Leon Bailey | 1. Bundesliga

Bailey kommt Jamaikas Einladung nach

09.10.2018 - 17:05 Uhr Gemeldet von: NevenX | Autor: NevenX

Lange hat der Verband um ihn geworben, nun gab es positive Rückmeldung: Leon Bailey wird fortan das Trikot seines Heimatlands Jamaika überstreifen und die Mittelamerikaner auf internationaler Bühne vertreten.


Nach seinem Durchbruch bei der Werkself kamen – auch befeuert durch Aussagen seines Stiefvaters Craig Butler – länderübergreifend Spekulationen auf, für welche Nation der Offensivallrounder auflaufen werde und könne. Als mögliche Länder wurden neben Jamaika auch Deutschland, England, Belgien und Malta gehandelt, obwohl Bailey für die vier letztgenannten gar nicht spielberechtigt wäre.

Speziell die Gerüchte um England als Option hielten sich hartnäckig, doch das Regelwerk des englischen Verbands schließt die Möglichkeit ganz klar aus. Zwar besitzen zwei von Baileys Großeltern die englische Staatsbürgerschaft, doch zur Förderung des eigenen Nachwuchses hatte die FA im Zusammenschluss mit den anderen Ländern aus dem Vereinigten Königreich vor Jahren festgelegt, dass nur nachträglich eingebürgerte Akteure spielberechtigt sind, deren Eltern oder Großeltern in dem betroffenen Land geboren wurden. Dies trifft nicht auf Bailey zu.

Die weiteren Länder hätten nur zu einer Option werden können, wenn Bailey dort die Staatsbürgerschaft zugeteilt worden wäre. Zur Beantragung dieser hätte er in Belgien und Malta mindestens fünf Jahre seinen Lebensmittelpunkt gehabt haben müssen, in Deutschland sogar acht Jahre.

Sollte Bailey im anstehenden Länderspiel zum Einsatz kommen, wäre er fest an Jamaika gebunden. Das Team von Trainer Theodore Whitmore spielt im Rahmen der Qualifikation für die CONCACAF Nations League am 15. Oktober (Anpfiff 4:00 Uhr) auswärts gegen die Auswahl von Bonaire. Im ersten Spiel gelang ein 4:0-Erfolg über die Cayman Islands.

Quelle: bayer04.de

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  • KOMMENTARE
  • 10.10.18

    "Unehrenhafter Söldner", "seinem Land etwas zurückgeben", wenn ich sowas schon lese, da kringel ich mich vor Lachen. :D

    @Dinho: Diese Jungs verdienen ihr Geld mit dem Fußball, das ist ihr Beruf. Woher kommt diese Vorstellung, dass sich jemand für "sein Land" zerreißen muss? Die Verbände können froh sein, dass die Spieler für sie spielen, obwohl sie nicht der Arbeitgeber sind. Bailey hat sich jetzt sogar dafür entschieden (aus welchen Gründen auch immer), für ein Land zu spielen, zu dem man one-way 14 Stunden unterwegs ist. Das sind riesige Strapazen für einen Verband, der international keine Rolle spielt.

    Aus Sicht eines Nutzenmaximierers ist es im Fußball nur sinnvoll, für einen Verband anzutreten, der internationalen Erfolg hat, um den eigenen Werbe- und damit Marktwert zu erhöhen. Alles andere geschieht wohl aufgrund des Regelwerks (siehe Ribery vs. Platini damals) und bei manchen vielleicht tatsächlich aus Verbundenheit bzw. emotionaler Bindung usw.

    Ich sehe das so: Die Verbände tragen null Risiko, die Vereine alles. Länderspiele bedeuten eine klare Zusatzbelastung für die Spieler und damit auch ihre Arbeitgeber, die Vereine, weil sich durch Mehrbelastung natürlich das Risiko erhöht, dass sich ihre Mitarbeiter verletzen. Spieler sind natürlich in erster Linie Menschen, in zweiter Linie aber Kapitalanlagen bzw. Investments.

    Beispiel: Ein Verein will Spieler X im Sommer gewinnbringend verkaufen. Im selben Sommer findet ein Großturnier statt, an dem Spieler X für seinen Verband teilnimmt. Bei diesem Großturnier verletzt sich Spieler X schwer und alle Interessenten springen entweder ab oder machen deutlich geringere Kaufangebote. Dann sagt der Verband "deal with it", der Verein steht eventuell mit entgangenen Einnahmen im Millionenbereich da und muss die Planungen für die neue Saison anpassen.

    Jetzt stell dir mal vor, der Verein wäre Gladbach, dann würde dich das sicher auch ärgern.

    • 10.10.18

      Du bist ja auch ein Verfechter davon, die Abstellpflicht zu kippen. Lassen wir halt den Nationalmannschaftsfußball einfach zu einem Teilzeitvereinsfußball verkommen. Vielleicht so wie im Boxen, wo sich jeder seinen Verband nach Prestige, Erfolgsaussicht und Verdienst aussuchen kann. Vielleicht ja so, dass ein Fußballer sogar in mehreren Verbänden gleichzeitig sein kann. EM für Frankreich, WM für Spanien, je nachdem wer gerade besser ist und bei wem es mehr Kohle gibt. Oder vielleicht so wie im Basketball, wo mit jedem Spieler erstmal verhandelt werden muss, unter welchen Bedingungen er denn bereit wäre, an der WM teilzunehmen. Und wenn dem Spieler die Bedingungen (nennen wir sie "Geld") zu wenig sind, dann schaut ein Weltfußballer die WM halt eben von der Couch. Denn hey, die Nationalmannschaft soll doch froh sein, dass sich die Spieler überhaupt erbarmen, für sie zu spielen - wie du so schön andeutest.

      Glückwunsch, genau in diese Richtung muss der Fußball noch weiter gehen. Irgendwann schaut den Dreck kein Mensch mehr an.

    • 10.10.18

      Was sagst du denn zu dem Argument, dass für die Arbeitgeber der Spieler das Risiko, welches sich aus der Zusatzbelastung durch Länderspiele ergibt, in keinem Verhältnis zum Nutzen steht?

      Wie ist das denn zu rechtfertigen? Der Nutzen wiegt das Risiko einfach nicht auf. Normalerweise gilt: Wer bezahlt, bestimmt die Musik. Der Fußball ist da scheinbar eine Ausnahme von der Regel.

      Was ich nicht verstehe: Der Fußball ist längst ein Milliardengeschäft und trotzdem kommen immer noch Menschen mit Gefühlsduselei und "Ehre" um die Ecke. Davon sollte man sich langsam mal verabschieden.

      Zu deinem letzten Satz: Die Premier League ist die kommerziell erfolgreichste Fußball-Liga Europas und die Stadien haben trotz hoher Ticketpreise eine gute Auslastung. Dass sich den "Dreck" irgendwann kein Mensch mehr ansieht, halte ich deshalb für eine gewagte These. Das Verhältnis der Schichten, aus denen sich die Zuschauer der Top-Ligen zusammensetzen, ändert sich, davon bin ich allerdings überzeugt. Wer sich früher regelmäßig den Stadionbesuch leisten konnte, wird zukünftig u.U. häufiger mit dem Fernseher vorliebnehmen müssen.

    • 10.10.18

      "Was sagst du denn zu dem Argument, dass für die Arbeitgeber der Spieler das Risiko, welches sich aus der Zusatzbelastung durch Länderspiele ergibt, in keinem Verhältnis zum Nutzen steht?"

      Das ist für mich kein Argument. Von welchem Nutzen redest du überhaupt? Weshalb muss die Nationalmannschaft einen Nutzen für den Verein darstellen? Es zwingt niemand einen Verein dazu, einen Nationalspieler unter Vertrag zu nehmen. Woher also der Anspruch eines Vereins, dem Spieler vorschreiben zu können, was er in seiner Nationalmannschaftskarriere machen darf und was nicht?

      "Wer bezahlt, bestimmt die Musik"

      Aha. Was ein Quark. Nur weil ein Spieler Gehalt von einem Verein bezieht, hat der Verein noch lange kein Bestimmungsrecht über das Leben des Spielers.

      Zum Rest: Warte einfach mal ab. Irgendwann platzt die Kommerzblase. Irgendwann reicht es. Wenn die komplette Fanbase mal fehlt (die auch in England trotz Touristenfans noch da ist), dann wird man sich auch in Sachen Kommerz umsehen. Mit genau solchen Maßnahmen, dass man sich die Nationalmannschaft nach Gehaltsvorstellungen aussucht, nähert man sich diesem Punkt ebenso schnell, wie CL Finals auf anderen Kontinenten, oder Pokalfinals in anderen Ländern auszutragen. Damit meine ich natürlich nicht in den nächsten zwei, drei Jahren, sondern eher in den näschten 20, 30 Jahren.

    • 10.10.18

      Was gibt es daran nicht zu verstehen? Die Vereine bezahlen ihre Mitarbeiter für deren Arbeitskraft und müssen sie regelmäßig an Verbände abstellen, ohne einen großen Nutzen davon zu haben. Im Gegenteil, die Vereine zahlen weiterhin das Gehalt und sichern auch die Aufrechterhaltung des Versicherungsschutzes für die Zeit, in der ihre Mitarbeiter bei der Nationalmannschaft sind. Hinzu kommt, wie erwähnt, das steigende Verletzungsrisiko durch die Zusatzbelastung. Das ist doch irre. Den Verbänden werden die Angestellten mehr oder weniger unentgeltlich überlassen (abgesehen von den Peanuts im vier- bis fünfstelligen Bereich, die die Vereine als Kompensation erhalten).

      Findest du das gerecht? Dass einer das komplette Risiko eingeht, alles zahlt und der andere nur profitiert?

      "Nur weil ein Spieler Gehalt von einem Verein bezieht, hat der Verein noch lange kein Bestimmungsrecht über das Leben des Spielers."

      Naja, wenn mein Arbeitgeber mich bezahlt, dann tut er das in der Regel dafür, dass ich meiner Arbeit nachgehe. Das bedeutet für einen Fußballer die Teilnahme am Trainingsbetrieb, Punktspielen etc., nicht das Reisen zu Spielen einer anderen Mannschaft. Im Gegensatz zu Nicht-Nationalspielern kann Bailey in der Länderspielpause nicht am Trainingsbetrieb teilnehmen, wofür ihn der Verein ja eigentlich bezahlt. Das kannst du doch nicht abstreiten?

      Wenn die Nationalmannschaft eine Art Freizeitvergnügen wäre, das keinerlei Einfluss auf die Arbeitsleistung der Angestellten der Vereine hätte, könnte ich deine Argumentation nachvollziehen, so aber nicht. Es ist ja nicht so, dass die Spieler ihren Jahresurlaub für Spiele mit der Nationalmannschaft verbraten. ;-)

      Sicher wird kein Verein gezwungen, einen Nationalspieler unter Vertrag zu nehmen. Aber naturgemäß werden manche Spieler ja auch erstmalig in eine Nationalmannschaft berufen und da ist der Verein dann nun einmal gezwungen, den entsprechenden Mitarbeiter abzustellen.

      Meiner Meinung nach ist die Fußball-Nationalmannschaft schon längst kein Vehikel für eine echte "Fanbase" mehr, sondern ein Produkt, dass man Kunden verkauft. Schlimm finde ich das allerdings nicht, warum auch?

      Wenn das CL-Finale in Peking ausgetragen wird, kriegt man das Stadion nicht voll meinst du? ;-) Die Zuschauer sind dann andere, aber es geht doch nicht darum, welche Zuschauer ins Stadion gehen, sondern darum, dass sie sich den Fußball leisten können. Und davon wird es auch in 20-30 Jahren noch genug geben, damit sich das Geschäft rechnet.

    • 10.10.18

      Du betrachtest das Thema meiner Meinung nach von der falschen Seite. Es steht einem Verein frei, einen Spieler zu verpflichten, bei dem er weiß, dass er für die Nationalmannschaft berufen wird oder in absehbarer Zeit berufen werden kann. Niemand zwingt einen Verein dazu. Wenn er sich aber dazu entscheidet, einen solchen Spieler zu verpflichten, dann muss er auch damit leben. Da gibt es in der Berufswelt einige parallelen. Nimm vor einigen Jahren noch die Wehrpflicht oder aktueller den Mutterschutz. Weiß ehrlich gesagt gar nicht, über was du da redest. Nur weil ein Arbeitgeber seinen Arbeitnehmer entlohnt, kann er sich nicht über Regeln oder Gesetze stellen. Keine Ahnung, was deine Vorstellung ist. Was kommt als nächstes? Dass ein Verein nur weißhäutige Menschen in sein Stadion lässt, weil er ja das Stadion schließlich finanziert hat und es unfair wäre, wenn er selbst nicht aussuchen darf, wer in sein Stadion kommt und wer nicht? An ein paar Rahmenbedingungen müssen sich auch Fußballvereine halten, egal ob sie einem Spieler fünftausend oder fünzigmillionen bezahlen.

      "Wenn das CL-Finale in Peking ausgetragen wird, kriegt man das Stadion nicht voll meinst du?"

      Um das geht es nicht. Du bekommst auch irgendwann das Stadion auf dem Mars voll. Es geht darum, dass du irgendwann die Fanbase verlierst, denn die Fanbase sitzt nicht in Peking. Das wird sich aber erst bemerkbar machen, wenn es so weit ist. Dass dieser Punkt X irgendwann kommem wird, ist aus meiner Sicht eine Frage der Zeit. Erst recht, wenn man diese Entwicklung noch weiter vorantreibt.

    • 10.10.18

      Das (insbes. der Mutterschutz) sind gänzlich unterschiedliche Sachverhalte. ;-) Hier reden wir von einer Arbeitnehmerüberlassung, die minimal kompensiert wird. Eine Frau arbeitet ja im Mutterschutz nicht plötzlich für jemand anders. Zumal eine schwangere Frau ja in ihrem Zustand irgendwann nicht mehr arbeiten kann. Die Einladung zur Nationalmannschaft mit einer Schwangerschaft zu vergleichen, finde ich da arg weit hergeholt. Bailey wäre ja in der Zeit, in der er bei der Nationalmannschaft weilt, fähig, seine Arbeitskraft für seinen Arbeitgeber einzusetzen. Die Schwangere hingegen nicht. ;-)

      "Niemand zwingt einen Verein dazu" --> Ja sorry, aber theoretisch kann ein Verein dann nie wieder einen Spieler verpflichten, weil über kurz oder lang jeder Spieler für die Nationalmannschaft berufen werden kann. Ich betrachte das Thema schon von der richtigen Seite. ;-)

      Nur, weil sich die Vereine dieses Risikos bewusst sind, bleibt es doch trotzdem ungerecht. :D Wenn ich mich darauf einlasse, mit jemandem Russisch Roulette zu spielen, dabei aber doppelt so oft die Trommel drehen muss wie mein Gegenüber, dann ist das ja auch ungerecht, selbst wenn ich mich darauf eingelassen habe und mir das Risiko bekannt ist. ;-)

    • 10.10.18

      Warum ist der Mutterschutz ein gänzlich anderer Sachverhalt? Auch dort muss ein Arbeitgeber seinen Arbeitnehmer "abstellen", ohne dass er davon einen Nutzen hat. Ist vielleicht in der Begründung anders, aber in der Sache nicht, da sich ein Arbeitgeber ähnlich an Arbeitsgesetze halten muss wie eben ein Fußballverein an die Regularien der FIFA. Falls dir das Beispiel Mutterschutz zu suspekt ist, dann nimm halt einen Arbeitnehmer, der zu Prüfungsterminen freigestellt werden muss oder einen freiwilligen Feuerwehrmann, der aufgrund eines Signaltons für einen Einsatz abgestellt werden muss. Da gibt es sehr wohl einige Parallelen in der Arbeitswelt. Keine Ahnung wohin wir kommen, wenn jeder das macht was er will, nur da er so den größten Nutzen davon hat.

      Egal wie viel Vereine bezahlen, sie können sich nicht über Regeln stellen. Du kannst die Sinnhaftigkeit dieser Regel gerne in Frage stellen. Soll deine Meinung sein. Aber so dubios mir einige Entscheidungen der FIFA vorkommen, wenn ich solche Ansichten lese wie deine, kann ich sogar mit den Entscheidungen der FIFA leben, denn es könnte wohl (noch) schlimmer sein.

    • 10.10.18

      Das ist eben der Unterschied: Arbeitsgesetze sind nicht mit FIFA-Regularien gleichzusetzen, weil sie über FIFA-Regularien stehen. ;-) Schau dir mal die Gesetze zur Arbeitnehmerüberlassung an, wenn da mal ein Verein gegen einen Verband klagt, dann schätze ich die Chancen nicht so schlecht ein, dass der Verein gewinnt. Leider hat das bislang noch niemand getan.

      Du willst hier Schwangerschaften und Notfalleinsätze mit der Dringlichkeit von Länderspielen gleichsetzen? So wichtig sind die leider nicht. ;-) Den Passus mit den Prüfungsterminen hätte ich gerne gesehen, dass gilt mWn nur in bestimmten Fällen.

      Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehr werden ja deshalb besondere Rechte (mehr als bei anderen Ehrenämtern) eingeräumt, weil sie eine lebenswichtige Säule der Gesellschaft sind. Das gilt für Fußball-Nationalspieler nicht, wie man es dreht und wendet. ;-) Es ist übrigens auch deshalb ein schlechtes Beispiel, weil private Arbeitgeber von den zuständigen Gemeinden eine Kostenerstattung für die ausgefallene Arbeitszeit verlangen können.

      Die FIFA stellt sich über geltendes Recht und tut das so lange, wie niemand vor ordentlichen Gerichten dagegen klagt (siehe das Bosman-Urteil).

      Im Übrigen verstehe ich nicht, was du mit "schlimmer" meinst? Du tust ja gerade so, als hinge Wohl und Wehe unserer Welt von Länderspielen ab.

      "Keine Ahnung wohin wir kommen, wenn jeder das macht was er will, nur da er so den größten Nutzen davon hat."

      Genau das macht die FIFA so erfolgreich. ;-)

    • 10.10.18

      Ein Verein muss bezüglich Abstellungspflicht ebenso lt. FIFA Regularien handeln wie ein Arbeitgeber bezüglich Mutteschutz, von daher ist das durchaus vergleichbar. Niemand behauptet hier, dass FIFA Regularien mit Arbeitsgesetzen gleichzusetzen sind, aber in Auswirkung auf den Arbeitgeber, im Bereich Fußball der Verein, sind sie das durchaus.

      "Du willst hier Schwangerschaften und Notfalleinsätze mit der Dringlichkeit von Länderspielen gleichsetzen? So wichtig sind die leider nicht."

      Wer entscheidet über Dringlichkeit? Du? Wo vergleiche ich diese Vorfälle überhaupt auf der Grundlage der "Dringlichkeit"? Geht hier überhaupt nicht um Dringlichkeit. Es geht darum, dass sich auch Arbeitgeber an Gesetze und Regeln halten müssen, unabhängig von jeglicher Dringlichkeit. Denn die Dringlichkeit legt der Gesetzgeber oder der Regelverfasser fest.

      "Es ist übrigens auch deshalb ein schlechtes Beispiel, weil private Arbeitgeber von den zuständigen Gemeinden eine Kostenerstattung für die ausgefallene Arbeitszeit verlangen können."

      Sie können nicht nur, das ist sogar gesetzlich geregelt. Ebenso wie die Vereine 4.000 Euro für jeden abgestellten Nationalspieler pro Tag bekommen. Merkste nun vielleicht selbst, dass das sehr wohl ziemlich ähnlich ist.

    • 10.10.18

      Ja, aber du willst nicht akzeptieren, dass Fußballer halt auch nur Arbeitnehmer sind. Bei den von dir genannten Beispielen machen Ausnahmeregelungen Sinn, weil Feuerwehrmänner Leben retten und schwangere Frauen den Fortbestand der Gesellschaft sichern. Deshalb hat der Gesetzgeber hier Vorkehrungen getroffen, um diese Arbeitnehmer zu schützen. Länderspiele sind vielleicht nach FIFA-Maßstäben schützenswert, ob Gerichte das ähnlich sehen würde, halte ich zumindest für fraglich.

      Und die Kompensation ist eben im Verhältnis gesehen nicht der Rede wert, was an den hohen Gehältern von Profifußballern liegt.

      Im Handball wurde die Regelung vor vier Jahren gekippt, im Basketball und Eishockey gibt es das schon lange, warum sollte es im Fußball nicht ähnlich geschehen? Die Klubs haben viel Macht, wenn sie denn zusammenarbeiten.

      Du fragst, wer darüber entscheiden soll? Wenn es nach mir ginge, dann ordentliche Gerichte und der Gesetzgeber, kein Verband. Zumindest in Bereichen, die juristische Fragen wie die Arbeitnehmerüberlassung berühren.

      Für die aktuell praktizierte, unfreiwillige Arbeitnehmerüberlassung, gibt es keine rechtliche Grundlage. Die Verantwortlichen der Nationalmannschaften sind dann auf einmal gegenüber Mitarbeitern weisungsberechtigt, die sie nicht bezahlen (bzw. an deren Arbeitgeber sie nur eine Kompensation zahlen, die in der Regel einem Bruchteil des Gehalts entspricht).

      Nochmal zu deiner Aussage, dass die Vereine nicht über die Spieler bestimmen können: Gewissermaßen tun sie das, denn zum Beispiel ist in den Verträgen für gewöhnlich geregelt, dass die Spieler ihren Urlaub nur in der Zeit ohne Pflichtspiele nehmen können.

      Warum sollten Fußballer denn deiner Meinung nach für die Nationalmannschaft spielen? Was bringt das? Einige der 74er-Weltmeister hätten sogar auf den Titel geschi**en, wenn ihnen der DFB keine Prämie gezahlt hätte, so sieht's aus.

    • 10.10.18

      "Ja, aber du willst nicht akzeptieren, dass Fußballer halt auch nur Arbeitnehmer sind."

      Du willst viel mehr nicht akzeptieren, dass sich auch Vereine Regeln und Vorgaben unterziehen müssen, egal wie viel sie ihrem Spieler aufs Bankkonto buttern.

      "Bei den von dir genannten Beispielen machen Ausnahmeregelungen Sinn, weil Feuerwehrmänner Leben retten und schwangere Frauen den Fortbestand der Gesellschaft sichern."

      Nochmal (missverstehst du das absichtlich?): Es geht hier um keinen inhaltlichen Vergleich. Es geht darum, dass Vereine ähnlich wie Arbeitgeber Regeln und Gesetze unterliegen.

      "Im Handball wurde die Regelung vor vier Jahren gekippt, im Basketball und Eishockey gibt es das schon lange, warum sollte es im Fußball nicht ähnlich geschehen?"

      War doch bereits Thema. Die WM-Turniere im Basketball oder Eishockey sind eine Farce.

      "Nochmal zu deiner Aussage, dass die Vereine nicht über die Spieler bestimmen können: Gewissermaßen tun sie das, denn zum Beispiel ist in den Verträgen für gewöhnlich geregelt, dass die Spieler ihren Urlaub nur in der Zeit ohne Pflichtspiele nehmen können."

      Die Spieler haben aber während der Abstellphase keinen Urlaub. Sie werden für die Nationalmannschaft abgestellt und die Vereine bekommen dafür eine Entschädigung. Du windest dich wohl nun absichtlich in solche Dinge.

      "Warum sollten Fußballer denn deiner Meinung nach für die Nationalmannschaft spielen? Was bringt das?"

      Meine Meinung tut hier ähnlich wenig zur Sache wie deine. Das einzige, was ich hier sage, ist, dass es dem Fußball nicht gut tun wird, wenn jeder das macht, wonach er Lust hat.

      Da kannst du jetzt auch noch in 200 weiteren Kommentaren dein Unverständnis darüber äußern. Darf ja auch deine Meinung sein. Ich bin allderings froh, dass die FIFA nicht dieser Meinung ist.

    • 10.10.18

      Ja, das müssen die Vereine sicherlich tun. Aber die Arbeitnehmerüberlassung ist ein Bereich, in dem die FIFA-Regularien mMn gegen geltende Gesetze verstoßen.

      Warum die Abstellungspflicht so wichtig ist, kann ich aber nach wie vor nicht nachvollziehen? Gäbe es keine Abstellungspflicht, dann müssten die Verbände mit Arbeitnehmern und Arbeitgebern faire Lösungen aushandeln, damit sie das Recht erhalten, die Arbeitnehmer zeitlich befristet zu beschäftigen. Dann würden Vereine ihren Top-Spielern sicher Prämien zahlen, um sie von Zusatzbelastungen durch Länderspiele abzuhalten. Wenn ein Top-Spieler dann doch unbedingt für seinen Verband auflaufen will, findet man u.U. eine Lösung. Das hat den Vorteil, dass man Leute in der Nationalmannschaft hätte, die wirklich Lust auf diese Aufgabe haben. Dass das dann nicht deckungsgleich mit den Besten der Welt sein muss, ist natürlich klar. Aber warum auch? Momentan sehen die Fans die besten Spieler der Welt bei Großturnieren, weil die Arbeitgeber (=Vereine) den Preis dafür bezahlen, aber diese Regelung ist für die Arbeitgeber nicht fair.

      Ich verstehe auch nicht ganz, worin (ohne eine Abstellpflicht) der Anreiz bestehen soll, für eine Nationalmannschaft zu spielen? Das Geld kann es nicht sein.

      Sieh es mal aus Sicht eines Arbeitgebers: Angenommen du hast eine Patisserie und zahlst deinem besten Chocolatier 4000€ netto. Jetzt ruft dich der Konditor-Weltverband an und sagt, dass du verpflichtet bist, deinen Mitarbeiter für die Weltmeisterschaft im Pralinenmachen abzustellen. Dafür zahlt dir der Verband jeden Tag 20 Euro. Sagst du dann "Hurra, das freut mich aber sehr!"?

      Ich winde mich nicht, ich weise nur auf Lücken in deiner Argumentation hin. Du hast geschrieben:

      "Nur weil ein Spieler Gehalt von einem Verein bezieht, hat der Verein noch lange kein Bestimmungsrecht über das Leben des Spielers."

      Genau das ist aber teilweise der Fall, das sollte der Verweis auf die üblichen Klauseln zum Urlaub von Profispielern illustrieren.

    • 10.10.18

      "Warum die Abstellungspflicht so wichtig ist, kann ich aber nach wie vor nicht nachvollziehen?"

      Also wenn du anhand der Beispiele Basketball oder Eishockey nicht siehst, wie wichtig die Abstellpflicht ist, dann kann ich dir das auch in tausend weiteren Worten nicht besser erklären.

      "Ich verstehe auch nicht ganz, worin (ohne eine Abstellpflicht) der Anreiz bestehen soll, für eine Nationalmannschaft zu spielen?"

      Worin besteht der Anreiz für einen freiwilligen Feuerwehrmann während seiner Arbeitszeit abrufbereit zu sein, um eventuell "abgestellt" zu werden? Du siehst meiner Meinung nach zu viel sehr subjektiv.

      "Sieh es mal aus Sicht eines Arbeitgebers: Angenommen du hast eine Patisserie und zahlst deinem besten Chocolatier 4000€ netto. Jetzt ruft dich der Konditor-Weltverband an und sagt, dass du verpflichtet bist, deinen Mitarbeiter für die Weltmeisterschaft im Pralinenmachen abzustellen. Dafür zahlt dir der Verband jeden Tag 20 Euro. Sagst du dann "Hurra, das freut mich aber sehr!"?"

      An diesem Absatz sieht man, wie wenig du die Zusammenhänge verstehst. Wenn der Konditor in einem Verband ist und damit rechnen muss, dass dieser Verband Weltmeisterschaften austrägt, wofür ein Chocolatier abgestellt werden müsste, dann musst du eben damit rechnen und auch leben. Es steht dem Konditor doch ähnlich frei wie einem Fußballverein frei, ob er sich einem solchen Verband anschließt oder nicht.

      "Genau das ist aber teilweise der Fall, das sollte der Verweis auf die üblichen Klauseln zum Urlaub von Profispielern illustrieren."

      Nein, das ist da nicht der Fall. Wenn ein Spieler einer solchen Klausel zustimmt, dann willigt er ja ein und bekommt nicht einfach was vorgeschrieben. Ich empfehle dir aber, dich mal genauer in die Thematik einzulesen. Ein Arbeitgeber kann nicht so einfach die Freizeitgestaltung eines Angestellten regeln. In der Regel sind Klauseln wie "Motorsport ist verboten, da zu gefährlich" vor Gericht nicht haltbar.

      Naja, von mir aus soll deine Meinung sein, dass ein Arbeitnehmer oder Verein über einen Arbeitnehmer oder eben Fußballer bestimmen kann, wie er mag, solange er ihm halt sein Gehalt zahlt. Keine Ahnung, wie du auf so einen Trichter kommst. Ich denke, da würden sich unsere Ansichten auch in den nächsten 50 Kommentaren nicht nähern. Von daher, macht es weiter nicht viel Sinn. Schönen Tag noch.

    • 10.10.18

      Wir finden einfach unterschiedliche Dinge wichtig. ;-) Du findest es wichtig, dass bei Großturnieren im Fußball die besten Spieler der Welt bzw. des jeweiligen Kontinentalverbandes gegeneinander antreten, ich finde das eher unwichtig.

      Arbeitgeber haben mMn durch die Bezahlung ihrer Mitarbeiter in der Regel das Recht darauf, dass ihre Arbeitnehmer zur Arbeit erscheinen. Selbst wenn du als Arbeitgeber in einem Verband bist, der dich über das Regelwerk zur Abstellung deiner Arbeitskräfte verpflichtet, könntest du auf dem Klageweg dagegen vorgehen, weil eine gute Chance besteht, dass dies in den meisten Fällen gegen geltendes Recht verstößt. Und das ist gut so, Arbeitsrecht darf nicht Sache von Verbänden sein. Da gibt es übrigens auch sehr viele juristische Abhandlungen zu, falls Interesse besteht.

      Ich sehe die Zusammenhänge schon ganz gut, nur ist es ja nun einmal so, dass Vereine nicht ganz freiwillig handeln, sondern aus ökonomischen Zwängen heraus. Du kannst als Verein schon dein eigenes Ding machen, aber dann hast du keine Chance auf Teilhabe am Erfolg. Und diese Position nutzen FIFA, UEFA und Co. solange aus, bis ihnen die ordentliche Gerichtsbarkeit die Grenzen aufzeigt.

      Ich bin auch nicht der Meinung, dass

      "ein Arbeitnehmer (sic!) oder Verein über einen Arbeitnehmer oder eben Fußballer bestimmen kann, wie er mag, solange er ihm halt sein Gehalt zahlt",

      sondern lediglich, dass die internationalen Verbände hier ihre Stellung ausnutzen, um in Rechtsbereiche einzudringen, die eigentlich dem Gesetzgeber vorbehalten sind (hier die Arbeitnehmerüberlassung).

      Ein Unding finde ich aber schon, dass ein Nationaltrainer insofern über einen Spieler bestimmen kann, dass ihm die FIFA-Regularien theoretisch erlauben, den Spieler zur Anreise zu zwingen, weil ihm sonst Sanktionen drohen. Und dass, obwohl der Spieler nicht beim Verband angestellt ist.

      Und da kannst du auch nicht mit "eingewilligt ist nun mal eingewilligt" argumentieren. Sittenwidrige Klauseln können auch nach Einwilligung in einen Vertrag annulliert werden, ohne dass die restlichen Vertragsinhalte unwirksam werden.

      Dass diese Sport-Klauseln in der Regel nicht haltbar sind, ist vollkommen korrekt. Nichtsdestotrotz handelt es sich bei Länderspielen ja nicht um Freizeitvergnügen, denn die Spieler verpassen in der Regel den Trainingsbetrieb, der in ihre Arbeitszeit fällt.

      Für mich sollten die Nationalmannschaften genau nullkommanull Berechtigung haben, Vereinsspielern Weisungen zu erteilen, wenn sie diese nicht bezahlen und versichern. Du findest das okay, weil die guten Spieler so mehr oder weniger gezwungen sind, bei der Nationalmannschaft anzutanzen. Ich finde es ungerecht und da werden wir wohl auch nicht mehr auf einen Nenner kommen. ;-)

    • 10.10.18

      Puh, habe mir das Ganze durchgelesen und wage es zu versuchen, euch doch noch auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Am liebsten würde ich es ganz ehrenamtlich während der Arbeitszeit tun, doch da bin ich mir leicht unsicher, ob mein Arbeitgeber mich dafür abstellen würde.

      Also, jeder hat sich an Gesetze zu halten, da seid ihr euch einig. Außerdem hat jeder, der freiwillig einer Organisation oder einem Verband beitritt, sich an dessen Regeln zu halten, wenn er seine Zustimmung abgibt und (!) wenn diese Regeln nicht gesetzeswidrig sind.

      Die Meinung von amused ist, die Abstellungspflicht sei für den Erhalt der Nationalfußballs (also sozusagen eines Kulturgutes) unerlässlich. Der Nationalfußball sei als Kulturgut schützenswert und kann sich gleichzeitig ohne Zwangsregeln nicht von alleine aufrecht erhalten.

      Die Meinung von Kroete ist, dass zum einen der UEFA-FIFA-Betritt nicht wirklich freiwillig sei, weil diese Monopolisten sind und diese Monopolstellung auch ausnutzen und zur Bereicherung missbrauchen, und dass die Abstellungspflicht zudem gesetzeswidrig und daher nichtig sei.

      Nun sehe ich noch keinen Widerspruch zwischen diesen beiden Punkten. Ich bin auch bei amused und freue mich, dass es die Abstellungspflicht gibt. Und ja, er hat auch Recht, wenn er sagt, dass Vereine dieser Regel nachzukommen haben, sofern die gültig ist.

      Aber gleichzeitig bin ich auch bei Kroete bei dem Punkt, dass die Gesetzeskonformität angezweifelt werden darf. Und die Gesetze haben nun mal eine höhere Rangordnung, als die Regeln.

      Also liegt ihr gar nicht so weit auseinander, wie ihr es glaubt. ;) Können wir uns darauf erst mal einigen?

      Die Parallelen zu schwangeren Feuerwehrmännern sind hier aber fehl am Platz und überflüssig.

      @Christopher Sly: Im Gegenteil zu dir, vermisse ich hier keine Memes. Mehr als das: (Manager-)Memmes gibt es mehr als genug bei LigaInsider. Aber Popcorn in echt würde ich nicht ablehnen. Noch lieber ein Bier... oder zwei....

    • 11.10.18

      Insgesamt hast du Recht. Allerdings stimme ich dir nicht bei allem zu.

      "Die Meinung von Kroete ist, dass zum einen der UEFA-FIFA-Betritt nicht wirklich freiwillig sei, weil diese Monopolisten sind"

      JEDER Fußballverein hat das freie Recht, darüber zu entscheiden, ob er an einem Spielbetrieb teilnehmen möchte (erst beim Landesverband, der dem DFB unterliegt, dieser dann wiederum der FIFA unterliegt) oder nicht. Entscheidet er sich dafür, unterliegt er dem Reglement der FIFA. So einfach ist das. Kann ja jetzt auch kein Verein kommen und sagen "hey, ich möchte bei euch zwar mitspielen, aber auf meinem Fußballplatz sollen auch Tore mit der Hand erzielt werden können. Den Fußballplatz habe ich ja auch finanziert, also darf ich auf dem ja machen was ich möchte". Geht nicht, so einfach ist das Thema eigentlich. Und das Thema ist eigentlich gar nicht so witzig wie es klingen mag. Es wurden durchaus schon Vereine/Verbände ausgeschlossen bzw. bestraft, die den Regeln nicht nachkamen. Der DFB selbst stand 1994 bei Helmers Phantomtor vor einer ähnlichen Problematik.

      Es steht dem Fußballverein (oder nationalen Verband) frei, seinen eigenen weltweiten Verband zu gründen, ähnlich wie das im Boxen ist. Seinen eigenen Wettbewerb aufzuziehen. Dort kann er Regeln zur Abstellpflicht festhalten, wie er das möchte.

      Und das Beispiel mit dem freiwilligen Feuerwehrmann finde ich persönlich übrigens treffend. Bei diesem besteht trotz Angestelltenverhältnis die Möglichkeit, dass er für einen "anderen Arbeitgeber" während seiner Arbeitszeit abgestellt werden muss. Dem stimmt der ursprüngliche Arbeitgeber ebenso zu wie die Vereine der Abstellpflicht der FIFA zustimmen. Beide Arbeitgeber werden hierfür übrigens auch entschädet (und was das Risiko der Verletzung betrifft, besteht das übrigens auch beim Feuerwehrmann). Und dort kann ein Arbeitgeber dann doch auch nicht sagen "nö, der Herr Meier bleibt heute hier, ich zahle ja schließlich auch sein Gehalt". Das einzige, was das Beispiel nicht ganz vergleichbar macht, ist, dass ein Fußballverein während der Länderspielpause prinzipiell nicht mal unbedingt in der Arbeitszeit ist, da keine Pflichtspiele anstehen. Zudem bekommt ein Verein die Termine für die Abstellung schon sehr weit im Voraus.

    • 12.10.18

      Dass es jedem Verein frei steht, sich zu entschieden, ob er am Spielbetrieb teilnehmen möchte, ändert es nichts an der Tatsache, dass die FIFA und die Konsorten eine Monopolstellung haben. Und dass es jedem frei steht, einen eigenen Weltweiten verband zu gründen ändert auch nichts an der Tatsache, dass die FIFA und die Konsorten eine Monopolstellung haben, solange es keine wirklichen Alternativen gibt. Und wenn jemand Monopolstellung hat, dann kann er diese leicht im eigenen Sinne ausnutzen, was u.U. auch illegal sein kann.

      Ist etwas an meiner Aussage falsch?

    • 15.10.18

      "Dass es jedem Verein frei steht, sich zu entschieden, ob er am Spielbetrieb teilnehmen möchte, ändert es nichts an der Tatsache, dass die FIFA und die Konsorten eine Monopolstellung haben."

      Kroete meinte aber auch, dass die Vereine mächtig seien und aufgrund dieser Macht durchaus auch Einfluss hätten. Nun sollen sie aber keine Möglichkeit haben, einen Verband zu gründen, wenn alle (angeblich) an einem Strang ziehen? Irgendwas stimmt da in der Logik nicht.

      Vielleicht ist es gar nicht so wie Kroete es darstellen möchte, dass die Klubs per se gegen die Abstellpflicht sind, auch wenn sie ab und an natürlich nervt. Es ist immer noch zentraler Inhalt dieser Sportart und das wissen wohl auch Vereinsverantwortliche. Ich denke selbst die Verantwortlichen der größten Klubs wie Real, Barca, Juve, Bayern, ManU usw. sind nicht unbedingt dafür, Verhältnisse wie im Basketball zu schaffen, wo eine Mannschaft nur noch Spielball eines Investoren ist und dem alles andere untergeordnet wird. Die Nationalmannschaft ist etwas, das dem nicht untergeordnet werden darf, weshalb eine solche Regelung der FIFA durchaus verständlich ist. Ich denke, damit stimmen die Vereine grundsätzlich durchaus überein. Natürlich gibt es hier mal eine Diskussion ob Abstelltermin X wirklich notwendig ist oder nicht, was aber nicht bedeutet, dass die Vereine grundsätzlich gegen die Abstellpflicht sind.

      Deshalb vielleicht schon auf die Idee gekommen, dass selbst die Vereine die Abstellpflicht gar nicht abschaffen wollen?

    • 15.10.18

      [Kommentar gelöscht]

    • 15.10.18

      [Kommentar gelöscht]

    • 15.10.18

      @amused: Mensch, das Thema lässt dich ja gar nicht mehr los. ;-)

      Ich empfehle dir die Lektüre der Vetospieler-Theorie von George Tsebelis, die sich durchaus auch auf diese Konstellation übertragen lässt. Dann erhältst du eine mögliche und logische Erklärung dafür, warum es für die Vereine so schwer ist, den Status Quo zu verändern. Im Anschluss kannst du dich mal in die Theorie der Pfadabhängigkeit einlesen. Besonders interessant ist, warum wir heute noch eine QWERTZ/QWERTY-Tastatur benutzen, obwohl dies nicht die bestmögliche Variante ist. ;-)

      Dass die Vereine noch keinen eigenen Weltverband o.Ä. gegründet haben, ist nicht gleichbedeutend damit, dass sie die Abstellpflicht goutieren. Immerhin gibt es ja die ECA, die aber leider an mangelnder Durchsetzungskraft krankt, obwohl die europäischen Vereine ein enormer Faktor für die UEFA sind. Das Mitbestimmungsrecht, dass die europäischen Klubs in UEFA-Angelegenheiten haben, steht in keinem Verhältnis zur Wertschöpfung, die die Vereine für die UEFA generieren.

      Was scheren die Vereinsverantwortlichen eigentlich die Nationalmannschaften? Und warum DÜRFEN die Nationalmannschaften nicht monetären Interessen untergeordnet werden? Was macht die Nationalmannschaften so besonders wichtig? Arbeitgeber müssen ihre Arbeitnehmer einer anderen Einrichtung überlassen und erhalten dafür eine minimale Kompensation, rein ökonomisch können sie daran eigentlich kein besonders großes Interesse haben. Und bevor jetzt wieder die Feuerwehr und Schwangere ins Spiel kommen: deren übergeordnete und gesamtgesellschaftliche Relevanz bzw. Schutzbedürftigkeit besitzt die Nationalmannschaft nicht.

      Ich kann das alles nicht ganz nachvollziehen, tut mir leid.

    • 15.10.18

      Ich rede ja auch nicht mit dir, sondern mit linch. Du bist meiner Meinung nach weiterhin viel zu entfernt vom Thema und redest sinngemäß von Dingen wie "Arbeitgeber bezahlt Geld und soll dadurch entscheiden, was mit dem Arbeitnehmer passiert und was nicht".

      "Und bevor jetzt wieder die Feuerwehr und Schwangere ins Spiel kommen: deren übergeordnete und gesamtgesellschaftliche Relevanz bzw. Schutzbedürftigkeit besitzt die Nationalmannschaft nicht."

      In Verhältnismäßigkeit von einer Sportart wie dem Fußball, ist sie das durchaus, auch wenn du das nicht verstehen magst. Und selbst wenn du das nicht so erachtest, dann ist es noch immer die FIFA, die darüber entscheidet. Wer mit dieser Entscheidung nicht einverstanden ist, dem steht es frei, den Verband zu verlassen. Aber diese Diskussion dreht sich nun im Kreis.

    • 15.10.18

      Zeige mir bitte die Stelle, an der ich dies sinngemäß geschrieben habe. ;-) Und ich bin nicht vom Thema weg, du drehst dir bestimmte Dinge so, wie es dir passt, ich rede im Speziellen von deiner Ansicht, dass ein Fußballverein in der Länderspielpause nicht in der Arbeitszeit wäre.

      Ich zitiere dich mal (nicht sinngemäß, sondern wortwörtlich, was du vielleicht auch mal probieren solltest):

      "Das einzige, was das Beispiel nicht ganz vergleichbar macht, ist, dass ein Fußballverein während der Länderspielpause prinzipiell nicht mal unbedingt in der Arbeitszeit ist, da keine Pflichtspiele anstehen."

      In der Länderspielpause finden aber Trainingseinheiten, Testspiele etc. statt. Da diese Aktivitäten deiner Ansicht nach "nicht mal unbedingt" in die Arbeitszeit von Profiklubs fallen, ist die Länderspielpause also auch für die Nicht-Nationalspieler keine Arbeitszeit und die kommen in der Zeit aus Spaß an der Freude zum Training? ;-) Besteht die Arbeitszeit in einem professionellen Fußballvereine deiner Meinung nach hauptsächlich aus Pflichtspielen? Ich kann dir sagen, dass dem nicht so ist.

      "Nicht mal unbedingt" was ist das eigentlich für eine schwammige Aussage? So kann man nicht diskutieren.

      Ich will es mal so ausdrücken: die freiwilligen Feuerwehren (Brandbekämpfung, Hochwasserschutz etc.) und schwangere Frauen (Sicherung des Fortbestands der Bevölkerung) übernehmen elementare gesamtgesellschaftliche Funktionen, die Ausnahmen im Arbeitsrecht rechtfertigen. Das trifft auf Nationalmannschaften nun einmal nicht zu.

      Was genau soll ich denn nicht verstehen? Ich akzeptiere ja durchaus, dass der Fußball eine große Relevanz für einen Teil der Bevölkerung besitzt. Das würde ich aber nicht mit der Wichtigkeit von Reproduktion und Katastrophenhilfe gleichsetzen, bei denen Ausnahmen im Arbeitsrecht mMn gerechtfertigt sind, wie ich ja bereits mehrfach ausgeführt habe. Die Relevanz des Fußballs in Deutschland mag vielleicht rechtfertigen, dass deutsche WM-Spiele im Free-TV laufen, nicht jedoch den in der Praxis üblichen Eingriff ins Arbeitsrecht.

      Unterm Strich ist es doch so: Du findest die aktuelle Regelung gut, weil so die besten Spieler der Welt den Nominierungen für ihre Nationalteams nachkommen müssen. Dabei sind ihnen mehr oder minder die Hände gebunden, weil sie oder ihr Arbeitgeber bei einer Verweigerung von Sanktionen bedroht sind. Aber das ist okay, denn die Fans können dann die Stars aus der ersten Reihe sehen und ein hohes Spielniveau bestaunen, da kann man drüber hinwegsehen, ob die Verbandsregeln zur Abstellung auch in Hinblick auf gesetzliche Regelungen zur Arbeitnehmerüberlassung haltbar sind oder nicht. Hauptsache ist doch, dass der Wunsch der Fans nach Spitzensport bedient wird, ist doch klar.

    • 15.10.18

      [Kommentar gelöscht]

    • 15.10.18

      [Kommentar gelöscht]

    • 15.10.18

      Du redest hier nur deine Ansichten runter, fernab jeglicher Regelungen. Ist ja OK, dass das deine Ansicht ist, aber so sind eben nicht die Regeln.

      Edit: Nun sagt Parallel Bailey seinen Einsatz doch wieder ab, weil seine Bedingungen nicht erfüllt wurden. Wenn du daran nicht siehst, wie problematisch diese Entwicklung werden kann, dann kann ich es dir auch nicht besser erklären.

      Wie gesagt, ich habe hier noch linch geschrieben. Deinen Betrag lese ich nun ehrlich gesagt nicht mal mehr vollends. Nicht böse gemeint, aber es ergibt meiner Meinung nach keinen weiteren Sinn.

    • 15.10.18

      Die Aussage

      "Arbeitgeber müssen ihre Arbeitnehmer einer anderen Einrichtung überlassen und erhalten dafür eine minimale Kompensation, rein ökonomisch können sie daran eigentlich kein besonders großes Interesse haben."

      ist für dich kommensurabel mit der Aussage

      "Arbeitgeber bezahlt Geld und soll dadurch entscheiden, was mit dem Arbeitnehmer passiert und was nicht".

      ?

      Das hinterlässt mich fassungslos. :D

      Dass du den restlichen Text nicht gelesen hast und trotzdem eine Meinung dazu hast, beeindruckt mich hingegen nachhaltig. ;)

      Edit: Jetzt hast du deinen Beitrag mal wieder so verändert, dass ein Teil der Diskussion nicht mehr nachvollziehbar ist. Dieses Verhalten deinerseits ist mir schon mehrfach negativ aufgefallen, das ist schlechter Stil in einer Diskussion.

      Edit II: Du siehst halt ein Problem, wo ich keines sehe. ;-) Zweitklassige Nationalteams bzw. keine Nationalteams sehe ich nicht als Problem an, du schon.

    • 15.10.18

      Ich habe hier inhaltlich gar nichts verändert, lediglich einen Absatz hinzugefügt. Wenn es dich beruhigt, habe ich diesen nun mit "Edit" gekennzeichnet. Was ein Kindergarten.

    • 15.10.18

      Es geht mir darum, dass das bei dir häufiger vorkommt und mir so bei anderen Usern noch nicht aufgefallen ist. Deinen Beitrag unter der neuesten Bailey-Meldung (samt meines Kommentars) hast du auch gelöscht, der war ja nicht gänzlich ohne Bezug zu dieser Debatte.

  • fussball_nie_geliebt
    3 Fragen 3 Follower
    fussball_nie_geliebt
    10.10.18

    Nach seiner fabelhaften Hinrunde letztes Jahr leider komplett abgehoben. Mittlerweile wie Tah, Brandt & Co. nach ihren „wir können um den Titel mitspielen“ Aussagen auf den Boden der Tatsachen zurückgekehrt. Für Bailey heißt dieser: du bist nicht gut genug für andere Nationalmannschaften, sodass diese sich ein Bein ausreißen würden um Dich einzubürgern. Daher blieb für ihn nur noch Jamaika. Leider anscheinend den Charakter von seinem Stiefvater geerbt...

  • 09.10.18

    Traurige Posse. Es gibt für mich keine kräftigere Aussage, ein unehrenhafter Söldner zu sein, als das Geschacher bei welchem Verband man wohl den meisten Erfolg haben kann.

    • 09.10.18

      Naja. Erstens hat er sich ja letztendlich für Jamaica entschieden, wiederspricht also deinem Söldnervorwurf, und zweitens finde ich es nachvollziehbar den Erfolg zumindest in die Entscheidung mit einzubeziehen. Er ist quasi als Jugendlicher nach Belgien gekommen und ist in Deutschland berühmt geworden. Ich kann mir gut vorstellen, dass er sich zumindest ein wrnig mit Belgien identifizieren könnte, auch wenn er sowieso nicht spielberechtigt wäre.

    • 09.10.18

      Mit Belgien identifiziert ? Jo die 2 1/2 Jahre wahren sicher die identitätsstiftendsten Jahre seines Lebens. Und dass er sich für Jamaika entschieden hat, nach dem ihm jedes andere Land gesagt hat Junge bei uns klappt das nicht, ist natürlich auch sehr lobenswert. Aus welchem Grund es für dich nachvollziehbar ist, trotz toller Kariere mit Millionengehalt und Talent für Titel, lieber für ein anderes Land zu spielen bzw dem eigenen nichts zurückgeben zu wollen, dass würde mich schon interessieren.

    • 09.10.18

      Die Entscheidung nicht für Jamaika zu spielen war bisher meines Erachtens aber auch anders begründet, als dass er darauf wartet woanders eine Spielerlaubnis zu bekommen. Ich denke er wartete schlicht darauf dass sich die standards im jamaikanischen fussball ein bisschen auffrischen.
      Kann man natürlich genau so interpretieren

    • 09.10.18

      Bzw habe gerade gelesen dass sein Vater eine Position beim fussball verband will und Leon als blackmail benutzt

    • 09.10.18

      Sein Vater ist leider mit allen Abwassern gewaschen!

    • 10.10.18

      Das sein Vater eine (wahrscheinlich gut dotierte) Position beim Verband haben will, macht die Sache natürlich deutlich besser ... Mit allen Abwässern gewaschen trifft es ziemlich genau ...

    • 10.10.18

      Ich glaube Bailey ist seinem Herzen gefolgt. Ist zwar nicht in Topform zurzeit, aber für Jamaika dennoch hilfreich auf Dauer. Erhält dort denke ich einen Stammplatz.

    • 15.10.18

      Ach ja.., Robert, Max, Christopher und wie sie alle heißen.

      So leset folgendes und verstummet in tiefem Schweigen. Danke.

      https://www.bild.de/sport/fussball/fussball/bayer-star-erpresst-den-verband-bailey-laesst-jamaika-debuet-platzen-57845256.bild.html

  • 09.10.18

    Keine echte Verstärkung für?

  • 09.10.18

    In der aktuellen Form keine echte Verstärkung leider. Hoffe er spielt unter Hasenhüttl in ein paar Wochen wieder groß auf.

    • 09.10.18

      Bin ganz guter Dinge, dass er sich einen guten Zweikampf mit Owayne Gordon (MW 175.000€) auf der linken Außenbahn liefern kann.

      Vllt gibt es sogar schon erste Einsatzzeiten gegen Bonaire, auch wenn die Abwehr rund um Kapitän Rilove Janga eine ganz harte Nuss wird.

    • 10.10.18

      @ligaleaks: Mal offtopic: Bist du der mit dem gleichnamigen Youtube-Kanal? Wenn ja, machst du da demnächst wieder was? Habe deine Einschätzungen immer sehr gerne gehört!

    • 10.10.18

      Ja, das bin ich. Werde das wahrscheinlich nicht fortführen. Es blieb einfach die Resonanz aus. Woran es letztlich lag - keine Ahnung. Bin durchaus der Meinung, dass es einen Markt für den Content gäbe (s. Urinating Tree, True Geordie), aber ich konnte da einfach nicht genug Hype generieren. Vielleicht war die technische Qualität meiner Videos auch einfach zu shitty. Abgeschreckt hat mich außerdem der ausbleibende Erfolg von Onefootball Deutschland, die hochglanzpolierten, vergleichbaren Content mit zig Vollzeitkräften produzieren und trotzdem nicht ansatzweise die Zahlen von englischsprachigen Kanälen erreichen. Weiß gar nicht wie sie das finanzieren.

    • 10.10.18

      Okay, schade. Kann ich aber verstehen. Ich kann dir sagen, dass ich jede Woche mit Spannung deine Prognosen erwartet habe und deinen Kanal auch abonniert habe. Aber ja, hätte auch dort öfter mal einen Kommentar da lassen sollen. Vielen Dank für die Erklärung.