Ishak Belfodil | 1. Bundesliga

Belfodil sieht für Zusam­me­nar­beit keine Basis mehr

20.12.2019 - 09:41 Uhr Gemeldet von: Fabian Kirschbaum | Autor: Fabian Kirschbaum

Ishak Belfodil fühlt sich bei der TSG Hoffenheim bezüglich seiner Verletzung (Kreuzband- und Meniskusriss) schlecht behandelt – in sportlicher wie medizinischer Hinsicht. Die Verletzung resultierte noch vom 34. Spieltag der letzten Spielzeit. Er lässt sogar anklingen, dass eine gemeinsame Zukunft ausgeschlossen ist.


"Ich habe kein Vertrauen mehr. Es besteht für mich keine Basis mehr für eine erfolgreiche Zusammenarbeit", machte der 27-Jährige in einem "Bild"-Interview klar, der sich aktuell von der für ihn nötigen Knieoperation im Oktober erholt.

Verwehrte Hoffenheim die Operation?

Dass dieser Eingriff wiederum durchgeführt wurde, soll – laut Belfodil – vor allem an ihm selbst gelegen haben. Dementsprechend ließ sich der Algerier dann auch auf eigene Faust behandeln. Die Ärzte in Hoffenheim sollen jedoch gegen eine Operation gewesen sein: "Bis zum Vorabend wurde Druck ausgeübt, damit ich mich nicht operieren lasse", so Belfodil.

Zumindest scheint es nicht gänzlich aus der Luft gegriffen, dass die Hoffenheimer Verantwortlichen im gesamten Verlauf der Verletzung womöglich ein zu hohes Risiko gingen.

So musste Belfodil die ersten fünf Partien dieser Bundesligasaison mit eben dieser schweren Verletzung spielen. "Ich kann von Glück reden, dass nicht noch mehr kaputt ging. Man hat meine Karriere leichtsinnig aufs Spiel gesetzt", konstatierte er ernüchtert.

Rosen weist Verwürfe zurück

Alexander Rosen, Manager des Klubs, sieht Belfodil dagegen gut versorgt: "Alle medizinischen Behandlungsschritte wurden gemäß höchsten medizinischen Standards wie bei jeder Verletzung einer unserer Spieler einvernehmlich und eng abgestimmt mit Ishak angewendet."

Und weiter: "Wir haben alle das gemeinsame Interesse einer raschen und vollständigen Heilung und wünschen Ishak dafür alles Gute." Der Stürmer besitzt im Kraichgau noch ein gültiges Arbeitspapier bis ins Jahr 2022. Wie es weitergeht, bleibt zunächst abzuwarten.

Quelle: bild.de

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  • KOMMENTARE
  • 20.12.19

    Die nichtssagende Stellungnahme von Rosen nach Art eines Politikers erscheint mir ganz schön frech. Da würde mir an Belfodils Stelle die Hutschnur reißen.

    • 20.12.19

      Was soll er sagen? "Ishak hat ja so Recht, wir haben totalen Mist gebaut!"
      Ganz ehrlich, ich bin gar kein Freund davon einen auf beleidigte Leberwurst in einem professionellen Umfeld zu machen. Wenn er mit der Behandlung nicht zufrieden ist, hatte er - als erwachsener Mann, der er ist - immer die Chance das intern mitzuteilen. Wenn er der sportlichen Abteilung deutlich gemacht hat, dass er einen operativen Eingriff möchte, so fällt es mir schwer zu glauben, dass diese Druck auf ihn gemacht habe.

      Deswegen glaube ich gibt es auch bei dieser Geschichte zwei Seiten. Gerne glaube ich, dass man von Seiten der TSG von einem Eingriff abgeraten hat. Wieso auch nicht, wenn deren medizinische Abteilung das als beste Option betrachtet. Aber Druck ausüben? Inwiefern? Seinen Standpunkt mitzuteilen fällt für mich nicht unter Druck ausüben.

      Vereine haben ein riesiges Interesse an der langfristigen Gesundheit Ihrer Spieler. Und das meine ich ganz pragmatisch. Da geht es um Transfererlöse, sportliche Perspektive etc. Als ob da ein derart professionelles Team wie die TSG daherkommt und sich denkt: "lassen wir in eine Hinrunde noch spielen und dann war es das mit seiner Karriere". Dazu fehlt es mir an Fantasie. Dann haben wir noch nicht über die Trainer und Ärzte gesprochen, die ebenfalls bei einer fahrlässigen Behandlung beteiligt wären.

      Wenn wir uns mal anschauen, wie viele schwere Verletzungen wir jede Saison haben und wie gut die Spieler in aller Regel behandelt werden, stelle ich die Vereine hier nicht unter Generalverdacht. Wir haben ja auch Beispiele, wie es anders laufen kann, wenn ein Spieler nicht auf die medizinische Abteilung hört. Spontan fällt mir da Ushida ein.

      Also, wie umgehen, mit solchen öffentlichen Anschuldigungen? Sich auf das Niveau herunterziehen lassen? Einblicke in Abläufe geben, die überhaupt niemanden in der Öffentlichkeit was angehen? Oder das ganze professionell abwickeln und intern auf den Tisch hauen? Rosens Aussage ist auch alles andere als nichtssagend, denn er unterstellt hier Belfodil den Ablauf verzehrt und zu seinen Gunsten darzustellen. Auch hat Belfodil in der Vergangenheit gerne mal Stunk gemacht und ist jetzt nicht unbedingt der absolute Musterprofi, frag mal die Bremer.

    • 20.12.19

      Bin da ganz bei dir und Belfodil. Das ist Konzernsprech für "wir dürfen die Schuld nicht öffentlich gestehen und müssen den angerichteten Schaden minimieren". Ein klarer Fall für Schadensersatz. Ich denke, die Parteien werden sich intern auf eine Summe einigen.

  • 20.12.19

    Verständlich

  • 20.12.19

    Die Geschichte ist so heftig, hätte nicht gedacht das sowas möglich ist. Der Druck bei Hoppenheim war immens zum Ende der letzten Saison, ich denke das passt schon was er sagt.

  • 20.12.19

    Puh, also ich warte lieber ab bis man mehr Infos kennt, so blind seiner Aussage vertrauen tu ich da nicht.

  • 20.12.19

    Das Gewitter Symbol ist ja mal geil ???

  • 20.12.19

    Sein Frust ist absolut nachvollziehbar. Hätte man den Riss direkt festgestellt, wäre er u. U. zur Rückrunde wieder fit - so ist es das Saisonaus. Bitter.

  • 20.12.19

    Wenn man die Geschichte ein bisschen verfolgt hat, glaube ich Belfodil aufs Wort und kann ihn da voll und ganz verstehen. Hoffenheim hat da offenbar ganz groben Bockmist fabriziert.

  • 20.12.19

    Könnte einer für Schalke sein.

  • 20.12.19

    Vollkommen nachvollziehbare Entscheidung.
    Mein erster Gedanke, als herauskam, dass er trotz Kreuzbandriss gespielt hat: was hat die medizinische Abteilung da bloß verbockt?
    Ein Profisportler hat nicht umsonst professionelle Ärzte um sich herum, die seine Gesundheit ausführlich und objektiv bewerten können.
    Man stelle sich vor er wäre in einen harten Zweikampf geraten, die Karriere würde auf dem Spiel stehen.
    Grob fahrlässig und sollte meiner Meinung nach noch juristische Konsequenzen haben!

  • 20.12.19

    Wenn es so war wie von Belfodil dargestellt ist das schon ne krasse Nummer und würde mir als Spieler vor nem Hoffenheim Wechsel in Zukunft schon in den Kopf kommen.

    Wobei ich nie verstehen werde, warum sich ein Profisportler (also jemand der auf einen gesunden Körper angewiesen ist) solchen Belastungen aussetzt wenn er Schmerzen hat.
    Zumal ich das Argument ich wollte dem Team helfen da nicht nachvollziehen kann. Bist du nicht fit und hast bei bestimmten Bewegungen schmerzen wirst du auf dem Niveau keine Hilfe sein...

    Hoffe er wird wieder fit und findet einen neuen Club. Hat mir schon gefallen was er letztes Jahr so gemacht hat:)

    • 20.12.19

      Man weiß nicht genau was hinter den Kulissen so gelaufen ist.
      Es kann ja sein, dass er gesagt hat er kann nicht spielen.
      Hoffenheim wollte das nicht wahr haben und der Trainer hat ihn dann einfach aufgestellt.
      Dann muss er denke ich spielen, ansonsten gibt es Strafen usw.