Vagnoman spielt sich in den Fokus – für beide Seiten

Bis vor einiger Zeit für die neue Saison vermeintlich schon abgeschrieben, ist Josha Vagnoman jetzt wieder mitten im Rennen um Einsatzzeit beim VfB Stuttgart. Die Konstellation gibt es sogar her, dass er am 1. Bundesliga-Spieltag gegen den 1. FC Union Berlin von Beginn an als Rechtsverteidiger auflaufen wird. Trainer Sebastian Hoeneß bezog Stellung zur Situation und ließ dabei sogar anklingen, dass Vagnoman mit Blick auf eine andere Position eine Rolle spielen könnte.

 
Ende Mai hatte der kicker noch gemutmaßt, dass sich das Kapitel Vagnoman, dessen Vertrag nur noch bis 2026 datiert ist, beim VfB Stuttgart zeitnah schließen könnte. In der Rückrunde war er – auch verletzungsbedingt – nicht mehr stark gefragt und die ersten Vorbereitungsspiele zur anstehenden Saison schienen zu bestätigen, dass 12-Millionen-Euro-Neuzugang Lorenz Assignon hinten rechts der neue Platzhirsch ist.
 
Vagnoman ließ sich von der Gemengelage offensichtlich nicht beirren und verdiente sich im weiteren Verlauf Startelfeinsätze – darunter die Auftritte bei der Saison-Generalprobe gegen Bologna (0:1) und im Supercup gegen Bayern (1:2). „Josha eine sehr gute Vorbereitung gespielt“, attestierte Hoeneß nun.
 

„Wir haben da jetzt sicher eine Konkurrenzsituation“

Der nächste Einsatz von Beginn an winkt auch deshalb, weil Hauptkonkurrent Assignon eine Gelb-Sperre aus Frankreich mitgebracht hat, die für die Bundesliga übernommen wird. Er steht für den 1. Spieltag also nicht zur Verfügung.
 
Dessen ungeachtet läuft ein heißer Kampf um einen Platz im Team. „Wir haben da jetzt sicher eine Konkurrenzsituation“, hielt Hoeneß fest, der auch Assignon gut angekommen sieht. Er habe sich „gleich sehr gut eingefügt“, sei als Spieler und Typ voll integriert. „Im Training und auf dem Platz gibt er alles.“ Diese Konkurrenzsituation sei genau das, was in der Mannschaft gebraucht werde.
 

Hoeneß bringt Vagnoman als potenzielle Alternative für Mittelstädt ins Gespräch

In Anbetracht der Dreifachbelastung mit Bundesliga, Pokal und Europa League könnte Vagnoman außerdem zur wichtigen Alternative für den Posten auf der anderen Seite avancieren, der – sofern fit – Maximilian Mittelstädt gehört.
 
„Wir dürfen nicht vergessen, dass Josha in der Lage ist, auch links zu verteidigen“, erinnerte Stuttgarts Trainer und schob als Erkenntnis nach: „Wir haben keinen etatmäßigen Backup für Maxi.“ In der jüngeren Vergangenheit hatte am ehesten Ramon Hendriks diesen Status inne, „der die Sache auch gut machen kann“, aber: „Ramon ist schon ein linker Innenverteidiger.“
 
Im Vergleich steht Vagnoman für ein anderes Spielerprofil. „So sind wir in der Lage, auf unterschiedliche Situation zu reagieren mit unterschiedlichen Profilen, was auch wichtig ist“, freut sich der Fußballlehrer, mit einem wiedererstarkten Vagnoman an verschiedenen Spieloptionen tüfteln zu können.