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Bundesliga wegen Corona für zwölf Monate ohne Fans?

23.03.2020 - 16:15 Uhr Gemeldet von: Robin Meise | Autor: Robin Meise

Die anhaltende Problematik durch das Coronavirus könnte sich im Fußball über eine längere Zeit bemerkbar machen. Große Menschenansammlungen sollen durch die hohe Infektionsgefahr vermieden werden. Eine Rückkehr zur Normalität könnte laut einer Einschätzung des Virologen Christian Drosten einen Zeitraum von bis zu einem Jahr in Anspruch nehmen.


"Ich glaube überhaupt nicht daran, dass wir in irgendeiner absehbaren Zeit wieder Fußballstadien voll machen. Das ist überflüssig. Das wird es bis nächstes Jahr um diese Zeit nicht geben", gab Drosten in einem Interview mit dem "Stern" zu Protokoll. "Auf Dinge, die schön sind, aber nicht systemrelevant, wird man lange verzichten", ergänzte der Virologie-Leiter der Charité in Berlin.

Auch die Austragung von Geisterspielen hält der renommierte Mediziner für eher nicht durchführbar. Denn bereits beim Nachholspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln (11. März), welches durch die Pandemie unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen werden musste, versammelten sich zahlreiche Fans dicht gedrängt vor dem Stadion.

Eine Entscheidung über den weiteren Verlauf wird am kommenden Dienstag nach einer Telefonkonferenz des DFL-Gremiums und den Mitgliedern erwartet.

Update

Bereits am Sonntagabend hatte sich Christian Drosten aber irritiert gezeigt und will nun offenbar direkt Abstand von einem Teil der Darstellung seines Interviews im "Stern" nehmen. In dem hieß es zunächst, dass der renommierte Virologe nicht damit rechne, dass man in den nächsten zwölf Monaten Fans in (deutschen) Fußballstadien sehe.

Auf seinem persönlichen Twitteraccount äußerte sich der 48-Jährige hingegen wie folgt: "Diese Zuspitzung und Selbstverkürzung durch den Stern ist mir peinlich und entspricht nicht dem Zusammenhang des Interviews. Ich bin schockiert." Damit scheint wieder Hoffnung bei den Fußballfans entstehen zu können.

Quelle: stern.de | twitter.com

  • KOMMENTARE
  • 22.03.20

    Abwarten. Aber derzeit ein realistisches Szenario. Weil die Fans einfach zu blöd sind sich an Regeln zu halten. Gerade die Ultras.

  • 24.03.20

    Abwarten und Tee trinken... kommt meistens immer ganz anders. Im Nachhinein werden wir mit einem Schmunzeln im Stadion sitzen :)

  • 24.03.20

    Wo bleibt das neue Sky Angebot? ?

  • 24.03.20

    Der Drosten hat das so gar nicht gesagt und beschwert sich auch darüber das er falsch zitiert wurde, gerade bezüglich Fussballspielen: https://www.youtube.com/watch?v=Y-3K1jV4nJw&t=1502s

  • 23.03.20

    Ich finde das immer noch besser als eine Nicht Wertung der Saison da man alle Spiele ja noch über Sky, DAZN gucken kann aber schön wäre es trotzdem nicht für die Mannschaften und Fans

  • 23.03.20

    Zur Einordnung der Gefährlichkeit des Viruses und der Folgen durch tiefgreifendere Maßnahmen:

    Die Sterblichkeitsrate beim Coronavirus (COVID-19) ist im Mittel nicht wesentlich höher als bei anderen Grippeviren (0,3-0,7% verglichen zu 0,1-0,3%). Es sterben jährlich etwa 25.000 Menschen in D an einer Grippe. Ein Großteil der durch Corona infizierten Personen (etwa 80 Prozent) soll lediglich milde Erkältungssymptome haben – oder gar keine. D.h. viele bemerken nicht einmal, dass sie infiziert sind / waren => hohe Dunkelziffer. Früher oder später wird sich unser Organismus gegenüber dem Virus immunisieren (müssen); man schätzt, dass sich 60-70% der in D lebenden Menschen in den kommenden 2 Jahren infizieren haben werden. Sobald 2/3 der Population eine Immunität gegenüber dem Virus entwickelt haben, wird er wie ein normaler Grippevirus eingestuft und dadurch auch für Risikogruppen ihren Schrecken verlieren. Besonderen Schutz bzw. vollste Aufmerksamkeit sollte bis dahin der Risikogruppe zuteilwerden – diesen Menschen müssen wir jede (infrastrukturelle/finanzielle) Möglichkeit bzw. bestmögliche Versorgung zur Verfügung stellen, um die Viruswelle unbeschadet zu überstehen. Es geht richtigerweise im Moment auch darum die Ausbreitung und Krankheitsfälle zeitlich zu strecken, damit das Gesundheitssystem nicht schlagartig überlastet wird und genügend Zeit hat sich auf eine Welle vorzubereiten. Dazu dienen die derzeitigen Maßnahmen. Man sollte das Virus nicht relativieren aber man muss auch die Folgeschäden der aktuellen Maßnahmen berücksichtigen, insbesondere dann, wenn wir das noch bis Juni durchziehen sollten (oder gar Ausgangssperren verhängen). Wie lang soll man denn das öffentliche Leben und die Geschäftsaktivitäten ruhen lassen - vor dem Hintergrund, dass der "Spuk" noch länger anhält? Man kommt mit der Maßnahmenkeule daher, die auf mich relativ undifferenziert wirkt. Und der mediale Hype, der Panikreaktionen auslöst, ist für mich inzwischen skurriler als der Virus selbst... Wenn eine (globale) Wirtschaftskrise durch die drastischen Maßnahmen ausgelöst würde, hätten wir ungleich größere und zusätzliche Probleme - Arbeitslosigkeit, Elend, Hunger, zusätzliche Schulden, ein finanziell geschwächtes Gesundheitssystem, Populismus etc. und das Schreckgespenst "Corona" on top - dann wäre die Kacke mal richtig am Dampfen.

    PS: der menschengemachte Klimawandel bzw. unser aktueller Lebensstil wird deutlich mehr Impact auf die Natur und unser (Über)Leben haben als Corona! Will heißen die Relationen sind irgendwie etwas verzerrt!

    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/405363/umfrage/influenza-assoziierte-uebersterblichkeit-exzess-mortalitaet-in-deutschland/

    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1102469/umfrage/fallsterblichkeit-beim-coronavirus-weltweit/

    https://www.quarks.de/gesundheit/medizin/corona-virus-das-wissen-wir/

    https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/krankheiten-experte-erwartet-60-bis-70-prozent-infizierte-in-deutschland-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200228-99-108884

    https://www.youtube.com/watch?v=JFGUBQj0RP4

  • 22.03.20

    Ganz ehrlich, unter der aktuellen Situation überhaupt an Fussball zu denken, ist doch ein schlechter Witz. Genauso Geisterspiele halte ich für einen schlechten Witz. Millionen Menschen müssen zu Hause bleiben und wegen der Kohle sollen 22 Mann im Stadium Fussball spielen, als würde es sich hier um Gladiatorenkämpfe handeln. Der Fussball hat auch eine gesellschaftliche Verantwortung. Und die heißt: Solange die Menschen Ausgangsbeschränkungen haben, muss Fussball mal hinten anstehen.

    • 23.03.20

      Wenn die Menschen zu Hause hocken müssen, kommen Brot und Spiele (im TV) doch gerade recht, damit man Samstag 15:30 nicht auf die blöde Idee kommt, das schöne Wetter im Park zu genießen ?

  • 22.03.20

    Meiner Meinung darf man die Situation vor zwei Wochen nicht mit der aktuellen vergleichen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es mittlerweile gar nicht mehr unbedingt zu solchen Fanansammlung kommen würde. Vor zwei Wochen waren sich viele einfach noch nicht im Klaren, wie Ernst die Lage wirklich ist. Die von der Polizei aufgelösten Versammlungen und Corona-Partys sind laut Berichten in den letzten Tagen auch deutlich zurückgegangen. Von daher kann man einen Versuch wagen und wenns halt nicht geht, kann man immer noch die Konsequenzen ziehen

    Vorausgesetzt natürlich, die Experten würden grundsätzlich keine weiteren Bedenken haben

    • 22.03.20

      Find das nen guten Punkt.
      In den letzten 7-10 Tagen tat sich wirklich radikal was in den Köpfen.
      Und jetzt gelten bundesweit bis 25000 Euro Strafe bei vergehen. Auch ein „Hemmnis“...

      (Ich glaub nur bis auf weiteres nicht an Fußballspiele, zum Schutz der 22 Mann. Aber das sei hier nicht das Thema)

  • 22.03.20

    Der Typ heisst Drosten

  • 22.03.20

    Wo kann man die aktuelle quarantäne cup Tabelle sehen?

  • 22.03.20

    Wenn das die einzige Möglichkeit ist, die Existenz vieler Clubs zu sichern, ist es eine gute Idee.

    Es muss aber auch genug Sicherheit für die Gesellschaft geben (Für die Spieler und die "Fans" die dann zum Stadion tingeln sollten), damit es nicht wieder eine Verschlimmerung gibt.

    Werde dann wohl meine Dauerkarte zurückgeben müssen :(.

  • 22.03.20

    Abwarten

  • 22.03.20

    Also ein einem wird es doch hoffentlich wieder möglich sein. Ich bin immer noch dafür, die Saison nächstes Jahr um diese Zeit fortzusetzen.

  • 22.03.20

    Ach. Du. Scheiße. Bitte Nicht!

  • 22.03.20

    Hört sich für mich, leider, realistisch an..

    • 22.03.20

      Es geht nicht nur um die Fans? Es müssen trotzdem Sicherheitsleute arbeiten, med. Hilfskräfte, ganze TV-Crews vom Kabelträger bis zum Kommentator, Toilettenfrauen, allgemeine Angestellte, Vereinsmitarbeiter usw usw.

      Hab manchmal das Gefühl, Leute denken, da kommen 34 Spieler, drei Schiris und 2 Trainer und die spielen das dann völlig abgeschottet unter sich. IMO macht es nur Sinn, wenn Tests so weit fortgeschritten sind, dass man nur getestete Menschen ins Stadion lässt. Ansonsten macht die ganze Isolation gerade keinen Sinn.

    • 22.03.20

      Bin da voll bei TopsyCrests.

      Captain Blaumannn muss ich widersprechen. Tests am Stadion ist doch undenkbar und wäre nicht durchführbar. Wie soll das funktionieren? Wie soll man vor einem Stadion, wo man zwangsläufig Menschenansammlungen hat, beispielsweise vor Einlasskontrollen, Tests durchführen? Die Tests wären ja nichtig, da man davor ja in einer Traube Menschen steht.

      Die Mitarbeiter, die du nennst sind in Summe so gering, die könnten zur Übertragung stets den geforderten Mindestabstand wahren.

      Wir sollten aber alle von dem Glauben wegkommen, dass die Saison 2019/2020 zu Ende gespielt wird.

      Fussball bleibt einfach in der jetzigen schlimmen Zeit eine Nebensache.

      Und das sage ich, der den Fussball seit einigen Jahrzehnten liebt.

    • 22.03.20

      Fanansammlungen sind aber genauso zu steuern wie derzeit in öffentlichen Bereichen (Parks etc.), mit Polizeipräsenz. Das dürfte nicht das k.o. Kriterium für Geisterspiele sein.

    • 22.03.20

      Klar könnte man das so "steuern"... Die Frage ist nur, warum man jedes Wochenende (oder sogar alle paar Tage) pro Spiel mehrere hundert Polizisten in einer solchen Krisen-Situation dafür verschwenden sollte, um betrunkenen Idioten im Stadion klar zu machen, dass sie 1,5 m Abstand voneinander halten müssen.
      Da bin ich dann doch lieber dafür, dass die Polizei ihre Kapazitäten dafür verwendet, um Ausgangsbeschränkungen zu kontrollieren, usw. Da gibt es auch genug Dumme, die sich nicht daran halten.

    • 22.03.20

      Warum? Weil viele Vereine davon abhängig sind? Macht doch keinen Sinn alles für ein Jahr zu sperren, alle Branchen müssen versuchen damit klarzukommen oder sie gehen unter. Und drei Mal darfst du raten, was diese Polizisten vor Corona gemacht hätten... Richtig, am Stadion Streife geschoben ;)

    • 22.03.20

      Klar macht es Sinn, "alles für ein Jahr zu sperren", wenn dadurch einer der Brennpunkte für massive Virusverbreitung dezimiert wird!?

      Und keine Ahnung, ob du eine Leseschwäche hast, aber dann wiederhole ich es eben nochmal: Die Frage ist nur, warum man jedes Wochenende (oder sogar alle paar Tage) pro Spiel mehrere hundert Polizisten in einer solchen KRISEN-SITUATION dafür verschwenden sollte, um betrunkenen Idioten im Stadion klar zu machen, dass sie 1,5 m Abstand voneinander halten müssen.

      Also ja: Ich rate jetzt "dreimal" und sage, die Polizisten haben vor Corona am Stadion Streife geschoben. Und jetzt nochmal ganz langsam für dich: "VOR Corona."
      Hast du den Schuss nicht gehört, oder warum begreifst du es nicht, dass die Polizei drezeit für weitaus wichtigere Aufgaben gebraucht wird?

    • 23.03.20

      @davidluiz: Du redest die ganze Zeit von Fans im Stadion? Die wird es da nicht geben bei Geisterspielen. Und vor dem Stadion ist genauso öffentlicher Raum wie in der Innenstadt. Es wird in stadionnähe keine geöffneten Läden/Kneipen geben. Man darf sich nicht mehr versammeln, keine Gruppenbildung über 2 Personen. Es hat ein bisschen gedauert, bis die Leute das kapiert haben (bei mir ist die Innenstadt menschenleer inzwischen), aber so wirds auch vor Stadien funktionieren. Bußgelder und Platzverweise verteilen, wie es jetzt schon ist, um z.B. "Corona-Partys" im Park oder ähnliches zu unterbinden. Und soll Sky doch einfach alle Fußballfans mit einem vergünstigten oder sogar kostenlosem Corona-Abo daheim vor die Glotze locken, zur Not subventioniert von der DFL und den Fußballclubs. Kann mir nicht vorstellen, dass so viele Fans dann noch einfach vors Stadion gehen, wo sie nur auf Polizei treffen, ein Bußgeld kassieren und wieder heim geschickt werden, wenn sie gleich daheim bleiben können und wenigstens ihre Mannschaft spielen sehen können.

      Und was die Kontrolle der Mitarbeiter angeht, die man für die Übertragung eines Spiels braucht: Die müssen daheim quasi wie in Quarantäne leben (denke die Einschränkungen werden fast alle in Kauf nehmen, um ins Stadion zur Arbeiten zu können), und vorm Stadion wird einfach Fieber gemessen. Bei leicht erhöhter Temperatur direkt zum Arzt um auf Corona zu testen. Wenn gesund, darf er beim nächsten Spieltag wieder arbeiten. Wenn es keine Anzeichen gibt, rein ins Stadion. Im Stadion gelten natürlich höchste Sicherheitsmaßnahmen. Literweise Desinfektionsmittel, Masken, Handschuhe, Sicherheitsabstand.

      Ich denke schon, dass das funktionieren kann.

    • 23.03.20

      Ich verstehe sehr wohl, dass das Virus gefährlich ist und ein 1-Jahres-Lockdown würde möglicherweise den Virus bekämpfen, aber gleichzeitig würde das kein Wirtschaftssystem überleben. Daher gilt es doch sich Varianten zu überlegen, wie die verschiedenen Branchen das überstehen können, der Fußball genauso. Für den Fußball sind das eben Geisterspiele. Nur zu sagen, der Virus ist gefährlich, bleibt Zuhause, ist nur die eine Seite der Medaille! :)

    • 23.03.20

      Mann Mann Mann, manche Menschen denken immer noch, Corona geht an uns spurlos vorbei.

      Überleg mal, wie viele Fans seit letzter oder dieser oder nächster Woche Kurzarbeit haben. Die haben dann mit Sicherheit andere Sorgen, als sich zu fragen, welches ist das nächste Fussballspiel, was ich mir live im Stadion ansehen werde. Es wird einige geben, die ums nackte "Überleben" kämpfen werden.

      Wir können froh sein, dass wir in einem Sozialstaat mit gesetzlicher Krankenversicherung leben. Es gäbe wohl ein dutzendfach mehr Tote in Deutschland.

    • 23.03.20

      @Evil-Elke

      Kann hier keiner mehr lesen, oder schreib ich so unverständlich?
      Lies meinen Part nochmal aufmerksam, worum es da ging...

    • 23.03.20

      "Natürlich gehören zu einem Spiel viele Personen am, um und auf dem Platz. Diese kann ich aber steuern und für Abstände, Desinfektion und co. sorgen."

      Auch wenn es bei manch schwachem Defensivverhalten so aussehen mag, aber Abstand einzuhalten, ist auf dem Platz nicht ganz so einfach. Auch nicht, wenn der Mannschaftsarzt den Spieler behandelt.

      Und wie läuft das dann weiter? Halten wir die Spieler dann in den Katakomben wie früher die Gladiatoren? Oder gehen sie nach all dem Kontakt wieder zu ihren Familien? Wie willst du das für viele Unternehmen, die noch viel größere Existenzsorgen haben und nicht arbeiten können/dürfen, rechtfertigen?

      Ich finde, die Wichtigkeit des Fußballs wird momentan ein wenig überbewertet. Mir ist auch klar, wie viele Arbeitsplätze und sonstige Dinge am Fußball hängen, aber das tut es auch in anderen Bereichen unserer Wirtschaft. Ich halte es bei aktuellem Stand für ziemlich schwierig Geisterspiele auszutragen und "halt schauen, dass sich niemand infiziert". Wäre meiner Ansicht nach in der aktuellen Situation weder zu rechtfertigen noch zu verantworten.