Scherhant nutzt seine Startelfchance

Beim 2:2 gegen Eintracht Frankfurt durfte Freiburg-Offensivmann Derry Scherhant (22) erstmals in dieser Saison von Beginn an ran – und zahlte das Vertrauen von Trainer Julian Schuster prompt zurück. Der junge Flügelspieler erzielte ein Tor und bereitete seinen Gegenspielern mit Tempo und Durchsetzungsvermögen über weite Strecken große Probleme.

Schuster erklärte nach der Partie auf der Pressekonferenz, warum er sich für den pfeilschnellen Linksaußen und gegen Routinier Vincenzo Grifo in der Startelf entschieden hatte: „Derry hat in den letzten Wochen einfach konstant gute Leistungen abgerufen und Woche für Woche den Druck erhöht. Dass wir diese Situationen haben, sorgt dafür, dass sich die Spieler gegenseitig batteln und zu Höchstleistungen anstacheln.“

Das Konzept ging auf: Scherhant belohnte sich mit einem Treffer und belebte das Freiburger Offensivspiel spürbar. „Natürlich aufgrund dessen, wie sich Derry präsentiert hat, aber auch was den Matchplan anging“, für die Schnelligkeit und Eins-gegen-eins-Fähigkeiten genutzt wurden. „Das ging sehr gut auf. Er hatte gute Momente und es war sicherlich für seinen Gegenspieler kein angenehmes Spiel“, so Schuster.

Im zweiten Durchgang kam dann Grifo ins Spiel – und sorgte ebenfalls für ein Highlight, als er per Freistoß den Ausgleich erzielte. Schuster lobte den professionellen Umgang beider Spieler mit der Situation: „Wenn der eine den Abnutzungskampf führt, dann kommt der andere und bringt neue Energie auf den Platz. Es ist ein absolutes Qualitätsmerkmal, wie die Jungs damit umgehen, mit der Entscheidung, nicht beginnen zu dürfen.“

Konkurrenten Scherhant und Grifo empfehlen sich

Mit Scherhants starkem Auftritt und Grifos ebenso starker Reaktion – seine Einwechslung schien Signalwirkung fürs Team zu haben – sind Schuster sogar Gedanken nahezulegen, beide gemeinsam aufs Feld zu schicken. Das würde sich in puncto Position jedoch schwierig gestalten.

Auf der rechten Seite wären beide ihrer Stärken beraubt. Auf dem für Grifo grundsätzlich passenden Zehner-Posten scheint Freiburgs-Coach ihn nicht zu sehen. Bliebe noch die Option mit Scherhant in einer Stürmer-Rolle, die er auch schon gespielt hat, aber eher als Teil einer Doppelspitze und nicht allein, wobei er diesen Part von den Anlagen her ähnlich wie beispielsweise Junior Adamu ausfüllen könnte. Eine Doppelsturm-Variante wiederum hätte zur Folge, dass in einem anderen Bereich ein Spieler wegfallen würde – etwa Patrick Osterhage (sofern er nach muskulären Problemen überhaupt wieder spielfähig wäre).

Verfolgt Schuster den bisherigen Ansatz weiter, bleibt es hingegen beim Entweder-Oder zwischen Scherhant und Grifo.