Der VfL Wolfsburg hat seinen ersten Neuzugang für die anstehende Winterperiode bereits unter Dach und Fach gebracht. Wie AZ/WAZ berichtet, ist die Verpflichtung des brasilianischen Innenverteidigers Cleiton Santana dos Santos – kurz Cleiton – perfekt. Der 22-Jährige kommt ablösefrei von CR Flamengo (Rio de Janeiro) und soll die Abwehr perspektivisch verstärken.
Noch offen sei lediglich der genaue Zeitpunkt seiner Ankunft. Beide Seiten würden daran arbeiten, den Linksfuß bereits zum Jahreswechsel nach Niedersachsen zu holen. Im Idealfall würde Cleiton dann direkt mit ins Trainingslager nach Portugal reisen. Sollte der Zeitplan nicht aufgehen, könnte der Wechsel auch erst später im Januar endgültig vollzogen werden.
Perspektivspieler statt Soforthilfe
Beim abstiegsbedrohten VfL ist Cleiton in erster Linie als Zukunftsprojekt eingeplant. In Rio spielte der 1,94-Meter-Mann zuletzt kaum eine Rolle – auch, weil er Flamengo schon vor Monaten über seinen Wechselwunsch informiert hatte und anschließend nur noch dritte Wahl war.
Kurzfristig dürfte der junge Innenverteidiger noch keine elementare Rolle einnehmen. Dennoch reagiert Wolfsburg damit frühzeitig auf mögliche Abgänge im kommenden Sommer. Besonders Konstantinos Koulierakis gilt als Kandidat für einen Transfer zu einem europäischen Topklub.
Mit Denis Vavro, Moritz Jenz, Jenson Seelt und Talent Mathys Angely stehen bereits mehrere Innenverteidiger im Kader. Dennoch sieht der VfL Handlungsbedarf – auch, weil Jenz aktuell verletzt ist und Seelt nur bis Saisonende vom AFC Sunderland ausgeliehen wurde.


verstehe ich nicht den transfer
Hoffentlich wird sein Spitzname Johnny Cleiton 🎯
Hat ein schönes Lächeln!
Was für ein Idiot wechselt von Flamengo zu Wolfsburg??!
Du meinst aus Brasilien nach Deutschland
Tut uns einfach den gefallen und steigt endlich abPS: die Disliker dürfen mir gerne mal sagen, welche Bereicherung Wolfsburg der Bundesliga gibt? Deren geile Fans? Die super tolle Art wie Sie Fußball spielen? Die pure Tradition? Oder doch die Begeisterung was Wolfsburg Saison für Saison aus Ihren Mitteln macht? Ich freu mich auf die Antworten
Ich habe zwar nicht gedisliked, da ich auf solch polemische Kommentare in der Regel gar nicht erst reagiere, aber da du ja um Antworten bittest, liefere ich dir eine.
Mir würden auf Anhieb eine Hand voll Bundesligaklubs einfallen, die weniger Tradition haben als das Gründungsmitglied der 2. Fußball-Bundesliga, das seit 1997 erstklassig spielt, viele Jahre bevor VW seine Schatulle in dem Ausmaß öffnete, wie sie es heute tun (und es sei angemerkt: Wolfsburg IST Volkswagen, die Stadt, Verein und Firma sind untrennbar miteinander verbunden, wohingegen der FC Bayern beispielsweise keine historische Verbindung zu Qatar hat). Solange der VfL aus seinen Mitteln aber ohnehin nichts macht, ist er ja auch keine Bedrohung für die ambitionierten "Kultklubs". Und zu den Fans... wenn jeder sechste Einwohner jedes Wochenende ins Stadion geht, ist das durchaus bemerkenswert. Wir sprechen immerhin von einer 120.000-Einwohner-Provinz. Übertragen wir die gleiche Quote auf Berlin, müssten dort jedes Mal rund 660.000 Zuschauer ins Stadion strömen ...dabei bekommt Union sein 22.000-Zuschauer-Stadion nicht mal immer voll.
Und nicht zuletzt: Sollte der VfL verschwinden, wo kann der gefrustete Traditionsfanatiker dann seinen Zorn abladen? Bei den Hoffenheimern, die noch deutlich weniger Fans haben, die man aufziehen kann? Beim anderen Werksverein Leverkusen, der seit seiner Unbesiegbar-Saison ohnehin unprovozierbar geworden ist? Dann bliebe nur noch Leipzig als Zielschiebe. Das wäre für euch doch langweilig. ;-)
Danke für deine ausführliche Antwort, aber scheinbar ist dir das Hauptproblem der ganzen Traditionensfanatiker nicht bewusst und das nennt sich 50+1!
Leverkusen hat zb eine der ältesten Ultra Szenen bzw war ein Vorreiter davon, ist ja grundsätzlich was, was ich mag, aber dennoch mag ich die nicht wegen Bayer da können die auch noch so oft Meister werden wie sie wollen.
Wegen mir kann Wolfsburg VW sein und VW Wolfsburg, find ja grundsätzlich nicht schlecht, aber natürlich halt immer in einem gewissen Rahmen und gegen den verstoßt Ihr nunmal. Zumindest in meinen Augen, falls ich damit falsch liege darfste mich gerne verbessern.
Und wenn Wolfsburg es ohne VW geschafft hat, 1. Ligist zu werden, warum musst man sich dann VW ins Boot holen? Hätte man ja einfach sein lassen können und ich wäre zb ruhig. Oder halt eben in so einem Rahmen mit ins Boot holen, das es auch wirtschaftlich fair den anderen gegenüber ist.
Ich würde jede Wette eingehen, würden anderen Vereine so wirtschaften wie es Wolfsburg tut, dann wären die schon lange weg vom Fenster, sieht man ja an den Beispielen Hamburg oder Schalke die eben mal kein VW haben, die das Geschäftsminus ausgleichen
Wenn du stolz drauf bist, dass jeder 6 ins Stadion geht ok und ich stell dir dann eher einfach die Frage, hätte es nicht dann auch einfach ein Stadion für 20k getan. Dann wäre es immer ausverkauft und ich wäre wieder zufrieden.
Ich mein das wird doch auch jeden Spieltag ein ordentliches Minus sein was dort fehlt.
Dein letzten Punkt kann ich leider null nachvollziehen, da es a) leider gottes immer wieder neue modelle gibt die man verachten kann, siehe Elversberg bzw b) söllten die Vereine endlich verschwunden sein, bin ich doch zufrieden? Ich will doch einfach nur ein fairen Wettbewerb, wenigstens hier in Deutschland.
Berichtige mich gerne wenn ich Blödsinn erzähle
Auf so einen konstruktiven und differenzierten Beitrag antworte ich gerne. 👍🏻 Bei vielen Nutzern hier ist das leider nicht möglich, aber deine Antwort war reflektiert, daher nehme ich mir auch gerne nochmal die Zeit für meine *persönliche* Meinung.
Das Thema Ultras ist für mich kein Kriterium für die Sympathie eines Vereins oder wenn, dann zumindest kein positives. Treue Fans und tolle Choreos top, überhaupt kein Zweifel, allerdings hat die Bezeichnung "Ultra" für mich oft (nicht immer, es gibt auch harmlose Ultra-Fans) einen leicht negativen Touch im Sinne von Vorschriftsverstößen, illegalen Leuchtraketen, Gewaltbereitschaft oder sonstige extreme Ansichten. Bestes Beispiel sind Ultra-Gruppierungen, die andere Fans mit Steinen bewerfen oder eben besagte Raketen in den gegnerischen Fanblock feuern wie einige Eintracht-Fans kürzlich. Da sind mir "langweilige" Fans, die nur zu besonderen Anlässen spektakuläre Choreos auffahren, sich aber sonst friedlich verhalten, deutlich sympathischer.
Warum Volkswagen in den VfL investiert so wie sie es tun? Zum einen natürlich aus dem Grund, warum alle Sponsoren investieren: Marketing. Zum anderen eben aus Verbundenheit: jeder zweite Wolfsburger arbeitet für VW. Wolfsburg existiert nur für und wegen VW. Und da in Wolfsburg die Auswahl an Klubs im Grunde nicht vorhanden ist (wenn man Amateurklub Lupo Martini Wolfsburg ausnimmt), sind auch alle fußballinteressierten Arbeiter dort VfL-Fans. Volkswagen macht mit seinem Sponsoring fast jedes Jahr ein Minus, die Marke ist ja global bekannt genug, als dass es das Sponsoring durch einen Mittelklasseklubs (aktuell ja nicht mal mehr das) der Bundesliga bedürfte. Und dies führte unternehmensintern in Zeiten von Branchenkrise und Stellenabbau ja auch zu (berechtigter) Kritik. Es ist im Grunde ein Sponsoring aus Verbundenheit innerhalb des Standorts.
Wolfsburg wirtschaftet schlecht? Stimme aktuell voll und ganz zu. Seit Allofs, u.a. mit den Transfers de Bruyne, Perisic, Dost, Vieirinha, Guilavogui etc., mangelt es auf Führungsebene an Kompetenz. Lediglich Jörg Schmadtke hat zwischenzeitlich einen ganz guten Job gemacht, auch wenn er den heutigen Weltklasse-Stürmer Victor Osimhen zum Einkaufspreis von 3 Millionen ziehen ließ. Auf talentierte Eigengewächse setzt man seit jeher zu wenig, allerdings hat man mittlerweile richtigerweise den Kurs "teure Stars à la Draxler, Bendtner und Schürrle kaufen" verlassen und sieht sich mittlerweile als Ausbildungsklub für junge hungrige Talente (Koulierakis, Dardai, Daghim, Pejcinovic, Zehnter, Kumbedi). Dass andere Klubs solch eine Misswirtschaft nicht so einfach korrigieren könnten? Völlig richtiger und angebrachter Kritikpunkt, der intern auch maßgeblich zu diesem Kurswechsel beigetragen hat. Im Falle von Koulierakis, Dardai, Daghim und Zehnter könnte / wird sich dies auch zeitnah auszahlen, mittelfristig womöglich auch Pejcinovic.
Gute Quote an Stadiongängern pro Einwohner, aber Stadion mit 30.000 dennoch zu groß? Kurze Antwort: ja. Man hat zur Jahrtausendwende damit geplant, auch außerhalb von Wolfsburg und direkter Umgebung, sprich aus ganz Niedersachsen und anliegenden Bundesländern, eine starke Fangemeinde zu gewinnen. Außer in den Titeljahren 2009 und 2015 war attraktiver Fußball allerdings Mangelware, so blieb auch die Euphorie aus und in Niedersachsen haben folglich weiterhin deutlich mehr zu 96 gehalten.
Zu deinem letzten Punkt: Ich verstehe jeden, auch dich, der diese Gegebenheiten als unfair bezeichnet, nur wenige Klubs haben ein globales Unternehmen vor Ort wie Wolfsburg oder Leverkusen. Allerdings hast du es bereits ganz richtig gesagt: dieses Modell von Investoren im Fußball, sei es Hopp in Sinsheim, einst Tönnies auf Schalke, Red Bull bei Leipzig oder wie aktuell in Elversberg, das wird es immer und vor allem immer mehr geben. In England ist bereits jeder zweite Klub Eigentum eines saudischen oder amerikanischen Milliardären oder einer arabischen Prinzenfamilie, die ihr Vermögen durch blutige Ölgeschäfte verdient hat. So hart das vielleicht klingen mag, aber da sind die Autoschrauber von Volkswagen, trotz Abgasskandal, noch brave Lämmer dagegen und das Investment ein Bruchteil dessen, was so mancher Investor wie Boehly oder ein Scheich jedes Jahr investiert.
Der heutige moderne Fußball lässt nicht mehr viel Platz für Romantiker.
So, das war jetzt ein ganz schöner Roman. 😄 Solltest du bis hierhin gelesen haben, wünsche ich einen schönen Tag und eine angenehme Restwoche!
77 Ligaminuten diese Saison
Maikel Cleiton - guter Film 👍