SC Paderborn 07 | 1. Bundesliga

Kaderanalyse SC Paderborn

28.07.2014 - 16:22 Uhr Gemeldet von: Henning Klefisch | Autor: Henning Klefisch

Der Aufstieg des SC Paderborn 07 in die Bundesliga darf getrost als Sensation bezeichnet werden. Mit einem der geringsten Etats der gesamten zweiten Spielklasse (6,2 Millionen Euro) konnten sich die Ostwestfalen gegen höher eingeschätzte Konkurrenz durchsetzen und als Tabellenzweiter zusammen mit dem 1. FC Köln den Sprung in die Erstklassigkeit feiern. Coach Andre Breitenreiter gilt als Architekt dieses „Fußball-Wunders“.






Mit einem 4-1-4-1-System haben die Paderborner besonders mit einem schnellen Umschaltspiel ihre Erfolge erzielen können. Die Kreativspieler Vrancic und Meha besitzen die Aufgabe, dass sie selbst zum Abschluss kommen und den Stoßstürmer in Szene setzen. Ein defensiver Mittelfeldspieler sorgt für die notwendige Stabilität vor der Viererabwehrkette. Ligainsider analysiert für euch die Mannschaft des SC Paderborn und bewertet die Chance auf den Klassenerhalt.

Torhüter

Lukas Kruse

Auf den ersten Blick sind 48 Gegentreffer in 34 Spielen für einen Aufsteiger einfach zu viel. Dies wirft gewiss auch kein gutes Licht auf den Stammkeeper, der jedoch in seinen 30 Partien meist überzeugen konnte. Selten gab es Ausreißer nach oben oder nach unten. Er machte seine Sache stets ordentlich aber selten spektakulär.





Einzig bei der 0:3-Auswärtsniederlage beim 1. FC Union Berlin am dritten Spieltag hat er einen ganz schwachen Tag erwischt. Sonst kann der 31-jährige gebürtige Ostwestfale jedoch mit einem sicheren Stellungsspiel und starken Reflexen auf der Torlinie überzeugen. Gut getan haben dem 185 cm großen Keeper sicherlich seine Gastspiele bei Borussia Dortmund und dem FC Augsburg, auch wenn er sich dort als Stammkeeper nicht durchsetzen konnte. Sein Vertrag läuft am Saisonende aus, weshalb er sicherlich sehr motiviert in seine erste Bundesliga-Spielzeit als Stammtorwart gehen wird.

Daniel Lück

In sechs Partien hat der 23-jährige Daniel Lück das Gehäuse der Paderstädter hüten können. Neun Gegentreffer hat er in seinen letztjährigen Zweitligaspielen kassiert. Insgesamt ist der 2009 aus Hoffenheim verpflichtete Lück jedoch ein verlässlicher Vertreter, der auch für gehörigen Druck auf Kruse sorgen kann. Er hat die exzellente Torwartausbildung beim VfB Stuttgart genießen können und wechselte 2009 von der TSG Hoffenheim an die Pader. In der Mannschaft ist Lück äußerst angesehen und verhält sich trotz seines Reservistendaseins sehr mannschaftsdienlich.

Nico Burchert

Als wahrscheinlich dritter Keeper beim SCP ist die Wahrscheinlichkeit, dass der 27-jährige Burchert zu regelmäßigen Spielanteilen kommt, relativ gering. Der gebürtige Berliner gilt jedoch als ausgezeichneter Teamplayer, der extrem trainingsfleißig ist und bei seinen Auftritten in der Reservemannschaft zu überzeugen weiß. 2008 ist er von der zweiten Mannschaft von Hertha BSC in die ostwestfälische Provinz gewechselt.

Abwehr

Abwehr

Florian Hartherz (LV)

Beim SV Werder Bremen hat er in der Bundesliga seine ersten Gehversuche machen können. Er wurde insgesamt für zu leicht befunden, weshalb er nun im zweiten Versuch sich endlich durchsetzen möchte. Aktuell muss der 21-jährige Linksverteidiger jedoch seinen Mittelfußbruch auskurieren, den er im März diesen Jahres erlitten hat. Fußballerisch bringt der technisch versierte gebürtige Offenbacher alles mit, um sich in der deutschen Eliteklasse behaupten zu können. Der langjährige deutsche Junioren-Nationalspieler möchte seinen elf Bundesligaspielen für Werder noch weitere in Paderborn folgen lassen.

Thomas Bertels (RV)

Thomas Bertels ist gewiss kein fußballerischer Feingeist. Dafür kann der Blondschopf, der bislang bei diversen ostwestfälischen Vereinen meist unterklassig gekickt hat, mit Leidenschaft und Einsatzwillen überzeugen. Seine Flanken von der linken Seite sind meist präzise. Zudem hat er sich als nimmermüder Antreiber erweisen können, der als echter Charakterspieler bezeichnet werden kann.





26 Partien hat der 27-Jährige bestreiten können, in denen ihm immerhin ein Treffer gelungen ist. Er muss sich spieltaktisch steigern, wenn er auch in der Paderborner-Premierenspielzeit im deutschen Fußball-Oberhaus seinen Stammplatz auf der linken Außenbahn sicher haben möchte. Bertels gilt jedoch als lernwillig, der aus seinen Fehlern lernen möchte. Eine gute Basis, um Pluspunkte bei seinem akribischen Coach Breitenreiter zu sammeln.

Tim Welker (IV)

Ein hoffnungsvolles Talent auf der Position des Innenverteidigers gibt es noch mit dem erst 20-jährigen Tim Welker. Er verkörpert den modernen Verteidiger, der über eine gute Spieleröffnung verfügt und zudem die Zweikämpfe am Boden und in der Luft geschickt für sich entscheiden kann.





Seine clevere Zweikampfführung, die häufig ohne ein Foulspiel auskommt, bietet dem 2006 von Hessen Kassel verpflichteten Defensivspezialisten eine hervorragende Perspektive für die Zukunft. In der letzten Spielzeit hat er zumeist in der Reservemannschaft in der Westfalenliga agiert. Nun hofft er auf einige Teileinsätze in der ersten deutschen Spielklasse. Das Potential zu einem ausgezeichneten Innenverteidiger heranzureifen, besitzt er definitiv.

Uwe Hünemeier (IV)

Nach dem Karriereende von Markus Krösche scheint mit Uwe Hünemeier bereits ein neuer Kandidat für das Kapitänsamt auserkoren worden zu sein. Der 28-jährige ehemalige Dortmunder hat während seiner BVB-Zeit immerhin schon fünf Spiele in der deutschen
Eliteklasse bestreiten können.





Beim letztjährigen Champions League-Finalisten hat er sich gegen die namhafte Konkurrenz jedoch nicht durchsetzen können und hat sich in Cottbus enorm entwickelt. Mit seiner guten Spieleröffnung und Zweikampfstärke wird er auch in der Bundesliga zu einem echten Stabilisator im Defensivverbund der Paderstädter werden. In der abgelaufenen Spielzeit war der gebürtige Ostwestfale einer der Erfolgsfaktoren für den Bundesliga-Aufstieg. Als Führungsspieler ist er für den SCP ein unverzichtbarer Faktor.

Michael Heinloth (RV)

Der erst 22-jährige Michael Heinloth hat sich beim SCP zur großen Überraschung der Vorsaison entwickeln können. Im letzten Sommer kam er von der Reservemannschaft des 1. FC Nürnberg und hat in seiner ersten Spielzeit im Profifußball stattliche 25 Partien bestreiten können. Sein Vertrag ist bis zum 3. Juni 2015 mit der Option auf eine weitere Saison datiert.





Gewiss kann er noch an seiner Torgefährlichkeit arbeiten. Er besitzt eine gute Grundtechnik. Vielleicht sollte er sich zuweilen noch etwas mehr zutrauen. Das Passspiel für die Offensive ist noch verbesserungswürdig. Der Rechtsverteidiger gilt als durchsetzungsstarker Spieler, der auf möglichst viele Einsätze in der Bundesliga hofft.

Christian Strohdiek (IV)

Mit seinen 192 cm und 89 Kilogramm gilt Innenverteidiger Christian Strohdiek als ein echter Abwehrhüne, der mit seiner Kopfball- und Zweikampfstärke zu überzeugen weiß und sich auch im Spielaufbau enorm verbessern konnte. In der letzten Spielzeit hat der gebürtige Lipper 27 Spiele bestritten, in denen er einen Treffer erzielte. Die Anforderungen werden für den 26-Jährigen nun sicherlich deutlich anspruchsvoller werden, denn die Qualitätssteigerung der Angreifer ist gewaltig. Er bringt jedoch alle Anlagen mit, um auch dies zu bewerkstelligen.

Patrick Ziegler (IV), (DM)

Als er noch vor zwei Jahren für die Spielvereinigung Unterhaching in der 3. Liga gespielt hat, konnte er sich gewiss auch noch nicht vorstellen, dass er zwei Jahre später in der Bundesliga spielen kann. Geschafft hat er dies mit dem SC Paderborn und daran hat der 24-jährige Bayer einen gewaltigen Anteil, denn in seinen 23 Partien hat der bevorzugt als Innenverteidiger aufgebotene Defensivspezialist seine gute Spieleröffnung und kompromisslose Zweikampfführung unter Beweis stellen können. Die Nummer fünf der Paderstädter besitzt durchaus noch weiteres Entwicklungspotential, was in der spielstarken ersten Liga voll entfaltet werden kann. Ziegler kann die Überraschung bei den Ostwestfalen werden.

Mittelfeld

Mittelfeld

Jens Wemmer (RM)

28 Jahre ist Jens Wemmer alt und gilt als absoluter Führungsspieler bei den Ostwestfalen. Der ehemalige Reservespieler von Werder Bremen und des VfL Wolfsburg kann im gehobenen Fußballalter sein Bundesliga-Debüt feiern. Er tritt bevorzugt auf der rechten Außenbahn auf und kann auch als Rechtsverteidiger agieren. Aktuell hat er sich einen Sehnenriss zugezogen, weshalb der Zeitpunkt seiner Rückkehr noch unklar ist.





Der gebürtige Auricher gilt als dynamischer Spieler, der mit Einsatz und Willen Löcher in die gegnerische Abwehrreihe reißen kann. Auf den erfahrenen Wemmer wird es in der Bundesliga ankommen. Auch charakterlich ist er ein Spieler der vorne wegmarschieren kann. Zudem ist er der verlängerte Arm von Trainer Breitenreiter auf dem Spielfeld.

Lukas Rupp (RA)

Der erste Neuzugang wurde bereits Mitte Mai vermeldet. Es handelte sich um den Rückkehrer Lukas Rupp, der bereits in der Spielzeit 2011/12 für die Paderborner spielte und ablösefrei von Borussia Mönchengladbach nach Paderborn wechselte. Beim Bundesliga-Spitzenteam hat er sich gegen die hochkarätige Konkurrenz im Offensivbereich nicht richtig durchsetzen können. 34 Spiele hat Rupp in seinem dreijährigen Gastspiel bei der Borussia bestreiten können. Einen Treffer hat er jedoch nicht erzielen können.





Bevorzugt agiert der 23-Jährige auf der rechten Außenbahn, wo er mit seinem Tempo und seiner Spielstärke für mächtig Alarm sorgen kann. Seine Torgefährlichkeit sollte er zukünftig unbedingt verbessern. Der ehemalige deutsche U20-Nationalspieler will nun unbedingt den endgültigen Durchbruch in der Bundesliga schaffen. In der spiel- und konterstarken Paderborner-Mannschaft scheint er dafür die besten Voraussetzungen vorzufinden.

Marvin Bakalorz (ZM)

Als Antreiber aus dem zentralen Mittelfeld hat Marvin Bakalorz einen enormen Anteil am sensationellen Bundesliga-Aufstieg des SC Paderborn. In der Jugend hat er eine hervorragende fußballerische Ausbildung beim SC Preußen Münster und Borussia Dortmund genießen können. Beim BVB hat er sich in der Bundesliga nicht durchsetzen können, weshalb er zum Bundesligisten Eintracht Frankfurt wechselte, wo ihm jedoch ebenso der Durchbruch versagt geblieben ist.





Seit der Rückserie der letzten Spielzeit spielt der 24-jährige Kämpfer mit einer sehr guten Spielübersicht für den SCP und hat von der 6er Position viele Angriffe einleiten können. Aus dem Mittelfeld agiert Bakalorz als Dirigent, der den Spielrhythmus bestimmt. Zudem gelangen dem innerhalb von kürzester Zeit zum Publikumsliebling empor gestiegenen Sohn vom ehemaligen Bundesligaspieler Dirk Bakalorz zwei Treffer. Nun will er auch in der Bundesliga zeigen, dass er die Klasse besitzt, um dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken.

Marc Vucinovic (RM)

Die Entwicklung vom rechten Mittelfeldspieler Marc Vucinovic ist wirklich gewaltig. Vor drei Jahren noch hat er für die TuSpo Schliekum in der siebtklassigen Bezirksliga Hannover gespielt. Nach einem zweijährigen Gastspiel beim Regionalligisten TSV Havelse, wo er unter Coach Andre Breitenreiter in 60 Viertligapartien 26 Treffer erzielen konnte, darf der 25-Jährige nun in der 1. Fußball-Bundesliga mit dem SC Paderborn spielen. In der letzten Saison hat er für die Domstädter in elf Partien zwei Treffer erzielen können. Nun möchte der schussstarke Techniker auch seine Duftmarke eine Spielklasse höher setzen. Seine Unbekümmertheit ist eine große Stärke des im offensiven Mittelfeld variabel einsetzbaren Spielers.

Mirnes Pepic (OM)

Gerade einmal 18 Jahre alt ist der technisch so brillante Offensivspieler Mirnes Pepic, der alle technischen Fähigkeiten mitbringt, um in der ersten Bundesliga auf sich aufmerksam zu machen. Der U19-Nationalspieler von Montenegro hat in der abgelaufenen Spielzeit sein Debüt für die erste Mannschaft des SC Paderborn geben können, als er gegen den SV Sandhausen in der Startformation gestanden hat. Sein tiefer Körperschwerpunkt macht es für gegnerische Abwehrspieler schwer, ihm den Ball abzunehmen. Mit seiner Kreativität kann er einen echten Erfolgsfaktor im Spiel der Paderborner darstellen.

Daniel Brückner (LM)

Der mittlerweile 33-jährige Daniel Brückner hat schon einiges in seiner Karriere miterleben können. Nachdem er jahrelang in seiner Heimatstadt Hamburg und beim SV Werder Bremen II und RW Erfurt nur unterklassigem Fußball nachgehen konnte, erfüllte er sich im Sommer 2008 den Traum von der 2. Bundesliga mit dem Wechsel zur Spielvereinigung Greuther Fürth. Dort wurde er jedoch nicht glücklich, weshalb er bereits zur Rückrunde zum SC Paderborn weiterzog, wo er sich mit starken sportlichen Vorstellungen den Ruf eines Publikumslieblings erarbeiten konnte.





Brückner ist ein echter Straßenfußballer, der mit seiner enormen Dribbelstärke zu überzeugen weiß. Für ein schnelles Konterspiel ist der spielstarke Brückner bestens geeignet. Allerdings sollte er als Offensivspieler seine Torgefährlichkeit maßgeblich verbessern. In seinen 21 Partien in der Vorsaison hat er keinen einzigen Treffer erzielen können. Seine große Stärke ist auch seine Vielseitigkeit, da er auf sämtlichen Positionen auf der linken Seite einsetzbar ist. Auch bei ihm läuft im nächsten Sommer der Vertrag aus, weshalb er sich für einen neuen Vertrag gewiss noch einmal empfehlen möchte.

Alban Meha (RM), (OM)

Der 28-jährige albanische Nationalspieler ist wahrscheinlich der beste Standardspezialist im gesamten deutschen Fußball-Unterhaus gewesen. Die Freistöße des Offensivspielers sollen auch in der kommenden Bundesliga-Saison zu einer echten „Waffe“ werden. Zwölf Treffer und drei Vorlagen sind eine herausragende Bilanz. Es ist davon auszugehen, dass der im Sommer 2011 vom Regionalligisten Eintracht Trier, nach Paderborn gewechselte Meha mit seiner strategischen und technischen Klasse auch in der deutschen Beletage wichtige Akzente setzen kann.





Meha ist einer der großen Trümpfe für die Paderborner im Kampf um den Klassenerhalt. Zusammen mit Vrancic kann er sich die Spielmacherposition in der Bundesliga teilen, wobei Meha bevorzugt von der rechten Seite kommt, um von dort nach innen zu ziehen und mit seinen gefährlichen Distanzschüssen für Gefahr zu sorgen. Der Auswahlspieler verfügt über Spielwitz und kann mit seinen schnellen, kurzen Bewegungen für Verwirrung bei den Gegnern sorgen.

Süleyman Koc (RA), (LA)

In den bundesweiten Boulevardmedien war vor allem ein großes Thema, dass der 25-jährige Koc eine Zeitlang im Gefängnis gesessen hat. Seine sportlichen Qualitäten sind jedoch deutlich interessanter, denn mit seiner positiv-aggressiven Spielweise, gekonnt mit einer formidablen Technik und einer hohen Spielfreude konnte der gebürtige Berliner nach seinem Wechsel in der Rückserie mit zwei Treffern und zwei Vorlagen überzeugen. Nun will der offensive Mittelfeldspieler auch in der Bundesliga Akzente setzen. Das Potential dafür besitzt er definitiv. Koc steht mit seiner unkonventionellen Art für das Überraschungsmomentum.

Mario Vrancic (ZM), (OM)

Im zentralen Mittelfeld ist der 25-jährige Stratege Mario Vrancic beheimatet, der in der letzten Spielzeit bei seinen 30 Einsätzen fünf Treffer und beachtliche zehn Vorlagen hat zeigen können. Insgesamt verkörpert der Bruder von Braunschweigs Damir Vrancic den technisch starken Mittelfeldregisseur, der mit gezielten Zuspielen die gegnerische Abwehr auflockern kann.





Für den angestrebten Klassenerhalt der Paderstädter wird Vrancic ein enorm wichtiger Faktor sein. Er muss funktionieren, wenn das Kombinationsspiel auf volle Touren kommen soll. Mit seiner Kreativität bringt er das Unberechenbare in das Paderborner-Spiel. Der gebürtige Kroate besitzt alle Fähigkeiten, um auch in einer der stärksten Ligen der Welt Akzente setzen zu können.

Moritz Stoppelkamp (LA)

Während seines zweijährigen Gastspiels bei Hannover 96 hat er sich in der Bundesliga nicht durchsetzen können. Stattdessen haben einige besonders kreative Fans ihn sogar als „Stolperkamp“ verspottet, weil er als Offensivspieler in 44 Erstligapartien keinen einzigen Treffer erzielen konnte. Eine Bilanz, die er zuletzt beim Zweitligisten 1860 München merklich verbessern konnte. So hat er immerhin zwölf Treffer in 67 Spielen markiert, was gewiss nicht unbedingt Furcht einflößend ist, aber für einen Sprung zum SCP gereicht hat.





Nun muss sich der linke Außenbahnspieler bei seinem zweiten Versuch in der Bundesliga steigern. Zusammen mit Rechtsaußen Ouali könnte er eine gefährliche Flügelzange bilden. Neben seinem unermüdlichen Kampfgeist besticht der 27-Jährige mit seiner Dribbelstärke und Dynamik. Vor allem ist Stoppelkamp immer für eine Einzelaktion gut.

Idir Ouali (RA)

Der 26-jährige Franzose mit algerischen Wurzeln kann auf seine formidable Dribbelstärke bauen. Beim Zweitliga-Absteiger Dynamo Dresden hat er mit seinen außergewöhnlichen technischen Fähigkeiten immerhin fünf Treffer und vier Vorlagen vorzeigen können. Nun soll Idir Ouali mit seinen Dribblings notwendige Lücken in die gegnerischen Abwehrreihen reißen. Vielleicht kommt dem offensiven Flügelspieler das spielerisch geprägte Spiel in der ersten Bundesliga deutlich mehr entgegen. Ouali kann zweifelsfrei einer der Überraschungen beim Aufsteiger werden, denn seinen Spielwitz findet man kein zweites Mal im Kader.

Sturm

Sturm

Elias Kachunga (ST), (LA)

Trotz seiner Jugend von gerade einmal 22 Jahren kann SCP-Angreifer Elias Kachunga schon auf eine interessante Karriere im Profifußball zurückblicken. So hat er sich in der Bundesliga weder bei seinem Stammverein Borussia Mönchengladbach noch bei Hertha BSC richtig durchsetzen können, weshalb er seit Januar 2013 für den SC Paderborn spielt und dort auch meist überzeugen konnte.





In der letzten Spielzeit hat der Deutsch-Kongolese sich zum Stammspieler etablieren können. In 33 Partien hat er sechs Treffer selbst erzielen können und weitere neun vorbereitet, was ihn zu einem unverzichtbaren Faktor in der Paderborner-Offensive machen kann. Zwei Bundesliga-Einsätze für Hertha BSC sind für den Instinktfußballer, der mit einer guten Technik besonders im Strafraum zu überzeugen weiß, durchaus noch steigerungsfähig. Ihm ist zuzutrauen, dass er sich diesmal in der deutschen Eliteklasse durchsetzt.

Mahir Saglik (ST)

Die Beziehung zwischen Mahir Saglik und dem SC Paderborn ist eine ganz Besondere. Der gebürtige Paderborner ist immer wieder in seine Heimatstadt zurückgekehrt, weil er in der Nähe seiner Familie das Vertrauen des Trainers braucht, um seine Leistungen abrufen zu können. Breitenreiter vertraut dem Routinier. Dieser zahlt es ihm zurück. Seine Leistungsfähigkeit ist trotz seiner 31 Jahren wirklich enorm, denn mit 15 Treffern hat er sich nun die Torjägerkanone in der 2. Bundesliga sichern können. Dazu hat er noch drei Buden auflegen können.





Saglik gilt als echter Strafraumstürmer, der auf seine Chance wartet und dann eiskalt zuschlagen kann. Der Deutsch-Türke gilt als echter Instinktfußballer, der mit seinem Kampfgeist auch seine Mitspieler anstecken kann. Zudem läuft er die gegnerischen Abwehrspieler an und leitet damit das Pressing der Paderstädter ein. Es wird interessant zu beobachten sein, ob er sich nun endlich in der ersten Liga durchsetzen kann. Die Voraussetzungen dafür sind absolut gegeben.

Saliou Sane (ST)

21 Jahre ist Saliou Sane alt und kann auf den verschiedenen Offensivpositionen eingesetzt werden. Ob er jedoch auch in Zukunft beim SC Paderborn noch eine Rolle spielen wird, erscheint reichlich unklar zu sein. Ein Leihgeschäft zu einem Drittligisten wird derzeit diskutiert. In der Aufstiegssaison hat er neun Spiele bestritten und dabei einen Treffer markiert. Der technisch starke Deutsch-Senegalese kann mit seinen 187 Zentimetern den kopfballstarken, wuchtigen Angreifer verkörpern, der dazu über einen guten Zug zum Tor verfügen kann. Bei der gewaltigen Sturmkonkurrenz wird es für ihn aber enorm schwierig zu Spielanteilen zu kommen.

Marvin Ducksch (ST)

Aus der 3. Liga von Borussia Dortmund II ist Marvin Ducksch verpflichtet worden. Der 20-jährige hat sämtliche Dortmunder-Jugendmannschaften durchgelaufen und konnte sich mit 12 Treffern in 26 Partien für die BVB-Youngsters in der letzten Spielzeit empfehlen. Nun soll der wuchtige Mittelstürmer, der neben seiner Kopfballstärke auch über ein gutes Kombinationsspiel verfügt, also in der Bundesliga sich behaupten.





Die ist ihm nicht gänzlich fremd, denn in der letzten Spielzeit kam er für die Bundesliga-Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp zu einigen Einsätzen. Gegen die enorme Konkurrenz des deutschen Vizemeisters hat er sich jedoch nicht durchsetzen können, weshalb er nun auf die notwendige Spielpraxis beim Bundesliga-Aufsteiger hofft. Für eine Leihgebühr von 100.000 Euro ist er nun für eine Spielzeit in die Domstadt ausgeliehen worden.

Stefan Kutschke (ST)

Den Typus des wuchtigen Angreifers verkörpert zweifelsfrei Neuzugang Stefan Kutschke, der von der Reservebank des VfL Wolfsburg zu den Ostwestfalen gewechselt ist. Für eine Ablösesumme von 300.000 Euro ist der 25-jährige Mittelstürmer nun von der Autostadt nach Paderborn gekommen. In der letzten Saison hat er für den VfL acht Spiele bestritten, in denen ihm ein Treffer gelungen ist. Nun soll der 194 Zentimeter große Angreifer für mehr Durchschlagskraft im Paderborner-Angriff sorgen. Neben den quirligen Kachunga und Saglik passt der auch von Zweitliga-Aufsteiger RB Leipzig umworbene Kutschke perfekt ins Anforderungsprofil der sportlichen Leitung.

Fazit:

Vom ersten Spieltag an wird es für den SC Paderborn einen erbitterten Kampf um den Klassenerhalt geben. Der größte Außenseiter in der Bundesliga seit Ulm, Unterhaching und Cottbus um die Jahrtausendwende, muss auf sein gut funktionierende Kollektiv bauen, damit es mit dem Sichern der Spielklasse tatsächlich klappen kann. Die Kaderqualität ist enorm verstärkt worden. Dabei der Fokus neben der Verpflichtung von wuchtigen Angreifern wie Ducksch oder Kutschke auch auf technisch starke Neuzugänge wie Rupp, Ouali oder Stoppelkamp bewusst geachtet.





In der Defensive muss Paderborn stabiler werden und versuchen mit einem schnellen Umkehrspiel zum Erfolg zu kommen. Eine wichtige Aufgabe wird gewiss auch „Taktikfuchs“ Andre Breitenreiter zukommen, der das Team auf die anspruchsvolle Aufgabe einstellen wird. Wenn sich die Paderborner wirklich den Klassenerhalt sichern sollten, wäre das eine gewaltige Überraschung und das Hinzufügen eines weiteren Kapitels in der deutschen Fußball-Geschichte.


  • KOMMENTARE
  • 28.07.14

    Danke vielmals! Hat mir sehr geholfen. Das Paderborn gegen den Abstieg spielen wird, wenn ales normal läuft, war mir schon klar, aber speziell über die Spieler, die schon bei paderborn waren, wuste ich eher weniger. Daher wirklich vielen Dank, werd mal mit dem ein oder anderen günstigen Paderborner spekulieren ^^

  • 14.08.14

    Danke für den Bericht Herr Klefisch.