SV Werder Bremen | 1. Bundesliga

Werder dreht Rückstand: 3:1-Sieg gegen Kickers Emden

19.07.2025 - 17:44 Uhr Gemeldet von: Bennet Stark | Autor: Bennet Stark

Der SV Werder Bremen hat im zweiten Testspiel der Sommervorbereitung einen souveränen 3:1-Erfolg eingefahren. Gegen den Regionalligisten Kickers Emden drehte das Team von Trainer Horst Steffen am Samstag einen zwischenzeitlichen Rückstand und sicherte sich vor 7.200 Zuschauern im ausverkauften Ostfriesland-Stadion den Combi-Cup.

Werder dominierte das Spielgeschehen von Beginn an, ließ den Ball gut laufen und erspielte sich früh erste Abschlüsse – darunter ein sehenswerter Volleyversuch von Keke Topp (14.). Die Führung aber erzielte der Außenseiter: Nach einem Steilpass von Tobias Steffen setzte sich der ehemalige Werderaner Mika Eickhoff durch und überwand Michael Zetterer zur überraschenden Führung (26.).

Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Linksverteidiger Max Wöber schaltete sich in der Offensive ein, legte von der Grundlinie zurück ins Zentrum. Dort verpasste Topp zwar knapp, doch am langen Pfosten schob Julián Malatini den Ball zum verdienten 1:1 ein (33.). Kurz vor der Pause hatte Romano Schmid noch die Chance zur Führung, zielte aber knapp daneben.

Grüll und Adeh machen den Deckel drauf

Zur zweiten Halbzeit wechselte Steffen kräftig durch, brachte unter anderem Marco Grüll und Felix Agu. Der eingewechselte Österreicher zeigte sich prompt gefährlich: Nach einem präzisen langen Ball von Amos Pieper nahm Grüll den Ball stark mit und vollendete eiskalt ins lange Eck – 2:1 für Werder (56.).

Das dritte Tor ging dann auf das Konto eines der vielen Werder-Talente: Nach einer Grüll-Ecke (75.), die durch einen Emder Spieler verlängert wurde, setzte sich Wesley Adeh durch und traf aus kurzer Distanz zum 3:1-Endstand.

Personallage: Rückkehrer feiern Debüt, mehrere Ausfälle

Erstmals im Einsatz waren die Nationalspieler Marco Friedl, Schmid, Grüll und Agu, die nach ihren Länderspielreisen verspätet in die Vorbereitung eingestiegen waren.

Verzichten musste das Trainerteam hingegen weiterhin auf Marvin Ducksch (Muskelverletzung Wade), Mitchell Weiser (Kreuzbandriss), Jens Stage (Belastungsreaktion Mittelfuß), Olivier Deman (Sprunggelenksprobleme) und Justin Njinmah (Fußprellung).

Am Dienstag bricht der SV Werder ins Trainingslager nach Zell am Ziller auf. Dort steht der Feinschliff für die Saison 2025/26 auf dem Programm.

Aufstellung des SV Werder Bremen

SV Werder Bremen
BSV Kickers Emden

  • KOMMENTARE
  • 19.07.25

    Wie in ganz alter Manier, hab ich mir das Testspiel mal genauer angeschaut und meine Eindrücke zu einigen Spielern und der Spielidee vom neuen Trainer Horst Steffen angeschaut.

    Steffen lässt in seinem gewohnten 4231 spielen. Erste Spielprinzipien werden deutlich, die man auch schon aus Elversberg-Zeiten kennt. Die beiden IVs bauen das Spiel auf, beide AVs stehen hoch und machen das Spiel breit. Es wird flach aufgebaut. Wenn diagonal gespielt wird, dann weniger hoch und weit, sondern flach. Spannend ist dabei die Positionierung der 6er. Alvero und Lynen stehen beide sehr eng im Zentrum und lassen sich nur sporadisch in die Verteidigung fallen. Fast gar nicht zwischen die IVs und wenn nach links oder rechts außen. Das ist aber im Normalfall nicht die Spielidee von Steffen. Die 6er sollen deshalb so eng stehen um den Raum zwischen den AVs und den 6er zu öffnen. Hier spielen dann die Flügelspieler oder auch der OM und ST eine entscheidende Rolle. Sie laufen in diesen Raum und ermöglichen es so dem aufbauenden Verteidiger eine direkte Anspielstation zu liefern. Sehr viel Risiko aber im Erfolgsfall kann so direkt auf den AV oder den tief stehenden Stürmer schnell Gefahr erzeugt werden. In den ersten 20 Minuten hat Bremen dies nicht gut hinbekommen. Emden ist mit 2 Stürmer angelaufen wodurch es wenig Anspielmöglichkeiten zwischen IV und 6er gab. Die AVs waren zwar anspielbar haben aber wenig Gefahr erzeugen können und haben den Ball schnell wieder zurück gespielt. Bälle die in die gefährliche Zone im Zentrum gespielt wurden, wurden schnell abgefangen und führen dann schnell zu gefährlichen Aktionen des Gegners. Bedeutet, passstarke Innenverteidiger, lautstarke AVs und mitspielende Flügel. In weiteren Verlauf der HZ hat gerade Romano Schmid diese Rolle sehr gut eingenommen in dem er in die eben beschriebenen Räume gelaufen ist und das Spiel weiter eröffnet hat. Bspw auf Wöber und Malatini, die über außen eingelaufen sind. Covic und Opitz waren eher unauffällig und haben Schmid zu wenig unterstützt. Sie standen in den halbräumen im Angriff, konnten ab und an Räume freilaufen, aber sonst selten gefährlich werden und dem Spiel ihren Stempel auftragen.

    Mit dem vorhandenen Spielermaterial wird in der Konstellation deutlich, dass man gerade auf den AV Positionen nicht mit Wöber in Kombination mit Malatini planen sollte. Malatini hat es prinzipiell gut gemacht und hat sich offensiv gut in Szene gesetzt und Schlussendlich das Tor erzielt. Jedoch sind seine Anlagen zu hölzern und mit dem Gegenpart Wöber auf der anderen Seite zu wenig offensive Power. Agu könnte als Gegenpart besser funktionieren, blieb in der zweiten Halbzeit aber eher blass obwohl er von Gefühl her besser zu den beschriebenen Profil passt.

    Am stärksten wird die Lücke auf den Flügeln und den Sturm deutlich. Topp ist bemüht und bringt mit seiner Körperlichkeit ein gutes Element hinein. Geht im Spiel von Steffen aber eher unter. Durch die vielen flachen Pässe und Flanken wird seine Kopfballstärke wenig in Szene gesetzt und in Steffens System benötigt es eher einen agilen Stürmer, der sich auch mal tief fallen lässt. Asslani war dort in der letzten Saison die optimale Besetzung für diese Taktik. Duksch ist schon eher so ein mitspielender Stürmer der sich auch mal tief fallen lässt. Ich finde von seinen Anlagen passt er dort gut in diese Position. Aber durch seine Verletzung und auch den möglichen Abgang vlt weniger eine Option. Das bleibt abzuwarten.

    Grüll konnte in der zweiten Halbzeit zeigen, wie die Flügel bespielt werden müssen. Er war für mich ein zentraler Bestandteil der Leistung in der zweiten Halbzeit. Seine Körperlichkeit und Präsenz in dieser Rolle auf der Position hat dem Spiel gut getan. Außerdem hat er die Standards in der zweiten Halbzeit übernommen.

    Bremen hat mit Covic, Coulibaly, Opitz, Schmetgens & Adeh spannende junge Spieler. Es bleibt abzuwarten in wie weit Steffen auf die Jungs setzt. Grundsätzlich ist er bekannt dafür auf junge Spieler zu setzen, ob einer dieser Kandidaten aber schon die Qualität besitzt in der ersten Liga mitzuhalten würde ich bezweifeln. Am weitesten sind für mich Covic und Coulibaly, die gute Ansätze zeigen.

    Pieper hat es in der zweiten Halbzeit gerade im Spielaufbau gut gemacht. Dort ist sehr ich Stark und Pieper zumindest in diesem Spiel auf Augenhöhe. Von Gesamtbild ist Stark aber einfach der Spieler mit der höheren Bundesliga Tauglichkeit.

    Insgesamt darf man so eine Auftritt nicht überbewerten. Es ist früh in der Vorbereitung und es ist klar, dass nach den Ausfällen von Duksch, Stage und Weise wichtige stützen im Team fehlen und das Handlungsbedarf auf dem Transfermarkt besteht. Das spielssystem von Steffen ist nicht ohne Risiko und ich bin gespannt darauf, wie es gerade bei dem sportlichen Auftaktprogramm funktionieren wird. Der Trainerwechsel bietet für einige Spieler neue Möglichkeiten, die sie aber nun auch nutzen müssen. Alvero, Malatini und Topp sind hier zu nennen. Von meinem Gefühl her passt aber keiner der dreien in die wirkliche spielidee zu 100% rein. Neben Lynen wird ein spielertyp Stage benötigt der hoch schieben kann und aus der Enge der 6er heraus Möglichkeiten kreieren kann. Zu Topp und Malatini hatte ich ja schon etwas gesagt.

    Am Ende war es ein solides Testspiel, was man mit 3:1 für sich gewinnen konnte. Zum jetzigen Zeit der Vorbereitung absolut in Ordnung und mal schauen was das Trainingslager und weitere Transfers bringen können.

  • 19.07.25

    Kann jemand etwas zu Aarøens Auftritt sagen?

  • 19.07.25

    Das 1:0 von Kickers war Zucker😮‍💨🤌

  • 19.07.25

    Wie war Covic ?