FC Bayern München | 1. Bundesliga

4-4-2 eine Option für Ancelotti

03.08.2016 - 09:27 Uhr Gemeldet von: Kristian Dordevic | Autor: Kristian Dordevic

In der Vorbereitung des FC Bayern zeichnet sich ab, dass der neue Trainer Carlo Ancelotti in puncto System prinzipiell an der bisherigen Grundausrichtung festhält, sein Augenmerk aber auf Flexibilität legt. "Im Großen und Ganzen wird unser System so bleiben", zitiert die "Sport Bild" den Italiener, der sich mit seiner Aussage auf das bisher weitgehend praktizierte 4-3-3 bezieht.


Gleichzeitig lässt er sozusagen ein Plan-B-System mit einer Doppelspitze einüben, "das kann eine gute Defensivvariante sein." So könnte künftig des Öfteren eine Umstellung auf ein 4-4-2 erfolgen, beispielsweise wenn München in Führung liegend den Gegner etwas mehr kommen lässt. Thomas Müller, auf dem Platz in der Regel eher als hängende Spitze und Freigeist unterwegs, würde dann ganz nach vorne neben Robert Lewandowski rücken und als echter Stürmer agieren.

Während des USA-Trips sind die beiden Toptorjäger zwar noch nicht mit an Bord, dennoch steht die Variante mit der Doppelspitze – phasenweise probiert Ancelotti das System mit einer Dreierkette aus, die er aber angeblich nicht favorisiert – schon auf der Agenda. Mitunter lief sogar Franck Ribéry (neben Julian Green) im Doppelsturm auf. "Aber das ist nicht meine Position. Das weiß Carlo Ancelotti", so der Franzose.

Auch Philipp Lahm bestätigt in der "Bild", dass beim Rekordmeister auf systematischer Ebene Erweiterungsarbeiten stattfinden: "Teilweise ist es ein 4-4-2. Wir spielen teilweise eher mit zwei als mit drei Spitzen. Wobei das alles noch nicht so fest ist. Die Außenverteidiger sind jetzt mehr außen als innen."

Dabei befindet sich die Mannschaft diesbezüglich noch in der Findungsphase. "Auf dem Niveau entscheiden Bruchteile von Sekunden. Das zu automatisieren, braucht etwas Zeit."

4-3-3 bleibt die Grundausrichtung

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Quelle: Sport Bild

  • KOMMENTARE
  • 03.08.16

    Wäre es nicht gerade jetzt vor dem Hintergrund künftig (zumindest teilweise) mit zwei Spitzen spielen zu wollen, sinnvoll einen weiteren Stürmer zu verpflichten??
    Denn auch wenn ein Thomas Müller das sicher auch kann ist er als hängede Spitze mit mehr Freiheiten deutlich stärker. Und der einzige richtige Stürmer is nun mal Lewandowski. Auch wenn Green zur Zeit aufzudrehen scheint, sehe ich ihn nicht so weit, als das er das wirklich leisten kann.

    • 03.08.16

      Verfolge derzeit die Bayerntestspiele nicht wirklich, deswegen aus reinem persönlichen Interesse die Frage: Überzeugt Green wirklich?

    • 03.08.16

      @TM, naja, wenn man mit 4-4-2 spielt könnten einige die zweite Spitze spielen. Ribéry spielte in den Testspielen oft zentral. Robben könnte das. Coman, Costa wären auch weitere Kandidaten. An Alternativen zu Müller würde es da nicht mangeln, lediglich einen Stürmertypen wie Lewandowski hätte man dann nicht. Denke aber, dass dieses 4-4-2 ohnehin nicht soooo oft zum Einsatz kommen sollte.

      @Wade, ja, angeblich schon. Sind halt Testspiele, aber er macht sich offensichtlich nicht so schlecht. Im Training soll das nicht viel anders sein, da Ancelotti sagter, er plane mit ihm. Ob das alles aber für regelmäßige Einsätze reichen wird, muss man abwarten. Zu Beginng, wenn Robben und Costa aus Verletzungen kommen und Müller und Coman ne sehr lange Saison in den Beinen hatten, kann er sicherlich zum ein oder anderen Einsatz kommen. Vielleicht nicht von Beginn, aber als Bankspieler kann ich ihn mir sicherlich vorstellen.

    • 03.08.16

      @amused: In den Testspielen trat er bisher vor allem selbstbewusst auf, und war vor der Kiste fast immer eiskalt.
      Mal unabhängig davon, dass ich glaube, dass es für ihn trotzdem nur zum Entlastungsspieler reichen wird, kann man schon erkennen, dass er sich deutlich gesteigert hat. Für die Bundesliga dürfte es bei ihm mittlerweile auf jeden Fall reichen, wenn so weiter macht.

    • 03.08.16

      Danke für die Antwort ihr zwei.

    • 03.08.16

      Ich fand ihn gegen City auch gut. In dem Spiel war es aber so, dass Green nicht abgeklärt genug gewirkt hat, wenn es etwas schneller Richtung Tor ging. Da hätte noch mehr kommen können. Da bin ich anderer Meinung als Sui. Aber nichtsdestotrotz trau ich ihm mehr zu als der ein oder andere hier. Er wollte unbedingt den Ball, und das ist schon mal ein gutes Zeichen.

      Ich denke/ hoffe mal, dass Ancelotti ihm zumindest so viel Praxis geben wird, dass er sich an die große Bühne gewöhnen und dadurch mehr Selbstsicherheit gewinnen kann. Ich würde mich freuen, wenn er regelmäßig ab der 60.-70., natürlich je nach Spielstand, eingewechselt würde. Dann mal reinrotieren, wenn jemand pausieren oder geschont werden muss.

  • 03.08.16

    Also ich fand ehrlich gesagt den Fußball den Jupp gespielt hat attraktiver. In erster Linie finde ich viele Tore attraktiv. Und da haben wir unter Jupp nicht so wenige gemacht. War auch wesentlich Abwechslungsreicher das Spiel. Ich war auch mit Pep sehr zufrieden aber nach 3 Jahren freue ich mich ehrlich gesagt auch wieder auf etwas Abwechslung in unserem Spiel. Und ich hoffe das wird Carlo liefern.

    • 03.08.16

      Der Unterschied von Heynckes zu Pep war einfach, dass Henyckes Mannschaft in Form unschlagbar war - aber da musste eben alles stimmen.
      Pep blieb stur, und verfolgte nur eine Philosophie (wenn auch taktisch gekonnt in verschiedenen Systemen). Klar wirkt das irgendwann mal eintönig und mit dieser erdrückenden Dominanz auch langweilig, jedoch war der Vorteil daran, diesen roten Faden konsequent durchzuziehen, dass man eine unglaubliche Kontinuität entwickelte. Die Mannschaft funktionierte auch an schlechten Tagen, und gerade deswegen gewann man auch viele "dreckige" Spiele, die man unter Heynckes auch mal verlor, weil man einfach immer noch so überlegen war.
      Ich weiß gar nicht, wie viele Pflichtspiele Guardiola in diesen 3 Jahren mit Bayern wettbewerbsübergreifend gegen vermeintliche Underdogs verloren hat... 3, 4?

      Ich glaube diese Kontinuität wird man unter Ancelotti wieder ein Stück weit verlieren, denke aber auch, dass Carlo attraktiver, schneller und insgesamt "bunter" spielen lässt.

    • 03.08.16

      [Kommentar gelöscht]

  • 03.08.16

    unterm Strich ist vor allem der Erfolg attraktiv.

  • 03.08.16

    Gemauert hört sich aber arg negativ an. Man könnte auch sagen man lässt den Gegner kommen und kontert ihn dann aus. So hat er 4:0 gegen pep gewonnen. Weil er eben flexibel ist. Pep wars weniger. Und attraktiver gespielt hat an dem Abend klar real und nicht Bayern. Auch unter jupp würde das häufiger praktiziert. Das Ergebnis ist bekannt. Mag pep gerne aber sein ballbesitzfussball war auch nicht immer attraktiv. Gerade gegen defensive Gegner oft stinklangweilig. Da sind mir ein paar konter schon lieber.

    • 03.08.16

      Die einen nennen das eben "flexibel", die anderen nennen es "abrücken von seiner Philosphie Fußball spielen zu lassen". Sieht jeder anders. Finde ich indes auch nicht, ob Real an dem Abend attraktiver gespielt hat. Bayern hat Barca auch mal 7:0 aus dem Wettbewerb gezimmert, mit ähnlichem Fußball. Erfolgreicher ja, attrakiver - Ansichtssache (Hatte Real damals nicht zwei Tor nach Standards und dann zwei Tore durch Konter, weil Bayern komplett aufmachen musste?). Den Gegner kommen lassen und freie Räume mit Heavy Metal Fußball bespielen, sieht halt spektakulär aus. Im Endeffekt wird er ja aber auch "nur" an Titeln gemessen wie Guardiola. Bin gespannt wie die Saison so läuft. Es wird in jedem Fall einfacher zu decodieren sein. Denn was macht ein Gegner wohl, der in Ancelottis Konterfalle tappen soll? Er will den Ball erst gar nicht um Konter zu verursachen. Und dann bin ich mal auf die wirkliche Flexibilität gespannt. Die Bayern können nämlich in einem "normalen Bundesligaspiel" nach wie vor nicht kontern, weil der Gegner am eigenen 16er steht. Aber gegen Real, Barca, City und wie die ganzen Klubs heißen, kann es natürlich anders aussehen.

    • 03.08.16

      du sprichst mir aus der Seele!

    • 03.08.16

      Man muss aber auch dazu sagen, dass sie nur am 16er standen, weil sie ja auch gegen den Ballbesitzfußball spielen mussten. Das war vor Guardiola nicht so heftig. Ich denke, dass diese oftmals thematisierte Negativentwicklung (B-Elf aufstellen, einfach nur hinten reinstellen) stoppen, bzw. zurücklaufen wird. Du stellst den Konterfußball zu extrem und mir zu negativ dar.

      Hauptsächlich möchte Ancelotti doch Tempofußball spielen lassen. Zumindest ist es das, was ich immer wieder lese und höre. Das Kontern impliziert ja nicht zwangsläufig, dass man sich nur hinten reinstellt. Eigentlich ist es ja nur eine Taktikvorgabe sobald man in den Ballbesitz kommt. Deswegen warte ich mal ab und schau mir das an. Ich bin super gespannt was Bayern diese Saison betrifft.

      "[...] die anderen nennen es "abrücken von seiner Philosphie Fußball spielen zu lassen"."

      Was ist, wenn die Philosophie darin besteht flexibel zu sein? Immer einen Weg zu finden, den anderen zu schlagen? Hast du so einen Kader wie Bayern, musst du nicht ständig das gleiche machen. Auf mich macht es auch den Eindruck, als würde man seiner Mannschaft diese Flexibilität nicht zutrauen.

    • 03.08.16

      Ich stelle es nicht negativ dar. Fußball kann auf viele Arten schön sein. Und bei Schönheit ist es meistens eh immer Geschmacksache. Ich finde, das Thema wird aber häufig zu einfach betrachtet. Man wirft dem einen langweiliges Spiel vor und den anderen lobt man für seinen Heavy Metal Fußball. Man macht sich aber nur seltenst die Mühe, und betrachtet das alles im Ganzen. Gegnerische taktische Ausrichtung, usw.

      Guardiola hat auch oft schnellen Umschaltfußball spielen lassen, aber er hate schlicht zu selten die Möglichkeit dazu. Ich kann mich mal an ein Spiel erinnern, das war Bayern-Stuttgart, da kam Zorniger auf die Idee, hoch zu verteidigen und die Bayern offensiv zu bepressen. Prinzipiell nicht verkehrt, wenn man dazu die Qualität im Kader hat wie Atlético Madrid. Was war das Ende vom Lied, die Bayern haben glaube ich in 20 Minuten 4 Tore gemacht, weil Coman und Robben Räume hatten, die sie sonst nie haben.

      Mir muss jemand mal unter taktischen Aspekten erlären, wie man so Konterfußball, schnellen Umschaltfußball spielen lassen soll, wenn der Gegner mit 11 Mann am eigenen 16er verteidigt. Dann wird das "lagnweilige Ballgeschiebe" bemängelt. Wie sehe denn der taktische Umkehrschluss aus? Mit riskanten, unnötigen Ballverlusten Konter provizieren? Und einmal von 20 tödlichen Pässen ein Tor zu erzielen, aber im Konter 5 zu bekommen?

      Ist alles nicht ganz so einfach, wie sich das viele immer vorstellen.

      Zum letzten Absatz: Flexibilität definiert sich bei mir nicht durch eine Philosphie. Guardiola konnte auch in seiner Art Fußball spielen zu lassen flexibel sein. Mal lief der Spielaufbau über einen IV wie Boateng, weil man versuchte mit langen vertikalen Pässen zu agieren, mal versuchte man das Spiel sehr breit zu halten, um ein stärkeres Flügelspiel aufzubauen.

      Natürlich kannst du jetzt sagen, die Philsophie eines Trainers ist die, sich ständig auf den Gegner auszulegen. Aber damit beraubst du dich irgendwann deiner eigenen Stärken und das war ja auch ein Grund, warum Ancelotti nicht so lange Trainer in Madrid war. Ich glaube aber, in München geht er das ganze anders an. Vielleicht findet er eine Mischung. Ich bin auf der einen Seite recht optimistisch, auf der anderen Seite sehe ich größere Anfälligkeit, dass sich Mannschaften darauf einstellen können.

    • 03.08.16

      Also, dass du jetzt Stuttgart unter Zorniger bringst... Ich weiß nicht. Hat da nicht jeder seine Buden gemacht? Wie ist doch egal, die waren defensiv einfach nur schlecht zu der Zeit. Und im Spiel gegen Atlético haben die Bayern quasi jeden Konter verweigert. Das war schrecklich mit anzusehen.

      "Mir muss jemand mal unter taktischen Aspekten erlären, wie man so Konterfußball, schnellen Umschaltfußball spielen lassen soll, wenn der Gegner mit 11 Mann am eigenen 16er verteidigt."

      Nein, darum geht es doch nicht. Sondern viel mehr um die Frage, warum 11 Mann am eigenen 16er stehen? Du behauptest die ganze Zeit, dass Pep einfach keine andere Wahl gehabt hätte. Und ich glaube, das ist falsch. Er war etwas stur und hat einfach nur probiert unter dem "Deckmantel" des Ballbesitzes zu variieren/ verwirren, oder was auch immer. Das ist ja auch gut, dafür holt man sich den ja als Trainer. Er hat eine Idee/ Vision, wie auch immer. Viele möchten aber nicht, dass der Fußball "totgepatched" wird (Ballbesitz vs. Konterbeton) und freuen sich über Spektakel. Und da fängt dann diese endlose Diskussion an.

      Ich wiederhole mich, aber du stellst vieles ab und an mal zu extrem dar. Nur weil ich von Flexibilät als Spielphilosophie schrieb, bedeutete es nicht gleichzeitig, sich ständig dem Gegner anzupassen und ihn das Spiel machen zu lassen. Ich meinte damit viel mehr, dass man mit dem Kader die Möglichkeit hat, alles was der Fußball an Taktik bietet in das eigene Spiel einfließen zu lassen, um somit innerhalb eines Spiels flexibler zu sein.

  • 03.08.16

    Vorne wird gezaubert, hinten gemauert. Und hinten raus ein bisschen Tiki Taka
    So eine Taktik kommt halt nur von richtigen Experten!

  • 03.08.16

    Ich sehs schon kommen... In einem möglichen CL KO Spiel gegen Real, Barca oder City wird gemauert und gekontert. :D War aber fast von auszugehen, als man Ancelotti verpflichtete.

    • 03.08.16

      Gegen Barca wahrscheinlich schon. Bei Real wäre ich mir nicht so sicher. Ancelotti hat ja schon klar betont, dass er grundsätzlich offensiv auftreten will. Real ist jetzt auch nicht gerade als Ballbesitz-Maschine bekannt.