1. FC Köln | 1. Bundesliga

Köln schafft den Befreiungsschlag

25.10.2017 - 20:20 Uhr Gemeldet von: Kristian Dordevic | Autor: Kristian Dordevic

Die am gestrigen Dienstag im DFB-Pokal geforderten Bundesligisten gaben sich unterm Strich keine Blöße und zogen allesamt in die nächste Runde ein.

Das musste heute zwangsläufig anders aussehen, denn Teil zwei dieser zweiten Hauptrunde des Wettbewerbs wartete gleich mit vier reinen Erstligaduellen auf. Den Anfang machten am frühen Mittwochabend Hertha BSC und der 1. FC Köln im Berliner Olympiastadion (parallel duellierten sich Wolfsburg und Hannover).

Für die Europa-League-Teilnehmer ging es darum, mit dem Erreichen des Achtelfinales auch eine Wende einzuleiten. Die Hauptstädter warten wettbewerbsübergreifend seit sechs Partien auf einen Sieg, die Domstädter gewannen in dieser Saison überhaupt nur das Auftaktmatch im Pokal gegen die Leher Turnerschaft.

Hüben wie drüben veränderten die Coaches ihre erste Elf im Vergleich zum letzten Ligaspiel auf drei Positionen. Herthas Pál Dárdai nahm Peter Pekarik, Valentino Lazaro und Davie Selke neu in die Anfangsformation. Auf die Bank beordert wurden Ondrej Duda und Vedad Ibisevic, Mathew Leckie war angeschlagen gar nicht dabei.

Dárdais Pendant, Peter Stöger, tauschte Yuya Osako, Pawel Olkowski und Konstantin Rausch – er fehlte mit einem grippalen Infekt gänzlich im Kader – gegen Tim Handwerker, Jannes Horn und Frederik Sörensen.

Halbzeit. Der #effzeh führt mit 2:0. ????⚪️ #BSCKOE #instasport

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Die Kontrahenten schafften es zunächst beide nicht so recht, das gegnerische Mittelfeld zu überbrücken; nach zehn Minuten fand Berlin dann besser ins Spiel.

Von da an verlagerte sich das Geschehen immer wieder mal in Kölns Strafraum, FC-Keeper Horn hatte mehr zu tun als sein Gegenüber. Es stellte sich eine optische Überlegenheit ein, Hochkaräter waren indes Mangelware.

Wie aus dem Nichts, als es zunehmend den Anschein hatte, dass Hertha zwingender wird, stand nach einer wohl als Torschuss vorgesehenen Bittencourt-Flanke und einer sehr hoch geratenen Kopfballablage von Guirassy – in der Situation dennoch eine gute Aktion – Angreifer Simon Zoller (35.) mutterseelenallein rechts am Torraum und beförderte das Leder vorbei am bis dahin über weite Strecken beschäftigungslos gebliebenen Jarstein.

Für die Blau-Weißen sollte es noch dicker kommen: Bei einer Eckballhereingabe vors Tor setzte sich Dominic Maroh (43.) gegen Skjelbred durch und drückte den Ball über die Linie. 2:0-Pausenführung für die Geißböcke.

Hertha suchte nun natürlich offensiv energischer nach Lösungen, bei Kölner Vorstößen konnte zunächst wieder Zoller zweimal für Unruhe sorgen. Er war es schließlich auch, der entscheidend an der vermeintlichen Vorentscheidung beteiligt war:

Am Ende eines schnellen FC-Konters gelang ihm beinahe der Traumheber zum dritten Treffer. Jarstein bekam noch die Finger dran und lenkte seinen Versuch gegen den Pfosten, Joker Christian Clemens (64.) hatte anschließend aber kaum Mühe, den zweiten Ball zu verwerten.

Die Dárdai-Elf stellte den alten Abstand allerdings zügig wieder her. Eine Serie von Ecken mündete in einen Kopfballtreffer von Niklas Stark (69.). Für mehr Spannung in Form eines Anschlusstreffers reicht es nicht mehr, dafür agierten die Gastgeber in den letzten 20 Minuten zu zaghaft.

Hertha muss den Traum eines Pokalendspiels im eigenen Stadion also erneut für ein Jahr ad acta legen. Der 1. FC Köln hingegen machte mit dem heutigen 3:1-Sieg einen ersten Schritt raus aus der Krise.


  • KOMMENTARE
  • 26.10.17

    Starker Auftritt vom EffZeh! Vielleicht hat der Abschied von Schmadtke doch etwas bewirkt aber das wird erst in den nächsten Wochen erkennbar sein. Ich drück allen Beteiligten die Daumen.

  • 26.10.17

    die pokalwettbewerbe liegen wohl dem nagelsmann nicht

  • 26.10.17

    Genauso überraschend wie der Werdersieg.
    Starke Leistung von Cologne,RESPECT!

  • 25.10.17

    "War das der Befreiungsschlag für Köln?" wäre wohl eine passendere Schlagzeile gewesen.

  • 25.10.17

    Spielerisch überragendes Spiel vom Effzeh. Das letzte kleine Highlight vor dem Abstieg. Am Wochenende gibts dann wieder auf die Fresse :(

  • 25.10.17

    Wow. Da hat aber auch jeder aufgespielt, der schon als abgeschrieben galt: Sörensen, Zoller, J. Horn, Guirassey, Clemens. FC

  • 25.10.17

    "Befreiungsschlag"? Wohl eher "Erfolgserlebnis!".

    Trotzdem geil. Clemens und Zoller überragend, Özcan auch. Jojic und Sörensen sowie Osako leider aber wieder unter aller Kanone.

    Am wichtigsten aber: uns gelingen endlich wieder die "blöden Tore", die Spiele meist entscheiden können.

  • 25.10.17

    Gönnt man aktuell wohl keinem mehr als dem FC!

  • 25.10.17

    Das gibt Selbstvertrauen!

  • 25.10.17

    Hauptsache es gibt jedes Jahr welche, die nach dem Aus der Hertha sagen: "Und schon wieder verpassen die Berliner das Finale im eigenen Stadion." Hat irgendwer was anderes erwartet? :D man sagt ja auch nicht nach jeder Saison: "Und schon wieder hat der HSV die Meisterschaft verpasst."