Trainer Merlin Polzin hat mit seiner Aufstellung für das Spiel gegen Werder Bremen durchaus für ein, zwei Überraschungen gesorgt. Unter anderem lief Miro Muheim erstmals in dieser Bundesliga-Saison nicht von Beginn an für den Hamburger SV auf. Seinen Part übernahm Aboubaka Soumahoro. Hinterher gab Polzin einen kleinen Einblick in die Hintergründe und Überlegungen.
Zunächst mal ist festzuhalten, dass es nicht ausschließlich um sportliche Aspekte ging. Muheim selbst deutete nach der Partie an, dass sich im Vorfeld etwas abgespielt hatte, und Polzin bestätigte das, jedoch ebenfalls ohne Details zu offenbaren.
„Es gab Gründe, warum wir uns dagegen entschieden haben“, sagte der HSV-Trainer auf der Pressekonferenz nach dem 3:2-Sieg über den Nordrivalen, spielte die Angelegenheit aber sogleich herunter: „Es war nichts Dramatisches oder etwas, bei dem man weiter nachbohren sollte.“ Sowohl mit dem Spieler als auch mit dem Team sei vor dem Duell bereits alles geklärt gewesen.
Muheim gibt die richtige Antwort
Dass die Sache abgehakt ist, macht Polzin auch am erfolgreichen Auftritt von Muheim fest, der nach einer Stunde aufs Feld kam und mit dem Assist zum Siegtor in Erscheinung trat. „Wenn man seine Einwechslung und seine Vorlage sieht, sieht man, dass da ganz wenig hängengeblieben ist.“ Entsprechend sieht sich Polzin in seiner Entscheidung bestätigt.
Aber auch der Kniff mit Soumahoro ging seiner Meinung nach auf. Von der linken Seite aus orientierte sich der 20-Jährige häufig nach innen, weil „die Bremer in Ballbesitz und in Umschaltmomenten sehr viel übers Zentrum kommen“. Um diese Momente des Gegners im Keim zu ersticken, legte Polzin Wert auf eine gute Positionierung in diesem Bereich. Gleichzeitig sollte die Mittelfeldreihe gebunden werden, „um die Eins-gegen-eins-Duelle von Dompé zu bekommen oder immer wieder Momente im Rücken zu schaffen“.
Sicherlich auch vor dem Hintergrund, dass Soumahoro nicht nur letztmals am 3. Spieltag in der Startelf stand, sondern seither gar nicht mehr in der Bundesliga eingesetzt wurde, stellte ihm Polzin ein positives Zeugnis aus. „Abou hat es sehr gut umgesetzt“, befand er, „er hat gezeigt, dass er mehr kann, als vielleicht der eine oder andere im ersten Moment von ihm hält.“
Dass Soumahoro sich weiterhin als linker Schienenspieler unter Beweis stellen darf, ist aber zu bezweifeln. Muheim hat mit seinem Auftritt untermauert, warum er beim HSV bisher unangefochtener Stammspieler war. Diesen Status sollte er jetzt, da das Nebengeräusch aus der Welt geräumt ist, zurückhaben. Soumahoro konnte sich zumindest wieder in Erinnerung bringen, um womöglich in seinem eigentlichen Wirkungskreis in der Abwehr wieder mehr Ansprüche anzumelden.


Vieira geht ab. S11 und MW nach oben! 📈
Solange das nichts langfristiges ist. Muheim einfach zu wichtig
Wahrscheinlich dasselbe wie mit Dompé letzte Saison, kam zu spät zur Teamsitzung und dann ruft eben erstmal die Bank. Merlin macht das schon!