Neben Borussia Dortmund absolviert auch der FC Bayern diese Woche im Rahmen der Saisonvorbereitung einen USA-Trip. Gleich acht Nachwuchsakteure des Meisters, Jahrgänge 1999 bis 2001, sind an Bord und dürfen in den kommenden Tagen bei den Profis vorspielen:
Aus der U19 sind Ryan Johansson (18, Rechtsverteidiger/zentrales Mittelfeld), Jonas Kehl (18, Rechtsverteidiger), Ivan Mihaljevic (19, Innenverteidiger), Louis Poznanski (18, Linksverteidiger) und Angelo Stiller (18, zentrales Mittelfeld) dabei; von den Amateuren kommen Maximilian Zaiser (20, zentrales Mittelfeld), Daniels Ontuzans (19, offensives Mittelfeld) – seit Juni A-Nationalspieler Lettlands – und Sarpreet Singh (20, offensives Mittelfeld).
Der Letztgenannte wurde erst kürzlich verpflichtet und ist ebenfalls schon A-Nationalspieler: Für Neuseeland hat Singh bislang vier Einsätze auf dem Konto.
Der FCB könnte aus der Not eine Tugend machen und doch mal Talente in die erste Mannschaft integrieren und aufbauen.
Das wäre zu vernünftig. So kann man das nicht machen.
Ist nur leider mit den bestehenden Titelansprüchen schwerer umsetzbar als bei Mannschaften wie Hoffenheim und Co.
der FCB macht aus der Not eine Jugend ;-)
wobei zwei davon als Juniorennationalspieler aus nicht als Fussballnationen berüchtigten Ländern auch keinen "echten" Talentstatus haben...
@Grimly, da stimme ich dir nicht ganz zu. Ich sehe kein Problem darin gegen schwächere Mannschaften, nach Führung oder im 5./6. Gruppenphasenspiel der CL junge Talente einzusetzen. Solche Einsätze hat es in der letzten Saison nahezu gar nicht gegeben.
Letzte Saison waren weder Meisterschaft noch Gruppenphase in der Champions League ein Spaziergang. ? Da wäre alles andere als die Bestbesetzung fahrlässig.
So ist es... hätte Kovac auf die Talente gesetzt und wäre etwas (bzw. noch mehr als eh bereits) schief gelaufen hätte er vmtl. den Hut nehmen können, da der Druck dann zu groß geworden wäre...
Genrell stimme ich aber darin überein, hier und da auch mal ein Talent auflaufen zu lassen, ruhig auch mal von Beginn an. Es ist ja nicht so, dass die nicht kicken können und man kann sie ja auch zur Halbzeit wieder vom Platz nehmen. Ist aber für einen jungen Spieler, zB als Belohnung für wirklich gute Trainingsleistungen, ein gaaanz anderes Signal auch nur 1x von Beginn an ran zu dürfen als die ganze Saison nur auf der Bank dabei zu sein, wenn überhaupt...
Spricht das jetzt für oder gegen Kovac? Für mich ist das ein Armutszeugnis, wenn man nicht ab und zu einen Jungen reinrotieren kann, ohne gleich Punkte zu verlieren. Die Mannschaft sollte trotz 2 - 3 Talenten gut genug sein, jeden Bundesligisten zu besiegen. Vorausgesetzt, jeder Spieler weiß, was er auf dem Platz zu tun hat und der Matchplan stimmt. Und das alleine gehört zu den Aufgaben jedes Trainers. Wenn Kovac allerdings nur mit den besten 11 Spielern für drei Punkte garantieren kann, dann ist er für einen Umbruch der falsche Trainer
für wie schlecht hälts du die bundesliga eig? ob du * bist hab ich gefragt
Ich halte die Bayern Mannschaft individuell für so viel besser, selbst im Vergleich zum BVB, dass es immer möglich ist 3 Punkte zu holen. Selbst wenn du im ZM Paul Will und als AV Marco Friedl spielen lässt. Vorraussetzung ist, dass du eine klare Spielidee hast. Van Gaal hat gezeigt, dass es geht. Guardiola hat gezeigt, dass es geht.
Apropos finde ich das Argument: "Kleine Vereine haben ja nichts zu verlieren und können es sich einfacher erlauben, junge Spieler aufs Feld zu werfen" absolut schwachsinnig. Auch diese Vereine haben Ziele und dürfen nicht leichtfertig Spiele wegschenken.
Damit will ich nicht sagen, dass Will und Friedl schlecht sind. Im Gegenteil, ich will, dass man solchen Spielern mehr zutraut und ihnen die Chance gibt, sich zu beweisen. Denn ich denke, dass diese Spieler durchaus Bundesliga Niveau haben, und du auch mit ihnen eine erfolgreiche Saison bestreiten kannst
Und wenn's schief geht? Dann: 1. Heißt es Wettbewerbsverzerrung, weil sie nicht gegen alle Bundesligagegner mit der besten Elf spielen (gab es in den letzten Jahren häufiger als man in der Champions League im Halbfinale stand und der Liga enteilt war) und
2. Fliegt dir das als Trainer um die Ohren.
Der Unterschied zu Van Gaal, als es funktioniert hat, ist vor allem, dass er talentiertere Spieler aus der Jugend hatte (Müller, Badstuber, Alaba, zum Schluss auch Kroos). Pep hat das mit Gaudino, Scholl und Co. meist auch nur zu Beginn der Saison und sehr sporadisch versucht.
Grundsätzlich ist es richtig, dass der Jugendeinsatz geringer ist als bei anderen Vereinen. Allerdings gilt das nur für die Bundesliga (aus besagtem Titelanspruch), mit Ausnahme von Barca und Real gilt das in der Regel für alle Top-Vereine, in England wird auch nur auf transferierte Spieler gesetzt. Um dem aber Abhilfe zu schaffen, hat Bayern viel Geld in das Nachwuchsleistungszentrum gesteckt.
Welche Jugendspieler hat eigentlich Dortmund vergangene Saison gebracht? ??
Ich hab auch nie gesagt, dass Kleine Vereine nichts zu verlieren hätten und deswegen Jugendspieler einsetzen. Dein Argument geht komplett an der Realität vorbei, kleine Vereine müssen vor allem aus finanziellen Gründen stärker auf die Jugend setzen.
Wenns schief geht, dann liegt es mit Sicherheit nicht nur daran, dass 2 19 Jährige auf dem Platz standen. Es ist immer noch ein Teamsport.
Wettbewerbsverzerrung? Weil man mal rotiert und Talente ans Team heranführt?
Da gebe ich dir Recht, das sollte sich auch mal die Bayernführung hinter die Ohren schreiben, und etwas Geduld beim harten Umbruch zeigen. Immerhin haben die das verbockt, dass plötzlich das halbe Team über 30 ist, ohne das vorher vorausschauend agiert wurde.
Auch beim nächsten Punkt magst du Recht haben, möglicherweise sind die derzeitigen U-Spieler nicht so talentiert. Andererseits ist es auch zu viel verlangt, dass jeder Spieler aus der eigenen Jugend direkt ein Unterschied ausmacht. Manchmal reicht es auch, wenn sie wichtige Rollenspieler sind. Emre Can kann man hier nennen. Ich weiß nicht, ob Investitionen in Vidal, Tolisso, Sanches nötig gewesen wären, wenn man ihm einfach mehr Vertrauen geschenkt hätte. Ich bin gespannt, wie sich Friedl und Dorsch entwickeln. Das wären auch Kandidaten, die den Kader super auffüllen und den Fans wieder mehr Identifikationsfiguren geben.
Pep hat das ganze nur sporadisch versucht?
Aus der Saison 14/15:
Weiser: 14 Einsätze
Höjberg: 13 Einsätze
Gaudino: 11 Einsätze
(Rode: 32 Einsätze)
Allgemein hat Pep um Welten mehr rotiert.
Ich geh jetzt nicht auf alles ein, die Antwort wird einfach zu lang. Aber ja, u.a. auch City/Liverpool/PSG geben ihren jungen Leuten Einsatzzeiten. BVB hat die ganze Saison mit Sancho, Akanji, Diallo, Zagadou, Hakimi und Larsen gespielt und hätte trotzdem Meister werden müssen. Ich fordere nur, dass Bayern wieder durchlässiger für Talente wird. Das ist eher ein Argument für, als gegen mich.
Und zu Letzt: Letztlich fragen sich alle Vereine: Investieren wir Geld, welches in unseren Möglichkeiten liegt, für neue Spieler oder könnte auch ein junger Spieler diese Rolle übernehmen, um unsere Ziele zu erreichen. Ja, die anderen Vereine haben weniger Geld, aber auch kleinere Ziele. Von daher ist die Situation natürlich nicht identisch, aber doch vergleichbar. Und sorry, ich sehe einfach nicht, dass wenn Bayern ab und zu Mal einen jungen Spieler reinrotiert, sie direkt alle Ziele aus den Augen verlieren.
Wettbewerbsverzerrung und wenn's schief geht: das sind keine Argumente, die ich mir ausdenke, sondern Tatsachen, die in der Vergangenheit so geschrieben wurden. Und wie oben schon Kamikatze schrieb: "hätte Kovac auf die Talente gesetzt und wäre etwas [...] schief gelaufen hätte er vmtl. den Hut nehmen können, da der Druck dann zu groß geworden wäre..." -> wenn nicht das richtige Spielermaterial dabei war, wieso dann darauf setzen? Und das können die Verantwortlichen, die täglich mit ihnen arbeiten, sicher ebsser beurteilen als wir hier.
Dass mal wer durch's Raster fällt und zu früh abgegeben wird (Emre Can, bedaure ich auch), ist traurig, aber passiert, s. Pogba, 2012 ablösefrei von ManU an Juve, 4 Jahre später für 105 Mio. zurück, schön blöd.
Mittlerweile bist du etwas am Thema vorbei, hier geht's nicht um "Spielpraxis von jungen Spielern", sondern um Spielpraxis für Spieler aus der eigenen Jugend, denn bei Dortmund sind alle deine aufgezählten auch eingekauft. Da sind aus der eigenen Jugend auch nur Götze und Bruun-Larsen im Kader. Und wenn du Akanji nennst (23 Jahre), kannste bei Bayern dann auch Süle, Coman, Sanches, Kimmich, Goretzka und Gnabry nennen, die auch allesamt 23 und jünger sind. Vergleiche bitte nur mit gleichen Parametern. ;)
Und letztlich geht's um den sportlichen Erfolg und der ist gegeben.
Du hast Recht, ich verrenne mich langsam in dem Ausmaß, den das Ganze hier annimmt. Deswegen zurück zur Grundaussage: Bayern sollte die Durchlässigkeit für junge und talentierte Spieler wieder erhöhen. Damit es nicht wieder zu einer Situation kommt, wo plötzlich mehrere Spieler auf einmal zu alt sind, ohne dass es im Kader Alternativen gibt. Bayern ist gut genug um auch Mal junge Spieler ranlassen zu können, ohne dass gleich alles schief geht. Das gibt zeitgleich auch die Möglichkeit, eigene Diamanten zu entdecken und sie zu schleifen, oder attraktiver für andere junge Talente zu sein. Wäre doch schön, wenn sich in Zukunft ein Sancho für Bayern und nicht für BVB entscheidet.
Das haben übrigens auch viele überaus erfolgreiche Trainer gemeinsam. Sie entwickeln Spieler. Klopp, Guardiola, Tuchel, Zidane...
Und ja, der sportliche Erfolg ist gegeben. Damit das auch in Zukunft noch so bleibt, sollte man den Anspruch haben, sich jedes Jahr zu verbessern. Das ist, wie ich finde, seit 2016 nicht mehr der Fall. Was man auch im internationalen Vergleich sehen kann. Mittlerweile muss man aufpassen, dass man nachdem man jahrelang klar in den Top 3 Europas stand, jetzt nicht den Anschluss verliert.
Kann mich auch noch erinnern, wie den Bayern Arroganz und Wettbewerbsverzerrung vorgeworfen wurde, als sie unter Guardiola mannschaftlich komplett überlegen mit einigen Talenten gegen andere Teams angetreten sind.
Die Tendenz geht doch nicht nur bei Bayern in diese Richtung. Bei welchen europäischen Topklubs ist das denn noch sonderlich anders? Selbst Barca mit ihrer La Masia Akademie holt sich lieber Kevin-Prince Boateng als Kaderspieler Nr. 19 oder 20 bevor man einen talentierten Jugendspieler bringt. Das wäre vor 10 Jahren eigentlich undenkbar gewesen. Mittlerweile geht die Tendenz aber eher dahin, dass man junge Spieler verleiht, damit sie wo Spielpraxis sammeln und man selbst versucht, einen Kader zu haben, in dem es nahezu gleichwertige Ersatzspieler im Vergleich zu den Stammspielern gibt. Das liegt vermutlich daran, weil die Klubs mittlerweile die finanziellen Möglichkeiten haben, 15+ potenzielle Stammspieler unter Vertrag stehen zu haben. Da können Jugendspieler oftmals ganz einfach nicht mehr mithalten.
Und zu der S11 gibts noch Nationalspieler auf der Bank die auch gerne spielen würden. Ist ja schon schwer 11 aus 15 zu wählen.
Also echt schwierig, der Jungspieler muss schon echt was zeigen im Training... und ich glaube da ist kaum jemand von uns regelmäßig dabei....
Bayern hat aber mehrmals betont, diesen Transferwahnsinn nicht mitmachen zu wollen, was ich auch für richtig halte. Nur dann sollte man auch vermehrt Jugendspieler einbauen und sich auch attraktiv für die größten Talente Europas zeigen. Bayern hat zudem den Vorteil gegenüber einem reinen Ausbilderverein, dass sie nicht bei unmoralischen Angeboten einknicken müssen und sich auch ab und zu einen Weltstar angeln können.
Die Devise sollte daher sein, nicht einen 20 Mann Kader mit Weltstars zu schaffen, sondern mit einem guten Trainer mit gutem Konzept den anderen einen Schritt voraus zu sein.
Ajax und Tottenham haben letztes Jahr bewiesen, dass das möglich ist. Was wäre dann erst für Bayern drin?
Der Sportdirektor von Barcelona steht übrigens mächtig unter Kritik, eben wegen dieser Transferpolitik.
Dann würde Bayern aber einen Schritt zurück machen und genau zu einem solchen "Ausbildungsverein" werden, wenn sie vermehrt auf Jugendspieler setzen und dabei attraktiv für andere Talente werden möchten.
Auch dass man "mit gutem Trainer und gutem Konzept" und mit Talenten europäischen Topvereinen einen Schritt voraus sein kann, sehe ich anders.
Ob Ajax nun wirklich dauerhaft vorne mitspielt, bleibt abzuwarten. Jetzt verlieren sie erst mal die wichtigsten Spieler, was bei vielen Ausbildungsvereinen regelmäßig vorkommt. Weiß nicht, ob das nun Bayerns Weg sein soll.
Zudem kann man auch ganze ohne "Transferwahnsinn" einen guten und breiten Kader zusammenstellen, eben wie das die Bayern seit 2012/2013 taten, als sie auch begangen qualitativ gute Spieler (zum Teil recht günstig) für die Breite zu verpflichten (bspw. Dante, Shaqiri oder Pizarro waren solche Transfers).
Natürlich wird Ajax den Erfolg nicht bestätigen können, eben auch weil sie alle Talente abgeben müssen. FC Bayern muss keine Talente abgeben.
Das ist der Vorteil den Bayern gegenüber Ausbildervereinen hat.
Darüber hinaus ist es auch nicht mehr so einfach günstig in die Breite zu investieren. Siehe Henrichs, der 30 Mio kosten soll.
Aber ich denke wir diskutieren zu sehr schwarz und weiß. Weder will ich, dass sie nur noch auf die Jugend setzen, noch möchtest du wahrscheinlich, dass sie nur noch Transfers tätigen. Eine gute Mischung muss wieder gegeben sein. Ab und zu Rotieren und Talente spielen lassen.