LigaInsider-Zwischenbilanz: xG-Performance der Bundesliga-Klubs

LigaInsider behandelt, wie ihr sicherlich am Dienstag bereits bemerkt habt, das eine oder andere Thema, das insbesondere für die Hobby-Manager unter euch interessant sein kann, etwas intensiver.

An diesem Donnerstag gehen wir näher auf die bisherige Performance der Teams ein. Dabei schauen wir uns die Expected-Goals-Statistiken an und vergleichen diese mit den tatsächlich erzielten Toren. Nach inzwischen fünf gespielten Spieltagen ziehen wir so eine erste Zwischenbilanz: Bei welchen Teams liegt gerade eine Overperformance vor und wo sieht es anders aus?

Behandelt werden heute die Werte xG (expected Goals), welcher für die Torwahrscheinlichkeit, basierend auf der Schussposition, steht, und xGoT (expected Goals on Target), der den vorher genannten Wert um den Einschlagort des Balles (geht der Ball aufs Tor oder zumindest knapp vorbei) erweitert. Bei gleichem xG-Wert hat ein Schuss, der in die Ecke des Tores geht, einen höheren xGoT-Wert als ein Schuss, der weit am Tor vorbeigeht.

Over- und Underperformance in der Offensive: Unsere Beobachtungen

Als ganz besonders präzise haben sich in dieser Saison bisher der VfB Stuttgart und auch RB Leipzig präsentiert. Eine Überperformance – also mehr erzielte Tore, als es anhand der Werte zu erwarten war – ist bei beiden zwar klar erkennbar (Stuttgart: +2,7, Leipzig: +3,1), die hohe Abschlussqualität in Richtung des gegnerischen Tores (xGoT-Wert ist höher als der xG-Wert) ist aber durchaus ein Indikator dafür, dass ein positiver Schnitt gehalten werden kann.

Von einer solchen Qualität können Teams wie Freiburg, Köln oder Bochum nur träumen: Allen drei Mannschaften mangelt es bei ihren Abschlüssen an der Genauigkeit. Während Köln und Bochum identische Werte aufweisen und 0,8 Tore in Rückstand sind, trauert der SC Freiburg sogar 2,5 Treffern nach, die erwartungsgemäß hätten erzielt werden sollen.

Das gilt auch für den einen oder anderen Klub aus der Spitzengruppe: Sowohl beim FC Bayern München (-1,6) als auch bei Borussia Dortmund (-2,9) macht sich eine Underperformance bemerkbar. Hier könnte es mit etwas Torschusstraining demnächst also mehr zu feiern geben. Leverkusen ist im Übrigen einen Treffer im Plus, was auf eine Overperformance hinweist. Der xGoT-Wert (14,0) ist hier aber sehr hoch und auch höher als die xG (12,8), sodass selbst bei normaler Performance viele Treffer zu erwarten gewesen wären.

Nach Spieltag 5: Die xG-Werte (offensiv) im Überblick

*Eigentore und Elfmeter wurden in unserer Statistik nicht berücksichtigt.

Over- und Underperformance in der Defensive: Unsere Beobachtungen

In Sachen Abwehrverhalten zählen Vereine wie Bochum, Darmstadt, Mainz oder Augsburg zu den Underperformern. Es hätte also deutlich mehr verteidigt beziehungsweise verhindert werden müssen. Den Spitzenwert hält der FCA mit zehn kassierten Gegentoren, bei einem xGoT-Wert von 7,5.

Zu den größten Overperformern gehören im Defensivbereich Eintracht Frankfurt (-1,6) und Borussia Mönchengladbach (-1,4). Zu erwähnen sind bei den Frankfurtern zudem die extrem niedrigen xG (4,5) und xGoT (2,6), was darauf schließen lässt, dass die SGE grundsätzlich nur wenige und vor allem wenig gute Abschlüsse zulässt. Gladbach zeigt hier hingegen Werte im zweistelligen Bereich (11,1/13,4).

Festzuhalten bleibt mit Blick auf die Daten auch, dass Mainz, Darmstadt, Bochum oder eben auch Gladbach ihre Gegner zu besonders aussichtsreichen Abschlüssen kommen lassen.

Nach Spieltag 5: Die xG-Werte (defensiv) im Überblick

*Eigentore und Elfmeter wurden in unserer Statistik nicht berücksichtigt.

Die Ausarbeitung der Daten und Taktikbetrachtung erfolgte über unseren Analysten Lennart Susemiehl.