Borussia Mönchengladbach | 1. Bundesliga

Gladbach dreht nach Syste­mumstel­lung auf – Wechsel in Zukunft denkbar

18.03.2023 - 12:32 Uhr Gemeldet von: Bennet Stark | Autor: Bennet Stark

Borussia Mönchengladbach hat in der vergangenen Partie gegen Werder Bremen mehr oder weniger zwei Gesichter gezeigt. Nach einer ersten Halbzeit auf Augenhöhe, in der auch der Gegner gute Spielzüge zeigte, stellte Coach Daniel Farke seine Mannschaft in der Halbzeitpause um. Es entpuppte sich als die richtige Entscheidung. Diese Flexibilität der Mannschaft möchte Farke beibehalten.


Es war ein wildes Spiel in der ersten Halbzeit am Freitagabend. So zumindest die Einschätzung des Gladbacher Trainers im Anschluss an das 2:2-Remis. „Es war bewusst das Ziel, das Spiel heute ein bisschen wilder anzugehen. Und hätten wir die Chancen genutzt in der ersten Halbzeit, dann hätte sich das auch ausgezahlt“, so Farke. Marcus Thuram ließ beispielsweise zwei hochkarätige Möglichkeiten (22., 42.) liegen.

Durch das wilde Spiel kam aber auch Bremen zu einigen guten Torgelegenheiten. Da Farke dies nach der torlosen ersten Halbzeit zu heiß wurde, stellte er um. „Es ist immer so: Wenn du eine andere Grundordnung als der Gegner spielst und diesen nicht spiegelst, der Gegner dich aber auch nicht spiegeln kann, dann wird eigentlich immer die Mannschaft gewinnen, die besser im Ballbesitz ist und einfach besser in der Chancenverwertung“, so Farke.

Borussia Mönchengladbach steht in puncto Chancenverwertung ganz unten in der Tabelle. Da der SV Werder mit seinem Sturmduo aus Niclas Füllkrug und Marvin Ducksch bekanntlich nicht viele Möglichkeiten braucht, um erfolgreich zu sein, entschied sich Farke in der Halbzeit für die Variante Sicherheit. Und diese sollte sich auszahlen.

Farke bildet Dreierkette mit Kramer

Christoph Kramer rückte hinten in die Abwehr und bildete somit wie die Bremer eine Dreierkette. Florian Neuhaus und Manu Koné agierten davor, Lars Stindl rückte mehr ins Zentrum hinter die Doppelspitze Jonas Hofmann und Thuram. Und plötzlich hatte Gladbach das Spiel im Griff. Sicherlich spielte der frühe Führungstreffer von Thuram nach einem fehlerhaften Rückspiel von Mitchell Weiser (48.) auch seine Rolle dabei. Doch die Systemumstellung war entscheidend für den Aufwind Gladbachs.

Mit Stindl auf der Zehnerposition erspielten sich die Fohlen viele gute Torgelegenheiten, hätten eigentlich mit 3:1 oder sogar 4:1 in Führung gehen müssen. Doch sie ließen ihre Chancen wie so häufig ungenutzt. Und das hielt Werder im Spiel. Die Grün-Weißen nahmen diese Einladung in Person von Ducksch dankend an, der kurz vor Schluss nach einem Doppelpass mit Füllkrug zum 2:2 einschob (89.).

Farke nach dem Spiel: „Wir mussten mehr Kontrolle übers Spiel bekommen und den Bremer Aufbau ein bisschen spiegeln. Dadurch haben wir das Spiel beruhigen können. Trotzdem haben wir uns eine große Anzahl an erstklassigen Chancen herausgespielt, aber leider nur zwei genutzt.“

Systemumstellung eine Option für die Zukunft

Was nun trotzdem als Erkenntnis feststeht: Gladbach kann Flexibilität, kann immer wieder spontan auf gewisse Situationen reagieren. Und da das 3-4-1-2 gegen Werder so gut funktioniert hat, wird es auch in Zukunft eine Option sein. Farke: „Dass wir auch andere Grundformationen spielen können, steht fest und ist definitiv auch eine Möglichkeit für die Zukunft.“

Quelle: Pressekonferenz