Erster Anwärter für Ginter-Vertretung

Am vergangenen Wochenende verpasste Matthias Ginter bei Borussia Mönchengladbach erstmals Pflichtspielminuten. Der Dauerbrenner musste im Spiel gegen Hannover 96 mit einer Augenhöhlen- und Kieferfraktur ausgewechselt werden. Voraussichtlich bis Weihnachten muss jemand anderes seinen Platz im Abwehrzentrum einnehmen. Topkandidat als Vertreter ist Tony Jantschke.

Das machte Trainer Dieter Hecking heute noch mal deutlich. Es liege auf der Hand, dass das 28-jährige Eigengewächs der Fohlen in seinen Überlegungen eine Rolle spielt, "nicht, weil er der dritte Innenverteidiger ist, sondern weil er einfach auch gut gespielt hat in den Spielen". Acht Bundesligaeinsätze waren es bislang in dieser Saison, vier davon in der Startelf.

Dabei habe Jantschke "eigentlich nie enttäuscht – bis auf vielleicht bei einem kleinen Stellungsfehler in Augsburg, wenn ich mich richtig erinnere." Dementsprechend bezeichnete Hecking den Defensivallrounder als "naheliegendste Lösung" für den Posten in der Innenverteidigung, der Routinier sei "der erste Anwärter".

Hecking merkte zugleich an, dass er in den letzten Tagen schon andere Namen ins Gespräch gebracht hat, konkret "Allzweckwaffe" Tobias Strobl und Jordan Beyer. Er müsse sich schließlich auch angesichts des möglichen Szenarios, dass es zu einem Ausfall von Jantschke kommt, mit weiteren Optionen beschäftigten.

Vor allem auf das Gladbacher Nachwuchstalent stimmte er ein Loblied an, wenn auch in einem anderen Zusammenhang (mögliche Winterverpflichtungen für die Abwehr). Auf den 18-Jährigen, der bis Ende September in vier Pflichtspielen dieser Saison von Beginn an auflief, hält Hecking "sehr, sehr große Stücke".

Er sei "im Moment so ein bisschen untergegangen ist", bilanzierte der Übungsleiter, "weil er gerade am Anfang der Saison sehr, sehr positiv als rechter Verteidiger gespielt hat, der von Haus aus Innenverteidiger ist", dann jedoch zunächst dem erfahrenen Neuzugang Michael Lang weichen musste, "der es ja auch gut spielt". Zu allem Überfluss brachten Beyer zwei, drei kleinere Verletzungen zwischenzeitlich aus dem Rhythmus.

"Jetzt", betonte Hecking, "ist Jordan wieder auf einem sehr, sehr guten Niveau", er soll auch beim jüngsten Spiel der Fohlen-Toptalente – Mix aus den Bereichen Profis, U23, U19 und U17 – in Kerkrade (7:1) "der beste Mann" gewesen sein.