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Die Top-Elf von LigaInsider 2021/22 (Teil 1/Redaktion)

18.05.2022 - 19:00 Uhr Gemeldet von: LigaInsider | Autor: Ali Nikkhouy

Hallo Insider!


Eine weitere Bundesligasaison ist beendet und auch dieses Jahr wollen wir euch unsere Top-Elf nicht vorenthalten. Diesmal haben wir es so gestaltet: Die Redaktion wählte eine Mannschaft aus und das Analysten-Team ebenso. Nun wollen wir euch beide Aufstellungen präsentieren.

Die Vorgabe war es, dass positionsgetreu aufgestellt werden musste. Dazu später mehr.

Beide Gruppen haben diskutiert, getüftelt, argumentiert und abgestimmt, um sich letztendlich auf ein gemeinsames Team zu einigen.

Im ersten Teil stellen wir euch die Mannschaft der Saison der Redaktion vor.

Die Elf der Redaktion

Die Elf der Redaktion

Ali für die Redaktion: Vorerst einmal zur Grundausrichtung: Wir wollten eine moderne Formation wählen, welche auch in dieser Saison beliebt bei mehreren Bundesligisten gewesen ist. So kamen wir auf das 3-4-2-1.

Torhüter: Mark Flekken, SC Freiburg
Die Position des Torhüters war diese Saison so stark besetzt wie selten zuvor. Neben Flekken haben auch mit Manuel Riemann, Kevin Trapp, Yann Sommer oder Stefan Ortega einige Kandidaten viele Argumente für sich sammeln können. Im Endeffekt haben wir uns für Flekken entschieden. Seine immense Quote von 72,7% im Wert der abgewehrten Bälle auf seinen Kasten ist Ligaspitze bei allen Stammtorhütern – ebenfalls wie sein geteilter erster Platz im Ranking der „Weißen Weste“, da er zehnmal ohne Gegentreffer geblieben ist. Nicht umsonst konnte er in dieser Spielzeit sein Debüt für die niederländische Nationalmannschaft feiern.

Innenverteidigung rechts: Konstantinos Mavropanos, VfB Stuttgart
Als rechten Innenverteidiger nehmen wir in unserem System Mavropanos. Der Grieche galt offensiv (vier Tore, die meisten im Team nach Saša Kalajdžić) und defensiv als absolute Lebensversicherung der Schwaben. Er hat die Position in der Dreierkette durch seine Vorstöße im Spielaufbau perfekt interpretiert. Seine Zweikampfquote von 65,7% ist auf dem sechsten Platz in der Liga und in der Statistik der gewonnen Luftkämpfe ist er mit 77,1% Spitzenreiter. Ebenfalls weit oben vertreten ist er in der Tacklingquote (50,0%, 16. Platz), den geklärten Bällen (5,25 pro Spiel, 3. Platz) und den abgefangenen Pässen (2,18 pro Spiel, 7. Platz). Sein aufmerksames Defensivverhalten und seine effektiven Vorstöße in die Offensive waren essenziell wichtig für den Stuttgarter Klassenerhalt.

Innenverteidigung Mitte: Nico Schlotterbeck, SC Freiburg
Dieser Spieler hat es wohl in ausnahmslos jede Top-Elf der Saison geschafft. Schlotterbeck startete vom 1. Spieltag durch wie eine Rakete und hatte einen erheblichen Anteil an der starken Saison der Freiburger. Jegliche Statistiken belegen, wieso die Verantwortlichen von Borussia Dortmund so akribisch an diesem Transfer gearbeitet haben: 49,4% Tacklingquote (20. Platz in der Liga) 4,51 geklärte Bälle pro Spiel (12.), 75,2% Luftkämpfe (4.), 1,24 geblockte Bälle pro Spiel (1.) und über allem die monströse Zweikampfquote von 68,4%, die ebenfalls einsame Ligaspitze darstellt. Mit vier Toren und einer Vorlage konnte er auch der Offensive seinen Stempel aufdrücken. Kein Wunder also, dass der Akteur erstmals in die A-Nationalmannschaft berufen wurde.

Innenverteidigung links: Joško Gvardiol, RB Leipzig
Einen weiteren Part unserer Dreierkette bildet einer der Senkrechtstarter der Saison: Der Kroate Gvardiol. Viele Manager waren sich anfangs der Saison sehr unsicher, was von diesem Spieler erwartet werden kann und wie die Rolle des damals 19-Jährigen bei den Sachsen sein wird. Die Frage konnte er früh in die Richtung des klaren Stammspielers lenken. Notentechnisch liegt er laut LigaInsider auf dem dritten Platz aller Innenverteidiger und hat in der Hinrunde sogar als Linksverteidiger auf sich aufmerksam gemacht. Sein gutes Passspiel, seine Spieleröffnung, das Zweikampfverhalten und eine gesunde Grundaggressivität machten ihn in der abgelaufenen Saison zu einem verdammt unangenehmen Gegenspieler.

Rechter Schienenspieler: Jeremie Frimpong, Bayer Leverkusen
Vorweg: Es gab in dieser Saison mehr starke Linksverteidiger als starke Rechtsverteidiger. Geht es nach uns, hat beispielsweise ein Christian Günter eine bessere Saison gespielt als Frimpong. Da wir aber in unserer Aufstellung positionsgebunden handeln, endete die Suche nach dem besten Rechtsverteidiger beziehungsweise dem besten rechten Schienenspieler beim Leverkusener. Frimpong hat sich in dieser Saison direkt zum Stammspieler entwickelt und war bis zu seiner Verletzung Dauerbrenner bei der Werkself. Der pfeilschnelle Niederländer (36,07km/h, 6. Platz ligaweit) hatte immer wieder mit seinem Offensivdrang punkten können (sieben Torbeteiligungen in 25 Einsätzen). Auch seine Dribblingquote von 53,4% ist eine der höchsten der Bundesliga.

Linker Schienenspieler: David Raum, TSG Hoffenheim
Auch wenn mit Christian Günter, Filip Kostić und Borna Sosa mehrere Kandidaten auf dieser Position eine sehr starke Leistung gezeigt haben, ist uns die Entscheidung hier besonders einfach gefallen: Raum hat vom 1. Spieltag an unter Beweis stellen können, wieso ihn die Kraichgauer verpflichtet haben. Auch im LigaInsider-Ranking der Außenverteidiger ist er der Spitzenreiter, was durch die Statistiken nochmals unterstrichen wird: Mit 188 Flanken aus dem Spiel heraus hat er in dieser Abteilung die meisten. Dass diese Hereingaben auch noch gefährlich kommen, belegt sein Ranking in den Torschussvorlagen (2,52 pro Spiel, 6. Platz) und den kreierten Großchancen (0,59 pro Spiel, 2. Platz). Mit drei Toren und elf Vorlagen hat er auch im Endprodukt seine offensiven Qualitäten eindeutig unter Beweis gestellt.

Zentrales Mittelfeld rechts: Joshua Kimmich, FC Bayern München
Ein Team der Saison ohne Kimmich ist in der Vergangenheit nicht vorstellbar gewesen. Auch in dieser Saison hat der Nationalspieler, der zwischenzeitlich sechs Spiele wegen einer schweren Corona-Erkrankung verpasst hat, wieder Argumente für sich sammeln können. Er war das Herzstück in der Meistermannschaft und konnte wie jedes Jahr neben seiner Einstellung sowohl in der Defensive als auch in der Offensive seine Argumente sammeln. Er kommt trotz vieler riskanter Bälle auf eine Passquote von 84,4% und sammelte in 28 Startelfeinsätzen ganze drei Tore und elf Assists. Mit 0,49 kreierten Großchancen und 2,77 Torschussvorlagen pro Spiel (7. und 3. Platz in der Liga) belegt er auch, dass seine Zuspiele nach vorne Hand und Fuß haben. Im LigaInsider-Ranking der zentralen Mittelfeldspieler ist er erneut Spitzenreiter.

Zentrales Mittelfeld links: Jude Bellingham, Borussia Dortmund
Auch bei der Entscheidung nach dem zweiten Mittelfeldspieler ist uns die Wahl nicht schwer gefallen. Bellingham hat sich mit seinen gerade einmal 18 Jahren schon zum absoluten Führungsspieler beim BVB entwickelt. Der Dauerbrenner war Woche für Woche überall auf dem Feld zu finden und konnte vor allem als Allrounder punkten, da er in sämtlichen Statistiken überdurchschnittlich performte. Drei Treffer und acht Vorlagen sind auch auf dieser Position ein starker Wert. Hinter Kimmich landete er in unserem Notenspiegel auf dem 2. Platz aller Spieler seiner Position.

Offensives Mittelfeld rechts: Christopher Nkunku, RB Leipzig
Ein weiterer Spieler, der in zweifelsfrei jeder Top-Elf zu finden sein wird. Nkunku wurde jüngst zum Spieler der Saison gewählt und ist zweifelsfrei der Hauptgrund, wieso die Sachsen sich nach der schwachen Hinrunde noch für die UEFA Champions League qualifizieren konnten. Er kam in dieser Saison meistens im Doppelsturm oder auf der offensiven Halbposition zum Einsatz. Wo sollen wir anfangen? 59,6% erfolgreiche Dribblings (4. Platz in der Liga), 78,0% Schussgenauigkeit (6.), 2,04 Schüsse aufs Tor (7.) und 0,45 kreierte Großchancen pro Spiel (8.). Ganz zu schweigen von den 33 Torbeteiligungen in 34 Spielen (20 Tore, 13 Assists). Viel verdienter ist nicht möglich.

Offensives Mittelfeld links: Vincenzo Grifo, SC Freiburg
Den Begriff des „Standardgotts“ hat in der Bundesliga wohl kaum ein Spieler so verdient wie Grifo. Ob vom Elfmeterpunkt, von der Eckfahne oder per direktem Freistoß: Es hat auch in dieser Saison immer wieder Gefahr gegeben, wenn die Freiburger eine Standardsituation hatten. Nicht umsonst haben sie dadurch die meisten Treffer in der Liga erzielt. Mit neun Toren und sieben Vorlagen hatte Grifo da auch einen erheblichen Anteil dran. Was ihn für uns von vielen anderen Spielern abgehoben hat, ist seine Konstanz: In seinen 34 Einsätzen konnte selten ein schwaches Spiel gefunden werden. Sein mannschaftsdienlicher Spielstil sowohl in der Offensive (1,94 Torschussvorlagen und 0,41 kreierte Großchancen pro Spiel) als auch in der defensiven Bereitschaft (Laufleistung von 355,1 Kilometern, Platz 5 in der Liga) waren immens wichtig für den Freiburger Erfolg.

Mittelstürmer: Robert Lewandowski, FC Bayern München
Bedarf es für diese Entscheidung wirklich noch eine Begründung? Lewandowski ist Jahr für Jahr die Tormaschine der Bundesliga, erzielte mit 35 Treffern erneut die mit Abstand meisten aller Spieler. Der Top-Torjäger der Saison gehört in die Top-Elf wie kaum ein anderer. Im Spielstil von Julian Nagelsmann wurde er in dieser Spielzeit außerdem um einiges mannschaftsdienlicher, da er auch deutlich mehr Torschussvorlagen als früher zum Erfolg seiner Mannschaft beisteuerte.

Trainer der Saison: Urs Fischer, 1. FC Union Berlin
Eine der schwersten Entscheidungen war die des Trainerpostens. Es gab mit Christian Streich, Steffen Baumgart oder Thomas Reis einige Kandidaten im engeren Kreis. Wir entscheiden uns letztendlich für Fischer. Zu Beginn der Saison wurde Union von vielen Fans und Experten als Abstiegskandidat betitelt, da durch die Doppelbelastung und die Abgänge wichtiger Stammspieler wie Robert Andrich und Christopher Lenz viele die Berliner abrutschen gesehen haben. Diese Vermutungen haben sich trotz der guten Hinrunde bei vielen gehalten, nachdem im Winter auch noch Marvin Friedrich und Max Kruse die Biege gemacht haben. Fischer und seine Mannschaft haben sich aber nicht beirren lassen und trotz des geringen Etats auf den letzten Metern sogar den SC Freiburg hinter sich gelassen und die Saison nur einen Punkt hinter RB Leipzig beendet, welche den Champions-League-Platz erreicht haben. Seine sympathische Außendarstellung und seine angenehmenen und klaren Pressekonferenzen waren ebenfalls Pluspunkte für uns in der Redaktion.