffentlichkeit zu gehen, sei mal dahingestellt. Scheinbar möchte er allerdings sowieso nicht mehr für Darmstadt auflaufen, also passt schon.

  • 30.01.17

    Einfach Gas geben und Leistung bringen!