VfB Stuttgart | 1. Bundesliga

VfB-Rota­tion: „Ents­chei­dung aus Über­zeu­gung“

27.10.2025 - 11:28 Uhr Gemeldet von: Robin Meise | Autor: Robin Meise

Der VfB Stuttgart hat am Wochenende beim 2:1-Sieg gegen den 1. FSV Mainz 05 kräftig durchgewechselt – gleich zehn Veränderungen nahm Cheftrainer Sebastian Hoeneß im Vergleich zur Europa-League-Partie gegen Fenerbahçe vor. Das sorgte im Vorfeld für Verwunderung, wurde am Ende aber mit drei Punkten belohnt.

Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel erklärte Hoeneß die Beweggründe hinter der massiven Rotation und sprach offen über Chancen, Risiken und Verantwortung.

„Die Männer der Stunde standen auf dem Platz“

Dass der VfB mit einer nahezu komplett neuen Startelf auflief, war laut Hoeneß Teil eines klaren Plans: „Die Männer der Stunde sind heute auf dem Platz gestanden. Die Gedanken dahinter liegen auf der Hand. Wir schauen uns die Dinge an, wir schauen uns an, wie die Spieler beieinander sind. Auch die Reisen, die die Spieler hatten, und wir schauen nach vorne, welche Spiele noch kommen. Das war die Grundlage für die Entscheidung.“

Besonders betonte der Trainer, dass er bewusst auf Spieler wie Dan-Axel Zagadou, Ameen Al-Dakhil oder Pascal Stenzel setzte: „Da geht es jetzt um Zagadou, Ameen und Calle (Spitzname von Stenzel, Anm. d. Red.), die vielleicht ein bisschen überrascht haben. Aber wir haben Vertrauen in die Spieler und es muss den Moment einfach geben, wo du sie reinschmeißt. [...] Ich verstehe, dass zehn Wechsel kurios sind. Auf der anderen Seite stehen wir in der Verantwortung, die Spieler auch zu schützen, was die Belastung angeht, die einfach sehr hoch ist, und den anderen Vertrauen zu geben.“

„Chance und Risiko gehören immer dazu“


Auf die Frage, ob eine derart veränderte Defensive ein Risiko darstelle, antwortete Hoeneß mit Nachdruck: „Egal was du machst, es ist immer Chance und Risiko. In dem Fall habe ich die Chance größer gesehen als das Risiko. Wenn wir die gleiche Elf auf den Platz stellen wie am Donnerstag, dann haben wir auch Chance und Risiko – weil wir die Chance haben, dass eine eingespielte Mannschaft besser performt, aber auch das Risiko, dass sie keine Energie aufbringen kann oder sich Spieler verletzen.“

Für Hoeneß war entscheidend, sich nicht von möglichen Reaktionen außerhalb des Teams leiten zu lassen: „Man darf sich keine Gedanken machen, welche medialen Konsequenzen das haben könnte – das darf keine Rolle spielen. Es war eine Entscheidung aus Überzeugung.“

Rotation bleibt Thema – Entscheidung vor Pokalduell offen


Bereits am Mittwoch (18:00 Uhr) trifft der VfB im DFB-Pokal erneut auf Mainz. Auch hier könnte es wieder zu personellen Änderungen kommen. Hoeneß kündigte an, die Entscheidung eng mit Mannschaft und medizinischem Team abzustimmen.

„Wir müssen erst mit den Spielern kommunizieren, das ist das Allerwichtigste. Wir werden auch mit den Medizinern sprechen, wie die Jungs beieinander sind – nicht nur mit denen, die gespielt haben, auch mit den anderen, die am Donnerstag gespielt haben“, gab Hoeneß zu Protokoll.

Besonders Maximilian Mittelstädt und Luca Jaquez stehen dabei laut Hoeneß unter Beobachtung: „Wir haben mit Maxi einen gehabt, der eine kleine Thematik hatte. Luca musste im letzten Spiel aufgrund von Krämpfen ausgewechselt werden. Das werden wir morgen alles in Ruhe machen und dann auf Grundlage der Eindrücke eine Startaufstellung und einen Kader festlegen.“

Quelle: Pressekonferenz